Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Montag, 30. April 2018

Film: Avengers - Infinity war

























Spoiler: Ein Schlachtfest im MCU.

Der Bogen des Marvel Cinematic Universe wurde seit "Iron Man" über zehn Jahre gespannt und führte nun mit "Infinity War" zum nächsten Höhepunkt. Die Avengers-Filme waren kommerziell immer noch ein Stück erfolgreicher als die Filme einzelner Superhelden. Und für "Infinity Wars" wurde bis auf Ant-Man und Hawkeye so ziemlich jeder Akteur aufgefahren, der bislang in Erscheinung getreten ist.  

Thanos und seine Gehilfen sind mit aller Macht auf der Suche nach den sechs Infinity Steinen. Das wollen die Avengers mit einigen Gleichgesinnten inklusive der Guardians Of The Galaxy verhindern. An Action Sequenzen mangelt es natürlich nicht. Wenn man mit den Charakteren vertraut ist, kann man sich auch durchaus an vielen kurzen Reibereien und Spitzen zwischen diesen erfreuen. 

Ich war etwas skeptisch bezüglich des Gegenspielers auf der "dunklen Seite", aber gegenüber den kurzen Sequenzen in denen er bereits in den letzten Filmem in Erscheinung trat, wirkt Thanos  weniger albern als befürchtet. 

Auch ansonsten erfüllt "Infinity War" die über nunmehr 18 Filme aufgebauten Erwartungen der perfekt konditionierten Zuschauer. 


Zurück zum Spoiler: Im Vorfeld konnte man hören, dass es durchaus den einen oder anderen Helden erwischen könnte. Ich sag mal so: Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Zuschauer nicht mindestens einen seiner Favoriten verliert. Vermutlich wird es einen Weg geben, einige der Protoganoisten für zukünftige Filme wiederzubeleben. Nun wurde im Hinblick auf den für nächstes Jahr angekündigten zweiten und letzten Teils des "Infitiny Wars" erst einmal mächtig aussortiert. Die Post-Credit-Szene gibt aber einen Hinweis auf den zu Hilfe gerufenen Ersatz. 

Sonntag, 29. April 2018

Buch: Jan-Philipp Sendker - Das Geheimnis des alten Mönches

























"Märchen" aus einer anderen Welt.

Der Höhepunkt meines Interesses für Märchen liegt ein paar Jahrzehnte zurück. Doch "Märchen und Fabeln aus Burma" erschienen mir als eine gute Ergänzung zu meiner Reise in dieses Land

Jan-Philipp Sendker hat Burma seit 1995 sehr häufig besucht. Zu Beginn eher zufällig und dann irgendwann zielgerichtet sammelte er Märchen und Fabeln, die ihm dort zugetragen wurden. Zu der Erstellung dieser Sammlung haben außerdem sein Sohn Jonathan Markus Sendker und die Amerikanerin Lorie Karnath beigetragen. 

Viele der Geschichten aus "Das Geheimnis des alten Mönches" werden mit einer Region oder einem der burmesischen Völker verbunden. Auf diesem Weg wird die Größe und Vielfalt dieses Landes veranschaulicht. Den Reiz der Märchen macht ihre Fremdartigkeit aus. Nicht nur die Protagonisten unterscheiden sich zum Teil von den Märchen meine Kindheit (Elefant, Krokodil), sondern auch einige der "Lehren", die vermittelt werden sollen. Da werden an der einen oder anderen Stelle die Unterschiede unserer Sichtweisen zu denen des Buddhismus deutlich. Vor allem mit Nats (burmesische Geister) sollte man sich etwas auskennen. Bei einigen Märchen dachte ich am Ende aber auch einfach "WTF?"... unterhalten fühlte ich mich trotzdem. 

Besonders gefallen haben mir "Die Rache der Feldlerche" (Feldlerche und ihre tierischen Freunde rächen sich an einem Elefanten), "Wie der Hase Richter wurde" (Plädoyer für Eignung von Hasen als Schiedsrichter), "Wie die Drossel ihr farbenprächtiges Gefieder verlor" (aus Habgier), "Die Reise eines Prinzen oder die vielen Prüfungen des Lebens" und "Das Krokodil und das Äffchen" (Der Nachweis, dass der Placebo-Effekt sogar bei Krokodilen funktioniert).  

