Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Samstag, 28. September 2019

Musik: New Model Army - From here

























Die ewige  und berechtigte Hoffnung des Indierock. 


New Model Army wurde 1980 gegründet. 1984 erschien das Debüt, die Hits "51st state" und "Vagabonds" stammen auch noch aus den 80er Jahren. Trotzdem erreichte die Band mit ihrem aktuellem und nunmehr 15. Album "From here" ihre bislang höchste Position in den britischen Charts. 

Justin Sullivan ist die Identifikationsfigur der Band und das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Selten habe ich bei Konzerten derart enthusiastische Fans erlebt wie bei dieser Band. Das nahm bei einigen Besuchern schon fast Züge religiöser Verehrung an. Die starke Fanbasis und das konstante (sowohl in der Frequenz als auch in der Qualität der Veröffentlichungen) Output der Engländer sind sicherlich die beiden Gründe für den stetigen und offensichtlich zunehmenden Erfolg.    

New Model Army sind für mich schon seit geraumer Zeit ein gutes und vor allem bekanntes Beispiel, um unbedarften Menschen "Indierock" zu erklären. Unter Kennern darf man aber gerne hinzufügen, dass die Definition für die aktuelleren Alben zu kurz greift. Inzwischen steht New Model Army für atmosphärische Werke, die auch Post-Punk und Post-Rock vereinnahmen. Fast 40 Jahre auf dem Buckel, aber trotzdem frisch und packend klingend.... stark. Mir ist es nicht möglich, einzelne Songs hervorzuheben, das Album ist komplett gut. Selbst die beiden Songs am Ende mit 6 bzw. 8 Minuten Spieldauer wissen noch zu begeistern. 

"End of days":


"Never arriving":


Einige der Daten der anstehenden Tour sind bereits ausverkauft:
  • 11.10. Dortmund
  • 12.10. Hamburg
  • 13.10. Berlin
  • 24.10. Freiburg
  • 25.10. München (laut Website der Band "Münich" ;-) )
  • 26.10. Stuttgart
  • 27.10. Nürnberg
  • 29.10. Dresden
  • 30.10. Frankfurt
  • 31.10. Losheim
  • 14.12. Köln
"From here" ist:


Freitag, 27. September 2019

Musik: Thees Uhlmann - Junkies und Scientologen

























Thees bislang bestes Studioalbum. 


Fünf Jahre musikalische Pause haben Thees Uhlmann oder zumindest seiner Musik gut getan. Wegen meines persönlichen Bezugs gefällt mit "Was wird aus Hannover" besonders gut, aber ich könnte auch noch fünf weitere starke Titel aufzählen. Ach, das habe ich ja dort getan.

"Junkies und Scientologen" klingt nach:


Mittwoch, 25. September 2019

Musik: One True Pairing - One true pairing

























Das bessere Wild Beasts-Album des Jahres 2019.

Das Ende der Wild Beasts habe ich betrauert. Es blieb die Hoffnung auf Solo-Werke. Hayden Thorpe hat mit "Diviner" vorgelegt und damit zumindest den Sprint zur ersten Veröffentlichung gewonnen. Nun folgt Tom Fleming mit One True Pairing und erlaubt den direkten Vergleich. In meiner Gunst stellt er sich mit seinem gleichnamigen Debüt als Gewinner der Gesamtwertung heraus. Die Melodien sind packender und die "Wild Beast Vibes" werden besser transportiert.  

"I'm not afraid" hat es direkt auf meine Liste der potentiellen Lieblingslieder geschafft, der Opener "Zero summer", "Weapons" und "Reaper of souls" sind weitere Anspieltipps für diese gefällige Platte. 


Das Video zum starken Titel "I'm not afraid":


Und das zum Titelsong:


One True Pairing live in Deutschland:
  • 26.10. Berlin
  • 30.10. Köln
"One true pairing" klingt nach:

Dienstag, 24. September 2019

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Deichkind - Dinge

Deichkind bereitet den Weg für die Veröffentlichung des neuen Albums. Hier das Video zum neuen Titel "Dinge":

Montag, 23. September 2019

Gute Idee...

... einfach machen.


Samstag, 21. September 2019

Konzert: Clara Clasen in Herrn Schlössers Wein & Genuss in Bonn, 20.09.19



Musikalischer und kulinarischer Genuss. 

Herrn Schlössers "Wein & Genuss" besuche ich gerne. Und gestern gab es dort "Quiche & Clara": Quiche aus der Küche und Clara Clasen auf der Bühne. Und leckeren Wein gab es natürlich auch. 

Die beschauliche Atmosphäre des Cafés war der dezente Rahmen für eine erfreulich rockige Singer/Songwriter-Show. Nur mit der akustischen Gitarre und ihrer prägnanten Stimme wusste Clara den Raum für sich und ihre mehrheitlich tiefgründigen bis melancholischen Songs einzunehmen. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die Lust auf mehr "Wein & Genuss" und mir eine tolle Sängerin näher gebracht hat. 

Besonders gut gefielen mir die Songs "Big boy", "Back into boxes" und Claras Version von "Creep". 


Freitag, 20. September 2019

Konzert aus der Konserve: Nilüfer Yanya - Tiny desk concert

Nilüfer Yanya und ihre Band an Bob Boilens Schreibtisch:



Dienstag, 17. September 2019

Lächelbank

Nette Idee.

Sonntag, 15. September 2019

Spätsommer

Ich denke alle paar Monate kann man den Ausblick mal bringen:


Freitag, 13. September 2019

Song: Wildwood Kin - All on me

Einfach schön. Wildwood Kins gleichnamiges Album wird am 04.10. veröffentlicht.

Donnerstag, 12. September 2019

Konzert: Eels in der Batschkapp in Frankfurt, 11.09.2019


Blues-Rock overkill!

Schon seit ihrem Debüt verehre ich die Band. Vor 21 Jahren sah ich sie erstmals live, damals in der Royal Festival Hall in London. Bemerkenswert finde ich, dass Mark Oliver Everett aka E sowohl die Band als auch die Songs für jede Tour neu ausrichtet. Da gab es schon rockige Touren, solche mit Orchester und nicht minder beeindruckend vornehmlich akustisch dargebotene Sets. Seit "The deconstruction" kann die Band Songs aus einem Pool von zwölf Alben auswählen. Obwohl die Musik der Eels seit einigen Platten nicht mehr überraschen kann, ist somit durchaus für Abwechslung gesorgt.


Den Abend eröffnete das amerikanische Duo Chaos Chaos. Unsere späte Ankunft hinderte mich daran, mir ein ein klares Bild der Band zu machen. Als Vorgruppe der Eels drängte sie sich m. E. nicht auf, aber ordentlichen Job machten die beiden Damen auf jeden Fall.

Um 21 Uhr betraten die Eels die Bühne. Von der ursprünglichen Band ist nur noch E geblieben. Bis auf die Neubesetzung im letzten Jahr an den Drums durch Little-Joe ist die Konstellation seit 2012 stabil. E und damit die Eels sind für mich ein Stück weit der Inbegriff von "Verschrobenheit". Meiner Erwartung wurde die Band gerecht. Zu "Fanfare for Rocky" die Bühne zu betreten ist ebenso ein Statement wie die Tatsache, dass das Set mit drei Cover-Versionen eröffnet wurde. Den Lesern von Everetts Buch "Things the grandchildren should know" (lesenswert!) ist klar, warum diese Verschrobenheit vielleicht auch ein Stück weit Überlebensstrategie ist. Hinzu kommt inzwischen sicherlich auch noch sein Alter, welches dieses Phänomen sicherlich verstärkt. Ich denke mit drei Cover-Songs zu Beginn eines Sets macht man deutlich, dass Erwartungshaltungen des Publikums bestenfalls toleriert werden. 



Die aktuelle Tour klingt rockig und stellenweise so trocken, dass ich sie gar "blues-rockig" nenne. Entsprechend überraschend klangen einige der älteren Titel (z. B. "Novocaine for the soul", "Today is the day" und "My beloved monster") in diesem Gewand. 

Die Highlights des Sets waren für mich "Souljacker, Part I" und "Fresh blood". Nach ca. 1.45 Stunden endete die Vorstellung. Damit war ich auch für gestern gesättigt, ich denke ein paar Songs weniger wären "mehr" gewesen. Aber Spielfreude und Fleiß möchte ich der Band wahrlich nicht vorwerfen. 



Das Set (mit kleinen Fragezeichen):
  • Fanfare for Rocky
  • Out in the street (The Who)
  • Mississippi Delta (Bobbie Gentry)
  • Raspberry Beret (Prince)
  • Bone dry
  • Flyswatter
  • Dog faced boy
  • I need some sleep
  • Dirty girl
  • In the yard, behind the church
  • Prizefighter
  • She said year (The Rolling Stones)
  • Tremendous dynamite
  • Open my present
  • You are the shining light
  • My beloved monster
  • I like the way this is going
  • Little Joe (Vorstellung des neuen Drummers)
  • Today is the day
  • Novocaine for the soul
  • Souljacker, Part I
  • I like birds
  • P.S. You rock my world
-- 
  • Fresh feeling
--
  • Mr. E's beautiful blues
  • Fresh blood
  • Love and mercy (Brian Wilson) / Blinking lights (for me) / Wonderful, glorious
  • The end (The Beatles)

Mittwoch, 11. September 2019

Musik: The S.L.P. - The S.L.P.

























Experimentierfreudiger Ausbruch aus dem inzwischen stadiontauglichen Kasabian-Tross. 

Kasabian ist eine tolle Band. Auf vier starke Alben seit Veröffentlichung des Debüts vor 15 Jahren folgte das mittelprächtige "48:13". Mit "For crying out loud" fand die Band aus Leicester wieder zurück in die Spur.  

Nun veröffentlichte Gründungsmitglied und Gitarrist / musikalisches Multitalent / Songwriter Sergio Pizzorno als The S.L.P. sein erstes Soloalbum. Wenn der musikalische Kopf einer Band eine Solowerk veröffentlicht, drängt sich natürlich der Vergleich mit seiner Stammmannschaft auf: "The S.L.P." verleugnet die Nähe zu Kasabian nicht, doch an die Stelle von "Rock" tritt Pizzornos Experimentierfreude. Über die Jahre und seine Arbeit für TV Musik hat er offensichtlich genügend Ideen und Fragmente gesammelt, um ein intensives, extrem vielseitiges und rundum gelungenes Album zu füllen. Experimentierfreudig war sicherlich auch "48:13", aber "The S.L.P." geht im besten Sinn wesentlich souveräner mit den Ideen um. 

Die Highlights sind der atmosphärische Einstieg "Meanwhile... in Genova", "Lockdown", "The Wu" und "Favourites" (auch dank Little Simz' Gastbeitrag). Irgendwie "besonders" ist auch "Nobody else". 

Das Video zu "Nobody else":


"Favourites":


"The S.L.P." klingt nach:

Dienstag, 10. September 2019

Musik: Eamon McGrath - Guts

























"Canadiana" meets Okkervil River. 

Gleich zwei Zitate aus den Promomitteilungen übernehme ich in diesem Fall gerne:

  • "Musikalisch je 33 % Okkervil River, Dan Mangan und vielleicht Frank Turner"
  • "Canadiana - der dunkle, kühle, nordische Cousin des warmen, lebensfrohen Americana"

Grob eingeordnet ist Eamon McGraths Album "Guts" damit schon einmal. Seit gut zehn Jahren veröffentlicht der Kanadier bereits Musik und in der Zeit hat er es bereits auf ein halbes Dutzend Veröffentlichungen gebracht. Die entsprechende Erfahrung und Gelassenheit meine ich auf "Guts" herauszuhören. Da sind sind ruhigen und betörenden Tiel wie der Titelsong und "Givin up" sowie die Indierocker "Yellow sticker on an empty fridge" und "City of glass" die unweigerlich an Okkervil River erinnern. 

Das Video zum Titelsong:


"Guts" ist ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Album, welches gerade genug "Canadiana" mitbringt, um athenisch zu wirken und tolle Indierock-Songs, die eine intensive Live Show versprechen. 

McGrath live:
  • 09.10. Berlin
  • 10.10. Bremen 
  • 11.10. Bremerhaven
  • 15.10. Oberhausen 
  • 16.10. Dortmund 
"Guts" klingt nach:


Montag, 9. September 2019

Kabarett: Hagen Rether in der Bonner Oper, 08.09.2019


Schonungs- aber nicht humorlos.

Mit seinem Programm "Liebe" ist Hagen Rether bereits seit vielen Jahren unterwegs. Gestern war er in Bonn zu Gast und gerne nahm ich diese Gelegenheit war, sowohl die Bonner Oper als auch ihn erstmals zu besuchen. 3,5 Stunden saß Rether auf seinem Bürostuhl, er trank, aß einen Banane und sinnierte über den Zustand der Gesellschaft. Langweilig war die Vorstellung trotz der Dauer zu keinem Zeitpunkt. Der eine oder andere Lacher blieb mir durchaus im Halse stecken, denn Rether beleuchtet nun einmal nicht die schönen Seiten des Lebens. So ging ich mit einigen Denkanstößen nach Hause. 


Freitag, 6. September 2019

Mittwoch, 4. September 2019

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Das Moped - Alle wollen Liebe

Das Video zum besten Song des gestrigen Abends möchte ich noch nachreichen:

Dienstag, 3. September 2019

Konzert: Das Moped im Schon schön in Mainz, 03.09.2019


Synthie-Pop aus Bad Kreuznach. 

Durch eine glückliche Fügung verschlug es mich ins Mainzer Schon schön und ich erlebte dort ein tolles Synthie-Pop Konzert. Das Moped kommt aus Bad Kreuznach. Ursprünglich verschrieben sich die Jungs englischsprachigem Indiepop, aber mit der Zeit kam das Selbstbewusstsein und die Verwandlung. Die Debüt-EP "Alle wollen Liebe" erschien in diesem Jahr und sie markiert ein starkes Statement zu Synthie-Pop mit deutschen Texten.


Eine gute Stunde lang unterhielt die Band das Publikum vorzüglich. Das lag sicherlich auch an dem originellen Auftritt der Band aber auch verführerischen Refrains, die bereits beim erstem Durchlauf zum Mitsingen einluden.

Als Referenzen fielen und während des Konzerts u. a. A-ha, Die Müncher Freiheit, Tele, Wham und natürlich die Neue Deutsche Welle ein. Ohne Ironie: Klasse!





Montag, 2. September 2019

Sonntag, 1. September 2019

Musik: Sheryl Crow - Threads

























Riesenparty zum Abschied. 

Sheryl Crow legt ihr nach eigenen Angaben letztes Album vor. Für diese Abschiedsparty lud sie Freunde und musikalische Vorbilder ein. Unter anderem waren das Stevie Nicks, Chris Stapleton, Chuck D, Eric Clapton, Sting, Johnny Cash (!), Jason Isbell, Keith Richards, Willie Nelson, Kris Kristofferson, Joe Walsh, St. Vincent und Emmylou Harris. 

Bei so viel Vielfalt braucht der Hörer erst gar nicht nach einem roten Faden zu suchen. Die jeweiligen Gäste bestimmen meist den Stil des jeweiligen Songs, und so finden sich auf "Threads" Rock und Pop neben Country, Folk, Blues, Hip Hop, Soul sowie etwas Funk. Den Grundstein für dieses mit 17 Titeln wirklich umfangreiche Album legte eine Anfrage von Krist Kistoffersons Frau Lisa. Diese bat Crow einigen Titeln ihres Mannes die Stimme zu leihen, da er krankheitsbedingt beeinträchtigt war. Das veranlasste Crow, auf ihr eigenes musikalisches Vermächtnis zu blicken.

Die Highlights sind für mich "Tell me when it's over" (mit Chris Stapleton), Redemption day (Johnny Cash), "Still the good old days" (so ein wenig auch das Motto des ganzen Albums, hier war Joe Walsh mit von der Partie) und "Wouldn't like to be like you" (stark u. a. wegen St. Vincent). 

"Threads" ist Crows elftes Album. Vielleicht qualifiziert sie sich mit diesem ja auch noch für ihren zehnten Grammy. Der sehr präsente Anteil an Country-Songs macht das Album für mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch dieses Genre spielte während Crows Karriere eine wichtige Rolle. 

"Tell me when it's over":


Auf ihrer aktuellen "World tour" spielt sie ihre Hits und lässt die Songs dieses Albums außen vor. Vielleicht findet ja der eine oder andere je nach Verfügbarkeit der Gastmusiker ja auch noch den Weg auf die Bühne. Termine sind aktuell nur für die USA und Mexiko angekündigt. 

"Threads" ist: