Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Donnerstag, 31. Januar 2019

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Foals - Exits

Tolles Video zu einem leidigen Thema:

Mittwoch, 30. Januar 2019

Dienstag, 29. Januar 2019

Musik: Fidlar - Almost free


























Vielseitig.


Über Fidlar stolperte ich erst kürzlich: Für die tolle BBC-Serie "Peaky blinders" wurde deren Cover von Nick Caves "Red right hand" als Teil des Soundtracks genutzt. Doch auch ohne diese Aufmerksamkeit hätte mich der neue Song "Can't you see" auf Anhieb neugierig gemacht. Dieser kam mir in einem Podcast unter.  

Die kalifornische Band wurde vor zehn Jahren gegründet. Der Name steht für "Fuck it dog, life's a risk". Damit ist einiges über die Einstellung der vier Herren gesagt: Sie werden der Punk Rock / Skate Punk-Szene zugerechnet. Mindestens drei Mitgliedern wurde diese Prägung ein Stück weit in die Wiege gelegt: Die Brüder Elvis und Max Kuehn sind Söhne des Keyboarders der Band T.S.O.L. und der Vater des Sängers Zac Carper designte Surfbretter. 

Mit ihrem dritten Album "Almost free" wird Fidlar dem Motto "Fuck it dog, life's a risk" gerecht: Frisch, frech und hemmungslos spielen sie mit so ziemlich allen Spielarten des Rock, die für Spaß stehen können: Ska. Punk, Indiepop, Pop Punk, Garage Punk und als Höhepunkt empfehlen sie sich zumindest mit dem Song "Get off my rock" als fähige Beastie Boys-Imitatoren. Während der ersten Durchläufe empfand ich diesen Titel als störend. Doch inzwischen ist der Titel für mich neben "Can't you see", "Alcohol", "Called you twice" und "Too real" einer der Hits des Albums.  

Die Vielseitigkeit der Songs auf "Almost free" ist bestechend und lässt keinen Moment an die freudige Eintönigkeit denken, mit der mich Skate Punk ansonsten nicht selten langweilt. Und obendrauf gibt es noch Texte zu ernsthaften Themen, die einen Kontrapunkt zu der musikalischen Grundstimmung darstellen. Die Suche nach einem roten Faden auf "Almost free" kann sich der geneigte Hörer sparen, auf diesen wurde offenkundig zugunsten der von mir gelobten Vielseitigkeit verzichtet. Wer damit umgehen kann, wird von "Almost free" glänzend unterhalten.  

Das Video zu "Can't you see":


"Be myself":


"Almost free" klingt nach:

Montag, 28. Januar 2019

Musik: Keuning - Prismism


























Auch solo enttäuschend. 

Dave Keuning hat zu einem meiner liebsten Rock-Alben des letzten Jahrzehnts beigetragen: "Hot fuss" von The Killers. Als Gründungsmitglied hat(te) er dort schon lange die Gitarre in der Hand. Auf deren aktuellem Album hat er nur noch teilweise mitgewirkt und auf der Tour ist er nicht dabei. Vielleicht war er ja ebenso enttäuscht von der Entwicklung der Band wie ich und vielleicht wollte er ja solo alles besser machen... hoffte ich. Immerhin handelt es sich um den Lead Gitarristen der Amerikaner und gerade die Gitarren auf "Hot fuss" hatten mir es angetan. Fairerweise muss ich hinzufügen, dass Keuning das letzte The Killer-Mitglied ist, welches außerhalb der Band maßgeblich tätig wurde.

Unter seinem Nachnamen veröffentlichte er kürzlich sein Solo-Debüt "Prismism". Und meine Hoffnung starb beim ersten Durchlauf des Albums mit dem siebten der 14 Titel. Dieser Titelsong ist schwer erträglich und ein Vorbote für die zweite Hälfte von "Prismism". 

"Boat accident", "I ruined you" und "Hope and safety" sind die relativen Höhepunkte auf dem ansonsten entbehrlichen Synthrock-Album. In den besseren Momenten klingt es nach mittelmäßigen Songs der Killers. 

"The Queen's finest":


Der Opener "Boat accident":


Und (behauptet nicht, ich hätte nicht davor gewarnt) der Titelsong:


"Prismism" klingt nach:

Sonntag, 27. Januar 2019

Konzert: Terry Hoax in der Bonner Harmonie, 26.01.2019


Starkes Auswärtsspiel. 

Terry Hoax bzw. Olli Perau habe ich bisher nur in ihrem natürlich Lebensraum erlebt: In Hannover. Dort füllen sie regelmäßig das Capitol mit treuen Fans. In anderen Städten sind die Auftrittsorte merklich kleiner und vermutlich ist auch die Stimmung einen Tick gedämpfter.

Gestern spielte die Band allerdings in der Harmonie in Bonn und bei einer derart kurzen Anreise empfand ich es als meine Pflicht, die Band zu unterstützen. Das dachte sich auch ein anderer Fan: Im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung ihres aktuellen Album "Thrill!" hatte dieser direkt ein ganzes Terry Hoax-Konzert gekauft. Und dieses löste die Band gestern ein. Üblicherweise geschah dies für die Konzerte der Kampagne im kleineren Rahmen, aber in Bonn wurde mit der Harmonie gleich eine stattliche Location angemietet. Erfreulicherweise fanden sich mehr Gäste als erhofft ein, so dass die Kalkulation für den besagten Fan hoffentlich aufgegangen ist. Auf jeden Fall schien er einen der besten Abende seines Lebens gehabt zu haben. Er tanzte und sprang links der Bühne, während sich Terry Hoax' wohl treuster Fan Astrid rechts der Bühne ihren Platz gesichert hatte. Terry Hoax-Fans wissen, wovon ich hier schreibe. ;-)

Kurz nach acht betraten die fünf Musiker die Bühne für ihr erstes Konzert 2019. Bestens aufgelegt zeigten sie vom ersten Titel an viel Freude am Auftritt.



Olli Perau litt etwas unter dem strengen Rauchverbot in der Harmonie, aber trotzdem heizte ermächtig ein und er unternahm einige Ausflüge ins Publikum. Selbst für eine kurze Stagediving-Einlage reichte seine Energie und der Enthusiasmus des Publikums. 


Natürlich durften vor allem die alten Hits im Set nicht fehlen. Aber sowohl die Band und das Publikum konnten mit dieser Tatsache gut leben und die neueren Titel fügten sich gut ein. "Quickly growing hills of problems" fand erstmal seit der Wiedervereinigung der Band den Weg auf die Bühne. Auf Wunsch des Veranstalters wurde "Happy times" gespielt und mit diesem Rock-Monster wurde nicht nur er glücklich gemacht. Bei Fan-Standards wie "Touch the sky" und "Live all" war der Unterschied zu Konzerten in Hannover merklich aber verschmerzbar. Die Band hinterließ nach zwei Stunden sehr zufriedene und zum Teil erschöpfte Fans. 

Die Songs:
  • Gonna sing a song for you
  • Insanity
  • Inbetween
  • Pale soul
  • Freedom circus
  • Live all
  • Policy of truth
  • Grasshopper
  • Ghost
  • Another face
  • Quickly growing hills of problems
  • From love to hate and back
  • Not afraid to die
  • Touch the sky
Zugaben (1)
  • Happy times
  • Waterland
Zugabe (2)
  • Dreamer

Samstag, 26. Januar 2019

Saisonal / regional

So muss eine Stadtbibliothek im Rheinland wohl zu dieser Jahreszeit ausschauen:




Freitag, 25. Januar 2019

Musik: Buke & Gase - Scholars


























Eine der bestmöglichen Mischungen aus Indierockpop und Experimental.

Arone Dyer und Aron Sanchez bauen sich Instrumente selbst. Da gibt es z. B. "Gase", einen Gitarre-/Bass-Hybrid und "Buke", eine für ihren Zweck optimierte Bariton-Ukulele. Und mit diesen und anderen Instrumenten machen die beiden recht experimentelle Musik. Das Duo musiziert unter dem somit selbsterklärenden Namen Buke & Gase.

Einen Eindruck vermittelt dieses Tiny desk concert:


Bereits seit zehn Jahren arbeiten die beiden an ihrer Musik. Der Titelsong hatte ich mich auf "Scholars", ihren dritten Longplayer,  aufmerksam werden lassen. Mit "Gips", dem besonders tollen "Eternity" und "No land" hat die Platte noch weitere Highlights zu bieten. Die Kombination aus Indiepop, Indierock und Experimental mündet nicht selten in vergleichsweise beschwingte Trip Hop-Nummern. Toll. 

"Derby":


Buke & Gase Live:
  • 08.03. Köln
  • 10.03. Berlin
  • 11.03. Jena
  • 12.03. Nürnberg
  • 13.03. München

"Scholars" ist:

Mittwoch, 23. Januar 2019

Betreutes Hören: Sharon van Etten - Remind me tomorrow

Nein, ich möchte nicht schon an den gestrigen Beitrag erinnern, obwohl es sowohl der Albumtitel als auch die Qualität des Albums durchaus erlauben würden. 

Statt dessen möchte ich auf diesen Podcast hinweisen. Darin werden alle Songs aus "Remind me tomorrow" angespielt und Sharon van Etten gewährt interessante Einblicke in deren Entstehung. 

Also: Entweder gut 41 Minuten für das Album oder gut 43 Minuten für den Podcast. Ich empfehle beide in der Reihenfolge. ;-)

Dienstag, 22. Januar 2019

Musik: Sharon van Etten - Remind me tomorrow


























Ihr bislang erinnerungswürdigstes Album. 

Bis 1981 wurde von der Firma Roland der analoge Synthesizer "Jupiter 4" hergestellt. Im gleichen Jahr erblickte Sharon van Etten das Licht der Welt. Und nun, viele Jahre später, kam es zu einem intensiven Aufeinandertreffen der beiden. Van Etten stolperte in einem Proberaum über ein Exemplar des Instruments und den Effekt auf ihre Songs zeigt ihr fünftes Album "Remind me tomorrow" deutlich. 

Seit Veröffentlichung ihres vierten Werks "Are we there" sind fast fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit wurde sie Mutter, nahm sich Zeit für ihr Psychologie-Studium und übernahm eine Rolle in der TV-Serie "The OA". Musikalisch trat sie kurz bei Twin Peaks und für den Soundtrack zu "Strange weather" in Erscheinung. Diese persönlichen Erfahrungen sowie der Jupiter 4-Effekt wären schon Erklärungen für eine musikalische Entwicklung. Und dann kam noch John Congleton als Produzent hinzu, dessen unendliche Liste der von ihm produzierten Alben kaum zu fassen ist. Aus der jüngeren Vergangenheit erwähne ich St. Vincents "Masseduction" (weil einige der Songs auf "Remind me tomorrow" durchaus an St. Vincent erinnern),  Wild Beasts' "Boy king" sowie die Franz Ferdinand / The Sparks-Kollaboration "FFS".

In Vorankündigungen und einigen Kritiken wird ausdrücklich der neue Optimismus hervorgehoben, den van Ettens neues Album ausstrahlen soll. Einzelne Songs wie "Comeback kid" und "Seventeen" zeigen tatsächlich erhebende Stimmungen, die ich so bei ihr noch nicht wahrgenommen habe. Aber in genug anderen Titeln nutzt die Amerikanerin die Synthie-Klänge doch auch geschickt, um ähnliche Atmosphären zu schaffen, wie man sie von ihren früheren Alben kennt. "Hands" möchte ich als weiteren starken Titel nennen. 

Insgesamt kommt "Remind me tomorrow" die neu entdeckte Vielfalt an Stimmungen und Instrumenten absolut zugute und es ist bislang van Ettens bestes Album. 


Das Video zu "Comeback kid":


"Seventeen":



Sharon van Etten auf Tour:
  • 02.04. Köln
  • 03.04. München
  • 05.04. Berlin
  • 06.04. Hamburg
"Remind me tomorrow" ist:

Montag, 21. Januar 2019

Musik: Steve Mason - About the light


























Mehr Indiepop und etwas gedämpfte Experimentierfreude für Masons bislang bestes Solo-Album.  

Drei Solo-Alben lang arbeitete Steve Mason bei der Entstehung seiner Songs weitgehend allein. Für sein neustes Werk wollte er Live-Atmosphäre einfangen. Daher spannte er seine Begleitmusiker schon während der Entwicklung neuer Titel ein. Und mit Stephen Street übernahm sogar eine Legende des Britpops den Produzentenjob. In dessen Referenzliste finden sich The Smiths, Morrissey, Blur, The Cranberries, The Kaiser Chiefs u. v. a. m..

Bei Metacritic werden Masons vier Solo-Alben auf hohem Niveau ähnlich gut bewertet (80/100 bzw.  81/100). Doch in meiner Wahrnehmung sticht "About the light" gegenüber "Boys outside", "Monkey minds in the devil's time" und "Meet the humans" doch ein ganzes Stück hervor: Bei keinem seiner bisherigen Solo-Werke bekannte sich Mason so klar zu Indiepop und tollen Melodien. Elektronische Elemente der früheren Alben wurden reduziert oder gleich durch Bläser ersetzt. Und während Masons Stimme den glättenden Gegenpol darstellte, ist sie auf  "About the light" das stimmungssteigernde Sahnehäubchen. 

"Walking away from love" ist der Hit des Albums:


"America is your boyfriend" und "Stars around my heart" sind ebenfalls stark.


Für den 14.02. ist ein Konzert in Berlin angekündigt.

"About the light" ist:


Sonntag, 20. Januar 2019

Musik: The Twilight Sad - It won/t be like this all the time


























Stark.

Von allen Songs The Twilight Sads mochte ich vor allem die rockigen Titel im Stile von "I became a prostitute". Die letzten Alben der schottischen Band waren stark, aber sie lieferten wenig Material dieser Machart. Da bedurfte es schon einer Tour als Support The Cures, einer Änderung in der Besetzung, ein neues Label und fünf Jahren Zeit, bis James Graham, Andy Macfarlane und deren Kollegen mir meinen Wunsch erfüllten.

Nachdem "No one can ever know" vor allem auf Reduktion setzte, nahm die Band schon mit "Nobody wants to be here & nobody wants to leave" wieder mehr Fahrt auf. Für das fünfte Album "It won/t be like this all the time" wurden alle Regler nach oben gedreht: Indierock, Wave, Shoegaze, Electro und die sympathische und im Gesang manifestierte schottische Verschrobenheit. 

Bis auf den letzten Punkt liegt der Vergleich zu "In this light and on this evening" der Editors auf der Hand. Doch die elektronischen Elemente wirken bei The Twilight Sad dezenter und authentischer integriert. In seiner Gesamtheit ist "It won/t be like this all the time" absolut rund und stimmig. Vor allem die rockigere Ausrichtung wirkt auf mich, als würde die Band nicht mehr mit angezogener Handbremse fahren. 

Besonders gut gefallen mir "Shooting Dennis Hopper shooting", "VTr", "I/m not here" und "Let/s get lost".

Das Video zu "VTr":


"I/m not here":


Auftritte der Band in Deutschland sind aktuell nur im Rahmen der Maifeld Derby- und Traumzeit-Festivals Mitte Juni geplant.

"It won/t be like this all the time" ist:

Freitag, 18. Januar 2019

Konzert: Sam Vance-Law im Kölner Artheater, 17.01.2019



Warum nicht eines der besten Konzerte des Jahres schon im Januar besuchen?

Sam Vance-Laws "Homotopia" hatte mir auf Anhieb gefallen und zum Jahresende noch mächtig gewonnen. Daher freute ich mich, sein Konzert in Köln besuchen zu können. Ich wollte die tollen Songs live mitfeiern und ich war gespannt, ob der Kanadier diese kleinen Kunstwerke auch live gut rüberbringen würde. 



Eröffnet wurde der Abend kurz nach acht Uhr von Charlotte Brandi. Ihre Band Me And My Drummer gibt es nicht mehr, dafür wird sie Mitte Februar ihr Solo-Debüt "The magician" veröffentlichen. Das halbstündige Set m. E. leicht zusammenfassen: Songs mit Charlotte an der Gitarre waren gut. Sobald sie allerdings an das Keyboard wechselte, wurde es mir ein wenig zu verträumt und die Gesangsharmonien klangen in meinen Ohren auch nicht wirklich harmonisch. 



Kurz nach neu Uhr betrat dann Sam Vance-Law die Bühne. Schnell wurde klar, dass er diese und das Rampenlicht genießt. Mit einer Mischung aus selbstironischer und dosiert selbstgefälliger Art führte er durch sympathisch und unterhaltsam durch den Rest des Abends. 



Überzeugend zeigte sich, dass er den Kammermusik-Einschlag und die tollen Gesangsharmonien (der Vergleich zu Charlotte Brandi drängt sich auf) sehr überzeugend auf die Bühne bringt. 


Sam Vance-Law hatte viel zu erzählen. Aus seinem Leben, über Berlin (seine Wahlheimat) und Köln (die Kölner sind nach seinem Empfinden die Kanadier Deutschlands), über das Ende seiner Beziehung im letzten Jahr. 

Mit "Blissful times" gab es schon einen Ausblick auf neue Musik aus seiner Feder, die offensichtlich von der eben erwähnten Trennung stark geprägt sind. 

Ab "Gayby" zog das Set und die Stimmung merklich an. Zum vom Publikum gefeierten Grauzone-Cover "Eisbär" packte er seine perfekten Deutschkenntnisse aus. "Prettyboy" war natürlich der Hit des Abends. 


Diesen beschloss Sam Vance-Law mit dem ebenfalls neuen Titel "I've been drinking". Dadurch bestätigte er seine Behauptung, dass seine neuen Songs recht bedrückend klingen. Ich freue mich trotzdem auf neue Musik von ihm. 

Die Songs, die Band, die Location, das Publikum... besser hätte ich mir den Abend kaum vorstellen können!

Die Setlist:

  • Let's get married
  • Narcissus 2.0
  • Isle of Man
  • Stat. rap.
  • Blissful times (neuer Song)
  • Wanted to
  • My old man
  • Gayby 
  • Eisbär (Grauzone Cover)
  • Prettyboy
  • Faggot
  • I think we should take it fast
  • I've been drinking (neuer Song, Zugabe)

Donnerstag, 17. Januar 2019

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Sharon van Etten - Seventeen

Um darauf hinzuweisen, dass morgen ihr neues Album "Remind me tomorrow" erscheint, hat Sharon van Etten ihren Song "Seventeen" bei Jimmy Kimmel live dargeboten:




Mittwoch, 16. Januar 2019

Song: Welshly Arms - Learn to let go

Wie kann man den heutigen Tag ohne Verweis auf den Brexit durchstehen? Ich denke der Songtitel "Learn to let go" ist passend. Er stammt von der Band Welshly Arms, die ich bereits erwähnt hatte.



"Learn to let go" ist die aktuelle Single und der Song wird sich bestimmt auch im Set der Band bei Rock am Ring und Rock im Park enthalten sein.

Dienstag, 15. Januar 2019

Warnhinweise

Auf Zigarettenschachteln sind sie gut sichtbar platziert und offensichtlich sind diesbezüglich auch einige Geschäfte erfreulich transparent: Diese "Kundeninformationen" zu Rückrufen fielen mir kürzlich im Eingangsbereich eines Geschäfts ins Auge:


Die Produkte und die Gründe für die Rückrufe sind vielfältig:

  • Zu viel Nickel in Ohrringen.
  • Zu viel Formaldehyd im Bambus-Geschirr.
  • Kinder Musik-Set, welches leicht verschluckbare Teile "abwirft" und außerdem dank der Flöte und Pfeife zu Gehörschäden führen kann.
  • Schiedsrichterpfeife, die ebenfalls Erstickungsgefahr und potentielle Gehörschäden mit sich bringt.
  • Plastikratten, die erhöhte Werte von Weichmachern aufweisen.
  • "Kaffeebecher to go", auch diese wurden bei der Herstellung offensichtlich mit zu viel Formaldehyd bedacht.  
  • Die "Kaffeebecher to go", die vorher verkauft wurden und neben dem Formaldehyd außerdem auch noch Melamin in erhöhter Konzentration enthalten. 
  • Zu viel Borsäure im Knetschleim.
  • Und das Highlight: Schnorchelmasken, die unter bestimmten Bedingungen zu unzureichender Luftzufuhr führen können.


Wohlgemerkt: All diese "Kundeninformationen" stammen aus ca. den letzten acht Monaten.

Und nein: Niemand kann vermuten, dass es sich bei diesem Beitrag um Werbung für die Ladenkette handelt.

Montag, 14. Januar 2019

Was die Region so zu bieten hat

Im Rahmen einer Stadtführung wurden einige Spezialitäten Bonns und der Region präsentiert.

Gäste, die regionale Kost wünschen, werden in Zukunft also mit Roggenbrot, den bekannten Brotaufstrichen, Wurst, Goldbären und Eierlikör verwöhnt. ;-)


Sonntag, 13. Januar 2019

Graphic Novel: Reinhard Kleist - Nick Cave


























Ein Schritt auf dem Weg in Nick Caves Welt. 

Bei Nick Cave bin ich ein Spätzünder. Seine Musik bewegte mich nicht sonderlich, bis ich 2013 das Album "Push the sky away" hörte. Auch "Skeleton tree" überzeugte mich, aber ich wagte mich nicht umfänglich an die älteren Platten ran. Kürzlich habe ich mir den Dokumentarfilm "20.000 days on earth" geliehen (aber noch nicht geschaut) aber in meiner Vorfreude darauf erschien mir die Graphic Novel "Nick Cave - Mercy on me" als gute Vorbereitung. 

Den Autor Heinrich Kleist habe ich durch "Havanna" und "Castro" in guter Erinnerung. Seine Karriere im Bereich der Graphic Novels begann 2006 mit "Cash. I see darkness", also fühlt er sich offensichtlich auch im Bereich Musik zu Hause. 

Mit dem Gesamtkunstwerk Nick Cave hat er sich eine vielfältige Person vorgenommen. Cave war / ist in Band wie Boys Next Door, The Birthday Party und Grinderman aktiv, zusätzlich Solo mit verschiedenen Konstellationen der Bad Seeds und als wäre das nicht schon genug, hat er sich auch als Dichter, Autor, Schauspieler und Komponist für Soundtracks verdingt. 

Die Graphic Novel schildert einige Episoden aus Caves Leben, u. a. seinen musikalischen Start mit seiner ersten Band und seine ereignisreiche Zeit in West-Berlin. Außerdem werden exemplarisch einige seiner Songs und seine Novelle "And the ass saw the angel" visualisiert. Besonders dazu passen die "scharfen" Schwarz-Weiß-Zeich­nung der Graphic Novel sehr gut.

Natürlich kann eine Graphic Novel nur streiflichtartige Einblicke liefern, doch die machen mich noch neugieriger auf das, was Nick Cave in seinem Leben schon so alles fabriziert hat.   

Freitag, 11. Januar 2019

Musik: Visions In Clouds - What if there is no way out

























Melancholisch-launiger Wave-Indierock aus Luzern. 

Wenn man sich auf der Website der Band Visions In Clouds umschaut, findet man interessante Dinge, so z. B. eine Skizze des erwünschten Bühnenaufbaus und weitere Anweisungen zu Konzerten:
IMPORTANT NOTES:
- VIC is playing without any front light, they need cold lighting (blue / white / violet) from the back
- There must be haze, fog or smoke on stage to create a „silhouette“-effect
CATERING READER
- A bottle of Gin and Tonic Water
Vor allem die Anweisungen zur Bühnenshow sagt viel über die Musik der Band aus Luzern aus. Ich kann mir die Songs sehr gut unter dieses Bedingungen vorstellen. Vielleicht kommt Visions In Clouds ja dieses Jahr noch einmal auf Tour, dann ließe sich das überprüfen. 

"What if there is no way out" ist bei mir in der Jahresendrally untergegangen, aber glücklicherweise zum Jahreswechsel noch einmal hochgespült worden. Die Presseinfo verwies auf die kürzeren, dunkleren Tage im Oktober, zu denen das Album ideal passen soll. Nun sind die Tage noch grauer und noch kürzer und das Album hat mich entsprechend gut durch den lauen Jahreswechsel begleitet. 

Schöne, überwiegend durchaus romantisch-melancholische Melodien über einem Shoegaze light / Indierock-Teppich gehen schnell ins Ohr und die Wave-Rhythmen sorgen für die dezent-düstere Grundstimmung. "Tides", "Role play", "Show me the way" und "Beauty" sind meine Anspieltipps.

Das Video zu "Tides":


"What if there is no way out" klingt nach:


Donnerstag, 10. Januar 2019

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Sharon van Etten - Seventeen

Nach "Comeback kid" legt Sharon van Etten einen weiteren überraschenden Song vor:


Ich freue mich auf ihr Album.

Mittwoch, 9. Januar 2019

Ross und Reiter... äh Bahn und Beschmierer



"Danke", dass es Züge gibt, die man beschmieren kann? Oder wofür soll die Dame nun schon wieder die Schuld tragen?

Dienstag, 8. Januar 2019

Musik: Tiflis Transit – Mondaene Dysfunction EP


























Hoffnungsvoller Indiepop aus Wuppertal.

Bei Wuppertal dachte ich bislang vor allem an die berühmte Schwebebahn und diverse Industrieunternehmen. Dank Tiflis Transit werde ich Zukunft die Stadt auch Indiepop verbinden. Die Band um Fabian Till steht für eine relaxte Variante dieses Genres mit Soul-/Funk-Einschlag. Die EP besteht aus vier Songs, von denen ich "May" und "Mosaic" als Highlights hervorhebe. 

"Mondaene Dysfunction" macht nicht nur wegen des Titels Lust auf mehr. Ich bin gespannt, ob die Band das Niveau auch über einen Longplayer halten kann. Vor allem hoffe ich, das bald ein komplettes Album erscheinen wird. 

"May":


"White wall":


"Mondaene Dysfunction" ist:

Montag, 7. Januar 2019

Sonntag, 6. Januar 2019

Botanischer Garten im Winter

Ich denke, ich werde zu anderen Jahreszeiten auf dieses Motiv zurückkommen. Also mir fehlt der Schnee nicht.


Samstag, 5. Januar 2019

Buch: Miska Rantanen - Kalsarikänni

























Endlich ein Lifestyle für ganz normale Menschen! ;-)

Hygge, Lagom, Achtsamkeit... eigentlich sollte für jeden Geschmack ein Lebensstil "verfügbar" sein. Doch bereits ohne mich bis ins letzte Detail mit solchen befasst zu haben, erscheinen sie mir auf den ersten und zweiten Blick doch sehr gewollt und mit einer gewissen Erwartungshaltung beladen. Darüber hinaus sind einige Gepflogenheiten durchaus mit landestypischen Gepflogenheiten, Eigenarten oder Voraussetzungen verknüpft, die sich m. E. nicht authentisch in unseren Breitengraden nachleben lassen. 

So sehr ich Schweden mag und unseren dänischen Nachbarn ihr Glück gönne, wenn man nach Skandinavien blickt kommen doch einzig die pragmatischen Finnen als Vergleichspopulation für deutsche Otto-Normal-Verbraucher in Frage. Daher war ich sehr gespannt, was sich hinter "Kalasarikänni" verbirgt. Gut, dass Miska Rantanen ein Buch darüber geschrieben hat. 

Der Untertitel "Vom großen Spaß, sich allein zu Hause in Unterwäsche zu betrinken" führt ein wenig in die Irre. Denn tatsächlich geht es bei Kalasarikänni um eine entspannte Zeit in entspannter Kleidung, durchaus auch in zwangloser Gesellschaft und in seiner Wirkung unterstützt durch maßvollen Alkoholkonsum. Vor allem gilt es aber, keine Verpflichtungen zu erfüllen. Tolle Idee oder, wie es im Buch genannt wird, die "unkomplizierteste Party der Welt" und totale Entspannung. 

Durchaus humorvoll aber nicht ohne Ernsthaftigkeit erklärt Rantanen das Konzept und die Rahmenbedingungen Kalsarikännis. Exemplarisch seien hier die Kernelemente erwähnt:
  • Alkohol
  • Kleidung
  • Unterhaltungsgeräte und
  • Energieversorgung (süß und salzig)
Für mich besonders wichtig ist das Kapitel "Musik und Kalsarikänni - eine glückliche Verbindung". Dort liefert der Autor gar Playlists für das jeweilige Luftinstrument (Gitarre, Schlagzeug, Bass, Gesang und Tamburin (!)) der Wahl. Interessanterweise scheint "Blitzkrieg Pop" der Ramones für alle Fälle anwendbar zu sein. 

Falls es noch weiterer Überzeugung braucht, liefert der Autor einhundert weitere Vorwände für einen oder gar mehrere Kalsarikänni-Abende (ich liebe # 31 "Ich müsste mal mein E-Mail Postfach aufräumen." und # 32 "Ich habe mein E-Mail Postfach aufgeräumt!").

Und er denkt noch einen Schritt weiter und listet die Dinge auf, die man während einer solchen Session nicht tun sollte, z. B. "Nach drei Staffeln Breaking Bad eine super Geschäftsidee haben." und "Flüge und Hotelzimmer buchen.". 

"Kalsarikänni" ist ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Buch, welches aber auch eine durchaus interessante Idee promotet. Und es ist ein tolles Gegengift gegen das aktuelle Übermaß an Hygge- und Lagom-Vorschlägen. 

Freitag, 4. Januar 2019

Mitgedacht

Brillenträger verstehen mich... ein willkommener Service am Eingang eines Gewächshauses.


Donnerstag, 3. Januar 2019

Musik: Chapel Of Disease - …And as we have seen the storm, we have embraced the eye


























Death Metal, garniert mit Dire Straits-Moment.

Durch einen Jahresrückblick auf Musik härterer Art stieß ich auf "…And as we have seen the storm, we have embraced the eye" der Band Chapel Of Disease. Üblicherweise hält mich das übliche Gebrüll davon ab, Death Metal wirklich genießen zu können. Doch hier wurde ich neugierig, weil der Moderator auf Parallelen zu Dire Straits hinwies. Nun sind meine Hochzeiten der Verehrung der Band um Mark Knopfler eine Weile vorbei, aber die Kombination wollte ich mir doch mal anhören. Und siehe da, ab Minute 05:45 des Openers "Void of words" erklingt tatsächlich ein Gitarrensolo, welches auf jedem Dire Straits-Album hätte erscheinen können. Und auch der dritte Titel "Song of the gods" beginnt recht zahm, bevor nach knapp zwei Minuten die Zügel angezogen werden. 

Aber gerade solche Momente sind es, die "…And as we have seen the storm, we have embraced the eye" für mich hör- und vor allem wirklich genießbar machen. In meinen Ohren ist es auch kein reines Death Metal-Album, dafür erinnern mich zu viele Passagen an Alternative oder Prog Rock. 

Chapel Of Disease wurde vor gut zehn Jahren in Köln gegründet und "…And as we have seen the storm, we have embraced the eye" ist der dritte Longplayer des Quartetts. 

Wer ein Death Metal-Album des vergangenen Jahres hören möchte, sollte getrost zu "…And as we have seen the storm, we have embraced the eye" greifen. Meine Anspieltipps sind das Monster "Oblivious / Obnoxious / Defiant" und "Song of the gods". 

"Song of the gods":


"Null":


Chapel Of Disease auf Tour:
  • 02.03. Hamburg (Festival)
  • 23.03. Ulm
  • 25.05. Berlin (Festival)
  • 13.07. Torgau (Festival)
  • 20.07. Crispendorf (Festival)
"…And as we have seen the storm, we have embraced the eye" ist:

Mittwoch, 2. Januar 2019

Aachen

Ach, ich war ja kürzlich in Aachen. Der Dom kann sich wirklich sehen lassen.




Und der "Kreislauf des Geldes"-Brunnen


ebenso wie die eine oder andere nette Ecke der Stadt.