"Das Geheimnis des alten Mönches" bietet wegen der stellenweisen Brutalität und Fremdartigkeit einiger Hintergründe keine Gute-Nacht-Geschichten für Kinder, aber viele interessante Einblicke für Reise- und Kulturinteressierte. Ich empfehle dieses Buch allen Myanmar-Reisenden. Beachtenswert ist auch Senkers Nachwort, in dem er auf seine eigenen Reiseerfahrungen eingeht. 

Freitag, 27. April 2018

Musik: Ciaran Lavery - Sweet decay

























Gefühlvolle Songs aus Nordirland. 

Schön, dass es immer mal wieder solche Songs gibt, die mich einfach und schnell packen. Kürzlich gelang dies Ciaran Lavery mit "13":


Musikalisch begann der Nordire in Bands, seit 2013 veröffentlicht er solo Musik. Man mag die Streaming-Anbieter wegen ihres Geschäftsmodells verteufeln, aber Lavery erlangte auf diesem Weg erstaunlich viele Aufrufe und Aufmerksamkeit. "Sweet decay" ist bereits sein drittes Album. Er erinnert an andere Singer/Songwriter der irischen Insel, besonders Damien Rice kam mir während der Durchläufe als Referenz mehrfach in den Sinn. 

Die musikalische Basis ist solide und im Kern Indiefolk mit poppigem Einschlag. Natürlich ist es nicht einfach, sich von anderen Singer/Songwritern stimmlich abzusetzen. Aber der gefühlvolle Gesang und viele der Melodien sind schon sehr verführerisch.

Besonders gut gefallen mir eben "13", "Wicked teeth" und "Beast at my door". 

Das Video zu "To Chicago":

Ciaran Lavery live in Deutschland:
  • 08.05. Köln
  • 10.05. Hamburg
  • 13.05. Berlin
  • 17.05. Mainz
"Sweet decay" ist:

Donnerstag, 26. April 2018

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Chvrches - Miracle

Zu viele Singles vorab dämpfen die Spannung und Vorfreude auf ein neues Album. Aber anscheinend mag das der Markt aktuell so. Chvrches veröffentlichten im Vorblick auf "Love is dead" bereits drei Singles und nun folgt noch "Miracle" mit Video: 


Das Album wird am 25.05. folgen. Besucher der Hurricane & Southside Festivals können die schottische Band live erleben. 

Mittwoch, 25. April 2018

Konzert: Superorganism - Tiny desk concert

Aktuell hoch gehandelt, hier bereits vorgestellt und nun auch durch ein Tiny desk concert geadelt:

Dienstag, 24. April 2018

Musik: A Perfect Circle - Eat the elephant

























Gar nicht mehr so ungewöhnlich. 

Maynard James Keenan lässt die Welt und vor allem seine enthusiatischen Fans nicht nur mit seiner Band Tool seit viel zu langer Zeit auf ein neues Album, auch das "Nebenprojekt" A Perfect Circle lag lange auf Eis, bevor nun mit "Eat the elephant" der Nachfolger zu "Emotive" (aus dem Jahr 2004) erschien.

Viele Jahre des Wartens hatte meine Erwartungen an ein neues A Perfect Circle-Album einerseits ins unermessliche gesteigert aber wahrscheinlich als Schutz vor Enttäuschungen auch gedämpft. Doch anstatt diesen über Jahre aufgeblasenen Erwartungsballon mit einem Knall in Form des neuen Albums platzen zu lassen, wurde er durch vier Singles vorab langsam entspannt. Schade, dass "Eat the elephant" in seiner Gesamtheit den vier bereits bekannten Songs nicht ganz gerecht werden kann.

"Eat the elephant" ist ein gutes, aber kein hervorragendes Album und leider ein Stück weit die Entzauberung eines Mythos.


"Eat the elephant" ist:

Musik: Die Nerven - Fake

























Kein "Punk", aber gut. 

2010 gegründet, führte der Weg über digitale Veröffentlichungen in Eigenregie zum ersten Plattenvertrag. Schon mit dem zweiten Album "Fun" konnte die Stuttgarter Band Die Nerven im Jahr 2014 einige Lorbeeren einheimsen. Mit "Fake" erschien nun die vierte Platte und man könnte meinen, die ganze Republik freut sich auf deren Punk-Musik.

Nun ja, "die ganze Republik" beschränkt sich vorerst auf die Fans der Band und die Konsumenten / Leser einschlägiger Kanäle, auf denen Die Nerven als Punk-Band der Stunde gefeiert werden.

Und "Punk-Musik" ist in diesem Fall auch erklärungsbedürftig: Max Riegers Gesang klingt stellenweise sicherlich intensiv und "punkig" und auch die Texte sind klagend genug, um im weitesten Sinn als "Punk" bezeichnet zu werden. In seiner Gesamtheit ist "Fake" aber eine gelungene Mischung aus Post-Punk, Indierock und Alternative und damit überwiegend massentauglich, zumindest in meiner Musikwelt. 

"Niemals", "Aufgeflogen" und "Kann's nicht gestern sein" sind meine Empfehlungen auf "Fake". 

Das Doppelvideo zu "Fake / Frei":


Die Band ist gerade auf Tour, es stehen noch Termine im Ausland sowie dort an:
  • 27.04. Schorndorf
  • 28.04. München
"Fake" ist:

Montag, 23. April 2018

Japanisch kochen unter Anleitung

Nein, es gab nicht nur Sushi. Es gab gar kein Sushi.










Und das Live Action Video:


Sonntag, 22. April 2018

Ankündigung: Rigna Folk - Propaganda EP

Rigna Folks Album "Nova void" gefiel mir und Promo-Aufkleber in Ulm erinnern mich immer wieder an die Band und daran, dass ich auf neue Musik gespannt bin.

Diese kommt nun in Form der EP "Propaganda". Vier Titel wurden auf Vinyl gepresst und sind nun dort erhältlich. Mit den Einnahmen wird Sea Shepherd unterstützt. Die EP ist auf 300 Exemplare begrenzt. Meine Bestellung ist raus, daher gibt es höchstens noch 299 weitere Exemplare. Dank des Vorverkaufs im Rahmen des gestrigen RSD wird die Zahl der verfügbaren Exemplare... ran!

Und zwei Events zur EP gibt es auch: 
  • 05.05. Ulm - Cabaret Eden
  • 19.05. München - Klangfest
Der Trailer zur EP:

Samstag, 21. April 2018

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: We Are Scientists - Heart is a weapon

Nächste Woche wird das neue Album "Megaplex" erscheinen, vorab gibt es noch eine weitere Single inklusive Video:

Freitag, 20. April 2018

Sigmaringen

Nett, besonders an einem solch sonnigen Tag.


Donnerstag, 19. April 2018

Konzert: Noel Gallagher's High Flying Birds im Schlachthof Wiesbaden, 17.04.2019

Gelegenheiten machen Konzertbesuche. Wiesbaden ist nicht weit und für ein paar Hits war Oasis auf jeden Fall gut. Die Nachlassverwaltung haben die beiden Gallagher-Brüder übernommen. PvG-Dirk ist erklärter "Fachanwalt" zu diesem Thema und so wagte ich mich bestens begleitet zum Konzert von Noel Gallagher's High Flying Birds. 

Den Vorgruppen-Slot füllten die Blossoms. Ich werde mich nicht lange an deren Auftritt erinnern. 

Der Schlachthof war wie bei den Editors ausverkauft. Vor einem Monat standen wir bei deren Konzert noch frierend vor der Halle. Nun war bestes T-Shirt-Wetter. 

Noel Gallagher ist bekannt dafür, Konzerte pünktlich zu beginnen. Punkt 21 Uhr betrat die außerordentlich große Band die Bühne (Gallagher + Gitarre, Bass, Drums, drei Bläser, 2 * Keyboard, Percussions und sonstige Belustigung, zusätzliche Sängerin, die allerdings nur bei ca. vier Titeln zum Einsatz kam). Das Publikum war jünger, weiblicher und englischer, als ich es erwartet hätte. Selbst die schwachen Songs von Gallaghers aktuellem Album "Who built the moon?" wurden von den Fans sehr wohlwollend aufgenommen. Aber selbige lassen sich ja auch gerne von Gallagher beschimpfen. Seine ersten drei Kommentare des Abends waren jeweils "shut up". 



Die Setlist:

  • Fort Knox
  • Holy Mountain
  • Keep on Reaching
  • It's a Beautiful World
  • In the Heat of the Moment
  • Riverman
  • Ballad of the Mighty I
  • If I Had a Gun...
  • Dream On
  • Little by Little
  • The Importance of Being Idle
  • Dead in the Water
  • If Love Is The Law
  • Be Careful What You Wish For
  • She Taught Me How to Fly
  • Half the World Away 
  • Wonderwall 
  • AKA... What a Life!

  • The Right Stuff
  • Go Let It Out 
  • Don't Look Back in Anger 
  • All You Need Is Love (The Beatles Cover)


Wegen der Atmosphäre, der Oasis-Songs und einiger guter Noel-Momente war das Konzert für mich sehenswert. Wie gut könnte die Band wohl mit einem akzeptablen Sänger sein?

Den Rest inklusive Befragung einer Gallagher-Jungfrau gibt es dort.

Mittwoch, 18. April 2018

Feels like summer

Ui, schon wieder so warm?


Dienstag, 17. April 2018

Konzert aus der Konserve: The Breeders - Tiny desk concert

The Breeders hinter bzw. auf Schreibtischen:

Montag, 16. April 2018

Musik: Laura Veirs - The lookout


























Ersatzdroge für enttäuschte The Decemberists-Fans. 

The Decemberists mögen mit ihrem aktuellen Album "I'll be your girl" den einen oder anderen Fan durch den Einsatz von Synthesizern erschreckt haben. Als Gegenmittel veröffentlicht die der Band verbundene Laura Veirs ein Album, welches der amerikanischen Folk- und Country-Seele schmeichelt. 

Fast 20 Jahre ist Laura Veirs musikalisch aktiv, mit "The lookout" veröffentlicht sie ihr zehntes Solo-Album. Auch auf diesem arbeitete sie wieder mit dem Produzenten ihres Vertrauens und Ehemann, Tucker Martine, zusammen. "The lookout" ist ein Konzeptalbum und es widmet sich der Fragilität wertvoller Dinge. Zu diesem Konzept passen ihre feinen und stellenweise zerbrechlich wirkenden Songs ganz hervorragend. Sie wurden direkt im Anschluss an das mit K.D. Lang und Neko Case gemeinsam produzierte Album "case/lang/veirs" über einen längeren Zeitraum geschrieben und aufgenommen. "The lookout" zeigt, welche starken Einfluss auf Veirs auf das gemeinsame Werk  der drei Damen gehabt hat. 

Die Beziehungen des Ehepaars Veirs / Martine mögen dazu beigetragen haben, dass Veirs für "The lookout" auf hochkarätige Musiker (u. a. Karl Blau) und Gastsänger (Sufjan Stevens und Jim James von My Morning Jacket) zugreifen konnte. 

Im Gegensatz zu The Decemberists wagt Veirs keine Experimente. Statt dessen zelebriert sie Folk in vielen ansprechenden Formen. Höhepunkte sind für mich "Everybody needs you", "Watch fire", der Titelsong und "The canyon".  

"Lightning rod":


"Watch fire" mit Sufjan Stevens:


"The lookout" ist:

Sonntag, 15. April 2018

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Okkervil River - Don't move back to L.A.

Bald wird ein neues Okkervil River-Album erscheinen. Den Song "Don't move back to L.A." gibt es bereits, sogar mit Video:

Freitag, 13. April 2018

Vorhören: Exitmusic - The recognitions

"Passage" war ein starkes Album, der Nachfolger "The recognitions" markiert nun auch leider schon den Abschied von der Band. Dort vorab als Stream.

Donnerstag, 12. April 2018

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Kimbra - Like they do on the TV

Na, wer erinnert sich noch an Kimbra? Richtig.

Ihr drittes Solo-Album soll nächste Woche erscheinen. Als Produzent agierte u.a. John Congleton, der aktuell bei vielen und vor allem guten Alben seine Finger im Spiel hat.

Hier das Video zum Song "Like they do on the TV":

Mittwoch, 11. April 2018

Musik: Jacob Bellens - Trail of intuition

























Version 2.0 des letzten Albums. 

Jacob Bellens' Album "My convictions" hat mein Herz 2015 erobert. Noch heute freue ich mich maßlos, wenn der Titelsong erklingt und ich an das tolle Video dazu denke. Das nachfolgende Album "Polyester skin" markierte einen Richtungswechsel, Synthpop und 80er Jahre-Feeling hielt Einzug. Der Titelsong und "Back to you" waren für mich ebenfalls Hits, die bis heute nachhallen und eine Playlist bereichern. 

Kürzlich hat der dänische Musiker nun sein viertes Solo-Album "Trail of intuition" veröffentlicht. Dieses folgt weitgehend der Ausrichtung des Vorgängers. Es klingt nach Synthpop, Indie und Singer/Songwriter. Trip Hop und Disco werden ebenfalls gestreift. 

Dem Muster der letzten beiden Alben folgend, ist auch auf "Trail of intuition" der Titelsong der stärkste Titel. "Sunrise in east", "More than anything" und "Lose myself" könenn sich ebenso hören lassen wie der Rest des homogenen Albums. An das Hit-Potential der Vorgänger-Alben kommen diese Lieder aber leider nicht heran. Aber Bellens punktet weiterhin mit seiner verschrobenen Art sowie seinem verhalten freudigen Blick auf nicht immer erheiternde Themen. 

"Renegade" war die erste Single des Albums, hier das Video dazu:


Der Titelsong:


"One of a kind":


Die Videos finde ich sehr unterhaltsam. Ähnlich gut fühlte ich mich auf Bellens' Konzert. Im Juni kommt er wieder nach Deutschland:

  • 08.06. Berlin
  • 09.06. Hamburg
  • 11.06. Köln

"Trail of intuition" ist:


Dienstag, 10. April 2018

Frühling 2018

So:




Montag, 9. April 2018

Musik: Wye Oak - The louder I call, the faster it runs

























Orientierungslos.

Die amerikanische Band Wye Oak wird immer wieder gerne für ihre Alben gefeiert, zumindest von vielen Kritikern. Die letzte beiden Alben "Shriek" und "Civilian" konnten mich nur mäßig begeistern, aber die erneut lobenden Ankündigungen ihres aktuellen und sechsten Albums "The louder I call, the faster it runs" ließen mich wieder weich werden. Ich gab mir wirklich Mühe und dem Album viele Durchläufe, aber am Ende bin ich nur gelangweilt. Die Kompositionen sind zweifellos komplex, aber der Gesang ist zu verträumt und das Gesamtergebnis einfach zu belanglos. 

Stillstand kann man der Band nicht vorwerfen. Die Gitarren und Folk traten im Laufe der Zeit und der Alben mehr in den Hintergrund, inzwischen regieren Synthesizer, Dream- und Electro-Pop. "The instrument", "Lifer", "It was not natural" und "Say hello" sind die besseren Titel auf "The louder I call taster it runs", aber empfehlen möchte ich das Album nur Fans der Band. 

Das Video zum Titelsong:


"The louder I call, the faster it runs" ist:

Sonntag, 8. April 2018

Draisine 3.0

Falls alle E-Bikes, die mir heute begegnet sind, gegen Abend gleichzeitig geladen werden, erwarte ich den Zusammenbruch der Stomnetzes. 

Samstag, 7. April 2018

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Editors - Violence

Diese Version gefällt mir besser als die auf dem gleichnamigen aktuellen Album.

Freitag, 6. April 2018

Musik: Eels - The deconstruction


























Überraschungen gibt es nur im Privatleben des Masterminds der eels. 

Vier Jahre sind seit "The cautionary tales of Mark Oliver Everett" vergangen. Drei bis vier Jahre Pause zwischen eels-Alben gab es bereits in der Vergangenheit. Bis auf die übliche sich ständig steigernde Lust auf neue Songs von Mark Oliver Everett aka "E" war die Ruhephase also "im grünen Bereich". Ich erwartete keine Überraschungen. Nun las ich, dass in dieser Zeit Es Hundekumpan Bobby jr. verstorben ist, Hochzeit und Scheidung durchlebt wurden und er Vater eines Sohnes wurde. Man muss nicht "Things the grandchildren should know" gelesen haben um zu vermuten, was das für sein Leben bedeutet. Unabhängig davon sollte man "Things the grandchildren should know" gelesen haben. 

Kaum jemand verbindet Singer/Songwriter- und Lo-Fi-Atmosphäre so toll mit Streichern und orchestraler Anmut wie die eels und kaum jemand lässt selbst traurige oder sarkastische Botschaften so hoffnungsvoll klingen. Ihr musikalisches Spektrum haben die eels schon lange abgesteckt. Selbst vier privat spannende Jahre führen zu keinen musikalischen Überraschungen. Der Vorgänger "The cautionary tales of Mark Oliver Everett" war als recht reines Singer/Songwriter-Werk erstaunlich homogen geraten. "The deconstruction" zeigt wieder mehr Facetten der Band. Vor allem die rockigen Titel "Bone dry" und "You are the shining light" sowie das fröhliche "Today is the day" haben es mir angetan. Ich hätte durchaus gerne den einen oder anderen getrageneren Titel auf "The deconstruction" durch eine weitere Rock-Nummer ersetzt gesehen. Aber es gilt weiter: Es gibt kein schlechtes eels-Album. 

Das brandneue Video zu "Bone dry":


"Today is the day":


Pünktlich zum Erscheinungstag ist das Konzert in München ausverkauft. Dieser und weitere Termine:
  • 17.06. Mannheim - Maifeld Derby
  • 25.06. München
  • 26.06. Köln
  • 28.06. Berlin
  • 29.06. Hamburg
"The deconstruction" klingt nach:

Der coolste Mann im Rock-Business, fotografiert vom Musiker/Video-Regisseur und offensichtlich auch Fotograf Gus Black:

Donnerstag, 5. April 2018

Ausstellung: Martin Parr - "Souvenir - A Photographic Journey"@Stadhaus, Ulm

Besuche im Ulmer Stadthaus haben sich zu einem festen Programmpunkt in meinem Kulturprogramm entwickelt. Aktuell und noch bis zum 27.05. werden dort Bilder des britischen Fotografen Martin Parr ausgestellt. 

Durch zahlreiche Besuche habe ich den verschrobenen Charme unserer britischen Nachbarn lieben gelernt. Und genau diesen Charme fängt Parr mit seinen Bildern z. B. von alten britischen Seebädern ein. Aber er ging auch auf Reisen und dokumentierte gelangweilte Paare und Touristen, die durch ihre Anwesenheit die jeweilige Touristenattraktion ein Stück weit ad absurdum führen. Tolles Auge, tolle Bilder. Sehenswert. 


Mittwoch, 4. April 2018

Graphic Novel: Xavier Bétaucourt, Bruno Cadène, Éric Cartier - One, Two, Three, Four, Ramones!

























Die Geschichte der Ramones in kompakter Form. 

Die Ramones spielten schon "Punkrock", bevor der Begriff für diese Art Musik gebräuchlich war. Die kürzlich veröffentlichte Graphic Novel "One, Two, Three, Four, Ramones!" schildert aus der Sicht Dee Dee Ramones die Geschichte der Band aus New York. Bevor aus Douglas Glen Colvin eben Dee Dee Ramone wurde, wuchs er als Sohn eines GIs in Deutschland auf. Diesen zum Teil wohl prägenden Erlebnissen werden die ersten Seiten der Graphic Novel gewidmet. 

Die Ramones waren für mich immer mehr Stil-Ikone denn Rock-Band. Aus heutiger Sicht scheint das Band-Logo der Amerikaner mindestens so bedeutsam zu sein wie die Hits der Band. Für mich war "One, Two, Three, Four, Ramones!" eine gute Gelegenheit, mich in überschaubarem Rahmen mit der Geschichte der Ramones vertraut zu machen. Sicherlich würde das die eine oder andere Biographie ausführlicher leisten, aber warum sollte ich mir mehr Mühe mit der Band geben, als sie es sich mit ihrer eigenen Musik machte? Diese Graphic Novel ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Kombination von Story und Zeichnungen Stimmungen sehr gut transportieren können. Nach der Lektüre meine ich mir das New Yorker Umfeld der Band und die Band-internen Spannungen gut vorstellen zu können. In Kombination mit den Erläuterungen am Ende der Graphic Novel (idealerweise sollte man diese parallel zur Story verfolgen) ergibt sich trotz der streiflichtartigen Raffung der ca. 30 Jahre Musikgeschichte ein hinreichend ausführliches Bild. 

Die beiden Autoren Xavier Bétaucourt und Bruno Cadène sowie der Zeichner Éric Cartier schaffen es auf knapp 100 Seiten, markante Meilensteine der Geschichte der Ramones lebendig werden zu lassen und so der Band ein weiteres Denkmal zu setzen. Wenn sich diese Graphic Novel nur annähernd so gut verkauft wie die T-Shirts der Band, sollte der Erfolg dieses Werks garantiert sein. 

Dienstag, 3. April 2018

Film: Justice League
























Weniger schlimm als Batman v Superman.


So, nun kann man "Justice League" günstig leihen und sich bestätigt fühlen, dass dieser Film keinen Kinobesuch rechtfertigte. Hochkarätige Macher und erfolgreiche Figuren sind offenbar kein Garant für einen sehenswerten Film. Wieso bekommt das DC nicht hin?

"Justice League 2" war bereits angekündigt, doch ist nun erst einmal zurückgestellt. Dann muss wohl "Aquaman" das DC Extended Universe retten. Was Raj wohl dazu sagen würde?

Montag, 2. April 2018

Digital ODER analog

Von eine Sparkasse wurde ich aufgefordert, im Hinblick auf die neue Datenschutz- Grundverordnung ein paar Kästchen anzukreuzen und zu unterschreiben. Zwei Kuriositäten bot dieser Schriftverkehr: 

  • Die Unterschrift sollte ich mit Datum und UHRZEIT versehen. Ich bin mir unsicher, ob ich sekundengenau erfassten sollte und ob Beginn oder Ende des Vorgangs zählen.  
  • Darüber hinaus passte das Schriftstück in seiner vorgegebenen Faltung nicht in den Rücksendeumschlag.
Wurden da Digitalexperten angestellt und dafür die Analogexperten rausgeworfen?

Sonntag, 1. April 2018

Musik. Jonathan Wilson - Rare birds





















Souveräner Genre-Mix.

In der Pressemitteilung wird Jonathan Wilson von Josh Tilman aka Father John Misty, Conor Oberst und Laura Marling für seine musikalischen Fähigkeiten über den Klee gelobt. Im letzten Jahr produzierte er Father John Mistys "Pure comedy" und er begleitete Rogers Waters an der Gitarre und am Mikrophon auf dessen Welt-Tour. Ähnlich vielfältig ist sein eigenes Album "Rare birds": Als Genres habe ich Singer/Songwriter, Indierock, Folk/Country, Electropop, Kammerpop und Prog notiert. Und als wäre das nicht schon genug, werden die Songs noch mit breitflächigen Orcherster-, Streicher- und Bläserarrangements untermalt. Wer sich durch das Cover an C64-Spiele erinnert fühlt, findet auch einige der zugehörigen Klänge auf "Rare birds". Nicht nur viele Genres sondern auch viele Jahrzehnte deckt Wilson mit diesesm Album ab. 

"Rare birds" nutzt die maximale Spieldauer eine CD voll aus und sechs der 13 Titel überschreiten die sechs Minuten-Grenze. Trotzdem wirkt das Album dicht und abwechslungsreich. Es bedarf vieler Durchläufe, um es nur einigermaßen fassen zu können. Aktuell fühlt es sich nach einem kleinen Meisterwerk an. Der Rolling Stone hört darin eine Mischung aus "Dark side of the moon" und "OK Computer". Aus jüngerer Zeit möchte ich noch die Parallelen zu The War On Drugs' "A deeper understanding" anführen. 

"Over the midnight", "Sunset Blvd", "Loving you" und "Living with myself" (mit Lana Del Rey) sind aktuell meine Favoriten auf diesem epischen Album. Allein diese vier Titel nehmen 30 Minuten ein. 

Das Video zu "Loving you":


"There's a light":


"Rare birds" klingt nach: