Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Schnee!

 Ende 2020 muss man sich schon hoch in Eifel wagen... aber ist dann auch Schnee.






Sonntag, 27. Dezember 2020

2020 in Musik

Musikalisch habe ich mit 2020 noch nicht komplett abgeschlossen. Aber an meinen Jahrescharts wird sich vermutlich nicht mehr viel ändern. Daher:

 1. Deftones - Ohms

 2. Algiers - There is no year

 3. Nothing - The great dismal

 4. Academy Of The Sun - The quiet earth

 5. Pearl Jam - Gigaton

 6. Jehnny Beth - To love is to live

 7. Sophia - Holding on / letting go

 8. Puscifer - Existential reckoning

 9. Porridge Radio - Every bad

10. Tale Of Golden Keys - The only thing that's real


11. Idles - Ultra mono

12. And You Will Know Us By The Trail Of Dead - X: The godless void an other stories

13. The Slow Readers Club - The joy of the return

14. Jarv Is... - Beyond the pale

15. The Flaming Lips - American head

16. Tunng - Dead club

17. Fleet Foxes - Shore 

18. Jonsi - Shiver

19. Other Lives - For their love

20. The Reds, Pinks and Purples - You might be happy someday


21. EOB - Earth

22. Outsider - Karma of youth

23. Wolf Parade - Thin mind

24. Asgeir - Bury the moon

25. New Vision - Hidden memories

26. The Dears - Lovers rock

27. Erland Cooper - Hether blether

28. This Is The Kit - Off off on

29. Throwing Muses - Sun racket

30. Circa Waves - Sad happy

Montag, 21. Dezember 2020

Bitte wenden

Zumindest war gestern eine Sonne da, die sich wenden konnte.



Sonntag, 20. Dezember 2020

Musik: BC Camplight - Shortly after takeoff

 


Abschluss und Höhepunkt der "Manchester Trilogie".

So wie die Rakete auf dem Cover ging es mir während des ersten Durchlaufs dieser Platte. Falls sich Hörer nicht die gute halbe Stunde für neun Titel Zeit nehmen möchten, empfehle ich als Appetizer den Titel "Back to work": Diese vier Minuten wechseln erbarmungslos zwischen euphorischem Art Pop und düsterem Industrial-Break. Ähnlich "multipolar" zeigt sich das gesamte Album. Der Opener begeistert allein schon wegen des tollen Songtitels "I only drink when I'm drunk". 

BC Camplight aka Brian Christinzio veröffentlichte mit "Shortly after takeoff" sein fünftes Album und den Abschluss seiner "Manchester Trilogie", die mit "How to die in the north" 2015 ihren Anfang fand. "Deportation blues" hatte ich 2018 nicht auf dem Schirm. Aber das aktuelle Werk macht mir viel Lust, auch dieses noch zu erkunden. 

Man könnte Christinzio durchaus vorausschauende Fähigkeiten unterstellen, zog es ihn doch 2014 aus den USA in seine Wahlheimat Manchester. Einige Wirrungen wären ihm vielleicht erspart geblieben... hätte er nicht auf Grund von Problemen mit seinem Visum das UK wieder verlassen müssen. So landete er neben Paris auch wieder in Amerika. Doch vielleicht verhalf ihm gerade dieser Umweg zu den Ideen, die nun zu "Shortly after takeoff" führten. Im direkten Vergleich zu "How to die in the north" wirkt BC Camplight auf seinem aktuellen Werk selbstbewusster und gereift ohne sich auf irgendetwas auszuruhen. 

Mit "I only drink when I'm drunk", "Ghosthunting" und "Back to work" beginnt das Album sehr stark. Der Titelsong weiß ebenso zu überzeugen. Die Kombination aus klebrigen Melodien (ja, die Beach Boys lassen wieder grüßen" und wilden Brüchen ist rundherum gelungen.

Das Video zu "Cemetery lifestyle":

"I only drink when I'm drunk"

"Shorty after takeoff" ist:



Samstag, 19. Dezember 2020

Musik: Fiona Apple - Fetch the bolt cutters

 


Ein sperriges Werk, welches 2020 nicht übersehen werden sollte. 

Mit "I want you to love me" eröffnet Fiona Apple ihr fünftes Album. Diesen Worten folgen widersprüchliche Taten. "Fetch the bold cutters" ist ein sehr spannendes Album... aber die Amerikanerin macht es den Hörern keinesfalls leicht sie oder zumindest ihre neuen Songs zu lieben. Mit schmeichelnden Melodien geht sie sehr sparsam um. Viele der Songs entstanden in Improvisationssessions und mit den Feinheiten des zur Aufnahme genutzten Apple-Programms GarageBand setzte sich weder die Sängerin noch ihre Mitstreiter Amy Aileen Wood, Sebastian Steinberg und Davíd Garza auseinander. Von konventionellen Songstrukturen ließ man sich nicht einengen. Statt dessen werden die Titel durch wilde Rhythmen und Percussions durcheinandergewirbelt. Entsprechend roh klingt das Album über weite Strecken... und für Fiona Apple untypisch: Auf das Piano wird fast durchgängig verzichtet. Ihre Fans lieben sie und das Album trotzdem innig.    

Seit dem Vorgänger "The idler wheel..." sind acht Jahre vergangen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren arbeitete Apple an "Fetch the bold cutters". Man kann die Kraft und Intensität spüren, die sie in in dieser Zeit in das Werk investiert hat. 

Meine Favoriten sind "Under the table", "Relay", "Newspaper" und "Heavy balloon". Wer sich "Fetch the bold cutters" erst jetzt widmet, wird es vielleicht bis zum nahen Jahresende nicht mehr innig lieben lernen. 

Das Video zu "Shameika":


"I want you to love me" (in dieser Version eben doch am Klavier):


"Fetch the bolt cutters" klingt nach:

Freitag, 18. Dezember 2020

"Safe tea"

 Teeversorgung ist auch während der Pandemie gesichert und offensichtlich sicher. ;-)


Donnerstag, 17. Dezember 2020

Konzert in Corona-Zeiten: 250 Jahre Ludwig van Beethoven, Jubiläumskonzert aus der Oper Bonn am 17.12.2020

 Auch diese Feierlichkeiten waren wohl etwas anders geplant... aber heute sind wir alle Beethoven. ;-)



Dienstag, 15. Dezember 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Andrea Bignasca - Haven

Ein Schweizer in Lissabon:


Das Album "Keep me from drowning" ist für März 2021 angekündigt. 


Montag, 14. Dezember 2020

Musik: Nick Cave & The Bad Seeds - Idiot prayer


 

Cave in der ruhigen Corona-Variante. 

Das eigentlich für dieses Jahr geplante und auf 2021 verschobene Nick Cave-Konzert in Köln wurde nun endgültig abgesagt. Befürchtet hatte ich das bereits zu dem Zeitpunkt, als im Sommer für das  online Event "Idiot prayer" geworben wurde. Ich spielte mit dem Gedanken, doch der Ticketpreis und die Aussicht auf eine ganze Show nur mit Nick Cave am Klavier konnten mich letztendlich nicht überzeugen. Berichte über technische Schwierigkeiten bei der Übertragung der Show ließen mich meine Entscheidung nicht bereuen.

Zumal es "Idiot prayer" nun auch aus der Konserve gibt. Ins Kino (aktuell geplant für den 14.01.2021) würde es mich dafür nicht zwangsläufig ziehen, aber auch die Audio-Aufnahme bringt die Atmosphäre des in Londons Alexandra Palace aufgezeichneten Sets m. E. gut rüber. Im Rahmen der Solo-Show am Klavier zeigen einige Songs noch einmal ganz neue Facetten. Ich denke das komplette Konzert mit Band in Köln hätte mich mehr elektrisiert, aber auch so intim, reduziert und minimalistisch wie auf "Idiot prayer" weiß der Australier zu überzeugen. Die von ihm im interpretierten Titel decken seine gesamte Karriere inklusive Grinderman ab.   

Besonders gut gefallen mir auf dem Album "Palaces of Montezuma", "Waiting for you", "The mercy seat", "Jubilee street" (dieser Song ist vermutlich in jeder denkbaren Version toll), "Higgs Boson blues" und "Papa won't leave you, Henry". 

"Galleon ship":








Samstag, 12. Dezember 2020

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Perfekt für dieses Jahresende

 Dieses Buch ist perfekt für die vor uns liegende Zeit auf dem Weg zum Jahresende. PERFEKT.

Mittwoch, 9. Dezember 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Nothing - Say less

 Toller Song aus dem tollen Albun "The great dismal":



Dienstag, 8. Dezember 2020

Musik: Martin Kohlstedt - Flur


 


Besinnung auf das Wesentliche. 

Der Virologe Christian Drosten hat seit Beginn der Pandemie zur Aufklärung des interessierten Publikums beigetragen. Das brachte ihm einige Fans ein. Denen gegenüber stehen aber auch Skeptiker. Stellen wir das mal in einer Skala des Drosten-Fantums dar: 

  • Level 1: Ablehnung ("Nee, da glaube ich lieber dem Herrn mit dem esoterischen Namen. Der spricht so schön ruhig.")
  • Level 2: Toleranz ("OK, er weiß vermutlich, wovon er spricht. Interessiert mich aber nicht.") 
  • Level 3: Anerkennung  ("Gut ihn zu haben.")
  • Level 4: Fanboy ("Ich wäre gerne sein Lieblingsvirus.")
Die gemeinsame Basis für Level 3 und 4 sind die "Coronavirus-Update" Podcasts. Über die darin gehörten Aspekte lässt es sich wunderbar austauschen. Die Fanboys nutzen auch einige der Zitate, mit denen sich Drosten ab und zu mit seinen Kritikern "austauscht". Genau für diese Gruppe gibt es nun eine neue Quelle: Kürzlich wurde Christian Drosten vom Deutschlandfunk im Rahmen der Reihe "Zwischentöne" interviewt und er gab Einblick in seine musikalische Welt. Dabei erwähnte er u. a. den Song "DOM" von Martin Kohlstedt. Dieser erschien auf dem 2017 veröffentlichten Album "Strom". 

Das ist ein guter Anlass, Kohlstedts kürzlich erschienenes Album "Flur" vorzustellen. Er lebt und liebt das Piano. In Form von Remixes und Neuaufnahmen mit Chor hat er seinen Kosmos erweitert. Auf "Flur" widmet er sich nun wieder ausschließlich seinem Lieblingsinstrument. Mit Blick über die Dächer seiner Heimatstadt Weimar spielte er die zehn Songs ein. Selten konnte mich ein "Klavier-Album" derart in seinen Bann ziehen.  

Auf das Album "Tag" folgte "Tag Remixes". "Nacht" wurde durch "Nacht Reworks" aufgegriffen. Douglas Dare, Hundreds und FM Belfast waren einige der Künstler, die sich seiner Songs dafür annahmen. "Strom" erfuhr seine Würdigung durch den GewandhausChor auf "Ströme". Ich bin schon ein wenig gespannt, was auf "Flur" folgen wird. 

Bis dahin erfreue ich mich an Titeln wie "PAN", "NOX", "RUL" und "VIA".  

"Flur" ist ein tolles Album und keinesfalls sollte es Drosten-Fanboys vorbehalten sein. 

Damit gibt es nun Stufe 5 des Drosten-Fantums: Blutsbruder ("Ich höre die gleiche Musik wie er."). Jochen Distelmeyer steht bei Drosten übrigens auch hoch im Kurs, der hat aber 2020 kein Album veröffentlicht. 

"LUN":

"PAN":

 
"Flur" ist:

Montag, 7. Dezember 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: The Academy Of Sun - Rose devoid of form

Ein toller Song aus dem tollen Album "The quiet earth":

Samstag, 5. Dezember 2020

Auch ein gutes Schaufenster

 Das beste Schaufenster hatte ich bereits gekürt. Das ist auch nicht schlecht:



Freitag, 4. Dezember 2020

Version wars: The Hu vs. Metallica

Die mongolische Variante:


Und das Original:

 

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Konzert aus der Konserve: MoPOP Founders Award 2020 Honoring Alice In Chains

Wow. Ein Konzert mit und zu Ehren von Alice In Chains. Gäste wie Dave Navarro, Corey Taylor, Duff McKagan, Korn, Mark Lanegan, Kim Thayil, Krist Novoselic, Mike McCready, Billy Corgan, Metallica und Mastodon widmen sich den Songs der Band. Ansehen!!!


Dort gibt es die Setlist.

Dienstag, 1. Dezember 2020

Musik: The Smashing Pumpkins - Cyr


 


Entschwoben in den Synth-Pop.

Vermutlich lief die Planung zu diesem Album so ab: Da saßen mit Billy Corgan, James Iha und Jimmy Chamberlin drei Musiker zusammen, denen man u. a. das irgendwie noch immer nachhallende "Mellon Collie and the Infinite Sadness" zu verdanken hat. Jeff Schroeder, der seit der "Zeitgeist"-Tour und damit nun auch schon seit 13 Jahren zur Band gehört war auch am Tisch. Es wurden grundlegende Fragen geklärt:

"Lustig, nach 'Shiny and oh so bright, Vol. 1 / LP: No past. No future. No sun.' hatten wir keine Umbesetzung der Band. Das gab es seit 'Mellon Collie and the Infinite Sadness' nicht mehr. Was machen wir denn statt einer Umbesetzung?"

"Lass' uns halt den Produzenten einsparen. Rick Rubin war ja nicht ganz billig."

"Dann mache ich das mal wieder selbst." 

"Coole Idee, Billy."

"Vielleicht noch mehr mit Synthesizern? Das klingt doch dann bestimmt modern. Ich habe mir kürzlich mal wieder Alben von Siouxsie and the Banshees, Sisters of Mercy und Joy Division angehört. Das haben die ja auch gar nicht so doof gemacht."

"Was die konnten, können wir schon lange."

"Ich denke mal so 20 Songs sollten wir schon drauf packen, oder?"

"Klar, weniger wäre ja albern. Wird mal wieder Zeit für einen Doppel-LP."

"Katie Cole und Sierra Swan haben uns bei den Touren im Background ganz gut getan. Sollen ein paar ihrer Gesangsspuren auch auf das neue Album packen?"

"Auf jeden Fall."

"Ich habe auch schon eine Idee für das Cover. Wie findet ihr dieses?"

"Wundervoll."

The Smashing Pumpkins haben mit "Cyr" nun bereits ihr elftes Album veröffentlicht. Vielleicht war nicht jede der Entscheidungen während der Produktion des Albums ein Glücksgriff. Zumindest die Gestaltung des Covers hätte man diskutieren können. Seit "Oceania" wurden die Fans zuerst in homöopathischen Dosen und spätestens mit "Shiny and Oh So Bright, Vol. 1 / LP: No Past. No Future. No Sun." recht offensiv an Synthesizer-Teppiche herangeführt. Natürlich vermisst man die Gitarren, für die The Smashing Pumpkins vor allem mit James Iha stehen. Aber die zentrale Erkenntnis von "Cyr" ist, dass Corgans Stimme und seine Melodieverliebtheit hervorragend mit Synth-Pop harmonieren. Verstärkt wird die Wirkung durch den wohldosierten Einsatz der Stimmen der Gastsängerinnen. 

Nicht alle 20 Titel auf "Cyr" sind super, aber der Titelsong, "Ramona", "Wyttch", "Starrcraft", "Adrennalynne" und "Tyger, tyger" sind absolut hörenswert und machen nach einigen Durchgängen tatsächlich süchtig. "Cyr" hätte ein ziemlich gutes Album werden können. So wurde es ein gutes Album mit langer Spielzeit.  

Wird mit diesem Album das Zeitalter der Harmonie bei den Smashing Pumpkins eingekehren? Man wird sehen, ob Band und musikalische Ausrichtung im Hinblick auf die vollmundigen Ankündigungen bezüglich der Zukunft stabil bleiben. Das Ende der Rockmusik hatte Corgan bereits 1997 im Zuge der Veröffentlichung von "The End Is the Beginning Is the End" verkündet. Aktuell zelebriert er diesen Gedanken. 

Das Video zum Titelsong:


Und das zu meinem aktuellen Lieblingssong "Ramona":

Parallel zum Album wurden die fünfteilige Video-Serie "In ashes" veröffentlicht. Hier Episode 4 zum Song "Wyttch":


"Cyr" klingt nach:

Montag, 30. November 2020

Ach, die Zeit des Jahres

 Ja, es gibt gute Alben für die Weihnachtszeit. So z. B. dieses passend zum Titelsong: 



Apropos: "Last Christmas" konnte man in den vergangenen Jahren dank einiger Geschäfte und Partys kaum entkommen. Ich hoffe diesbezüglich auf diesen Corona-Winter...

Samstag, 28. November 2020

Bestes Schaufenster

 So ziemlich das einzige Schaufenster, welches aktuell nicht irgendwas mit "Black" feiert. 



Freitag, 27. November 2020

Konzert in Corona-Zeiten: Clara Clasen - Live aus dem Café Zettel's Traum, 27.11.2020

 Ein schöner Start ins Wochenende: Ein Konzert mit Clara Clasen.


Mit sensationellen Pantoffeln:



Mittwoch, 25. November 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Eels - Are we alright again

Derart gefesselt wie Jon Hamm hat mich das aktuelle Eels-Album bislang nicht. Aber ich arbeite daran und das Video zum Song "Are we alright again" ist toll:



Dienstag, 24. November 2020

Buch: Nana Kwame Adjei-Brenyah - Friday Black

 

Größtenteils glaubwürdig. Leider.

Keinesfalls möchte ich Verwirrungen provozieren. Mit dem aktuell zelebrierten Verkaufsereignis "Black Friday" hat dieses Buch "Friday Black" nichts zu tun. Aber nachdem ich es schon eine Weile vorstellen wollte, kommt mir diese Parallele entgegen. 

Nana Kwame Adjei-Brenyah wurde für diese Sammlung von zwölf Kurzgeschichten schon recht ausgiebig gefeiert. Vor allem durch die "Black Lives Matter"-Proteste wurde in weiten Teilen der Welt offensichtlich, was sich in den USA bereits seit Jahrzehnten zeigt: Die Benachteiligung und Diskriminierung Schwarzer Menschen und die Auswirkungen im Alltag eben dieser Menschen. Zu dieser Thematik passt "Friday Black" perfekt.

Mal mehr mal weniger subtil oder abstrakt fordert Nana Kwame Adjei-Brenyah mit seinem Debüt den Leser. Einerseits ist mag das stellenweise etwas anstrengend wirken, andererseits schafft der Autor so auch Ebenen, die über (oder neben) der erwähnten Grundproblematik schweben und existieren können. 

Vergleichbar mit einem Musikalbum wurde mit "Die Finkelstein Five" die eindrucksvollste und / oder gefälligste Geschichte an den Anfang gestellt. Basierend auf der Idee, "Schwarzheit" auf einer Skala von eins bis zehn darzustellen passt der Protagonist Emmanuel sein Verhalten an. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht ein Gerichtsurteil, welches sich nur durch strukturellen und tief verwurzelten Rassismus erklären lässt. 

Die titelgebende Geschichte schildert sicherlich überspitzt aber doch irgendwie gar nicht so unrealistisch die Verkaufsschlacht an einem "Black Friday". Nicht umsonst erinnere ich mich gerade in dieser Woche an dieses Buch. 

Von der Brutalität einiger Geschichten und vom Surrealismus einiger Passagen sollte sich der geneigte Leser nicht abschrecken lassen. "Black Friday" ist leider ein Stück Zeitgeschichte und wird leider noch viele Jahre aktuell bleiben.     



Montag, 23. November 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: C'est Karma - Industrial salt

Habe ich schon mal Musiker aus Luxemburg vorgestellt? Jetzt auf jeden Fall...

C'est Karma liefert mit "Industrial salt" einen bestechend atmosphärischen Song. 



Die EP "Farbfilm" wird Ende der Woche erscheinen.

Sonntag, 22. November 2020

Buch: Cixin Liu - Kugelblitz

 


Packende und greifbare Science-Fiction. 

Cixin Liu wurde über die Trisolaris-Trilogie zu einem Weltstar im Bereich Science-Fiction. Da kommt es Fans, Verlagen und Autor entgegen, dass er über die Jahre zuvor bereits fleißig war und auf ein umfangreicher Katalog an noch nicht übersetzten Büchern und Geschichten blicken kann. Aus diesem kam nun "Kugelblitz" zur Veröffentlichung in Deutschland. 

Die Geschichte beginnt im 14. Lebensjahr des Protagonisten Chen. Durch einen Kugelblitz werden seine Eltern vor seinen eigen getötet. Diese traurige Ereignis prägt von diesem Zeitpunkt an sein Leben. Über Umwege und den Willen zur Erforschung des Phänomens verschlägt es ihn gar ins Zentrum der militärischen Erforschung der Kugelblitze. Neben den wissenschaftlichen Hintergründen bietet "Kugelblitz" einige gewagte aber spannungsbringende Thesen zu deren Herkunft und Wirkung. Und für einige zwischenmenschliche Verstrickungen bleibt auch noch Zeit.   

Cixin Lius Trisolaris-Trilogie habe ich bislang erst zu 2/3 geschafft. Irgendwie reichte die Spannung für mich nicht, direkt den letzten Teil in die Hand zu nehmen. Statt dessen Griff ich erst einmal zu "Kugelblitz". Trotz des Umfangs von knapp 550 Seiten handelt es sich um ein kompaktes Werk, welches ich innerhalb weniger Tage mit Genuss "verschlang". Die Erforschung eines Naturphänomens auf der Erde packte mich irgendwie mehr als die Weiten des Weltalls der Trilogie. 

Samstag, 21. November 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Get Jealous - Aah

So langsam entwickelt sich das hier zu einem Get Jealous-Fanblog. ;-) Vor knapp einem Jahr nahm es seinen Anfang

Gerade die ruhigen gut 2,5 Minuten zu Beginn sind spannend... wartet man doch auf... ach, schaut und hört selbst:


Anfang des nächsten Jahres soll eine neue EP erscheinen! 

Freitag, 20. November 2020

Sollte es auch nach der Corona-Zeit noch geben: Bier Tastings

 Es war mal wieder Zeit für ein Bier Tasting!



Mittwoch, 18. November 2020

Song: Andrea Bignasca - Most Times

 Toller Song. 

Das zugehörige Album des Schweizers soll im Frühjahr folgen. 

Dienstag, 17. November 2020

Buch: Martin Kintrup - Food for future


 

Pfiffige Rezepte unter dem Aspekt "Nachhaltigkeit". 

Es gibt unendlich viele Kochbücher. Martin Kintrup hat seine Rezeptsammlung unter das Thema Nachhaltigkeit gestellt und so seine Zielgruppe klar bestimmt. Doch davon sollte sich niemand abschrecken lassen. ;-)

Einführend liefert der Autor Informationen zu Küche & Ausstattung, Einkauf und Lebensmitteln an sich unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit. Bezüglich dieses Themas interessierte Leser werden nicht wirklich überrascht. Aber als Einstimmung und um sich einige Anregungen und Ansätze zu vergegenwärtigen erfüllt dieser Teil seinen Zweck. Und weniger interessierte Leser können diese Seiten auch einfach überblättern. Hilfreich ist der ausführliche Saisonkalender. Und mit diesem (ab Seite 28, also recht früh im Buch) verschiebt sich der Schwerpunkt in Richtung Rezepte. Die Ideen zu tollen vegetarischen Gerichten erfüllen die Erwartungen an ein solches Buch. Darüber hinaus zeigt Kintrup, dass in einer nachhaltig geprägten Küche auch Platz für Fisch und Fleisch bleibt.  

Wirklich besonders sind die Vorschläge zur Resteverwertung und auch zur Nutzung von Pflanzenteilen, die man üblicherweise auch mal einfach wegwerfen würde. 

Unter den zahlreichen Rezepten sollte jeder Leser neue Lieblingsgerichte identifizieren und Inspirationen für die Ernährung sammeln können. 

Und für Nachschub ist auch gesorgt: "Food for future für jeden Tag" wird 2021 veröffentlicht. 

Montag, 16. November 2020

Kreative Brauer

 Auf so einen Namen muss man auch erst mal kommen:



Sonntag, 15. November 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Raye Zaragoza - Run with wolves

Das Album "Woman in color" hatte ich bereits vorgestellt. Doch das Video zum starken Song "Run with wolves" muss ich noch nachschieben. Man muss sich für Americana-Musik ja nicht mehr allzu dolle schämen. 



Samstag, 14. November 2020

Goldener November


Freitag, 13. November 2020

Mittwoch, 11. November 2020

Wäre schön gewesen

 Vielleicht ja nächstes Jahr wieder. :-)



Dienstag, 10. November 2020

Podcast: The Passionate Calm Of Ólafur Arnalds

Heute empfehle ich diese außerordentlich hörenswerte Podcast-Episode mit Ólafur Arnalds. Toll. Toll, toll, toll. 

Montag, 9. November 2020

Herbst im Botanischen Garten

 Tolle Farben!




Sonntag, 8. November 2020

Herbstseen und -wanderung

 Nicht mehr golden, aber trotzdem schön.





Freitag, 6. November 2020

Erinnerung: Bandcamp Freitag

 Oh, schon wieder der erste Freitag des Monats. Bandcamp Freitag!

Donnerstag, 5. November 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Jim Kroft - What will you decide?

"What will you decide, America?" singt Jim Kroft. Das kann man mal so stehen lassen. "What will you decide?" ist die Single zu Jim Krofts Film "A conversation with America". Der komplette Soundtrack soll im Januar veröffentlicht werden. 



Montag, 2. November 2020

Sonntag, 1. November 2020

Hörbuch: Dave Eggers - Der größte Kapitän aller Zeiten


 













Ach wäre es toll, wenn die Geschichte einfach nur komisch oder surreal wäre... 

Habe ich Zeit für Audiogenuss, widme ich diese üblicherweise Musik und irgendwie empfinde ich es als unzulässige Abkürzung, mir Bücher vorlesen zu lassen. Bezüglich der Idee und Geschichte hinter "Der größte Kapitän aller Zeiten" war ich etwas skeptisch, daher erschien mir der Konsum via Hörbuch legitim. Außerdem gestand ich es gerne Matthias Matschke zu, mich von dem Konzept "Hörbuch" zu überzeugen. 

Dave Eggers ist u. a. der Autor von "The circle". Im November 2019 erschien seine Novelle "The captain and the glory". Sich dem aktuellen Präsidenten des in Boston geborenen Autors in Form satirischer Allegorien zu nähern empfand ich mindestens die Laufzeit von gut 2,5 h wert. So viel sei verraten: Ein neuer Kapitän übernimmt das Ruder des Schiffes "Glory". Ohne einschlägige Erfahrung sorgt er mit seinen willigen Anhängern für umfangreiche Verwirrungen an Bord. 

Hätte ich diese Novelle vor fünf Jahren in der Hand gehabt, wäre mir die Geschichte schon nach wenigen Seiten als zu abgefahren und an den Haaren herbeigezogen erschienen. Aber ebenso wie Trump auch den größten Unsinn der TV-Serie "Veep" oder "House of cards" als harmlosen Abklatsch der Realität in den Schatten stellt, bot er zweifellos eine dankbare Grundlage für "Der größte Kapitän aller Zeiten".

Sowohl jedem Leser als auch jedem Hörer wird es vermutlich wie mir viel Spaß machen, die von Eggers vor dem Hintergrund des Kapitäns, der Schiffs und der Passagiere geschilderten Aspekte der aktuellen amerikanischen Realität zuzuordnen. Fantasie und Kenntnisse über die Abläufe in den USA und das politische Personal sind dabei essentiell für ein weitreichendes Erlebnis. Mit der Aussicht auf eine Änderung durch die nun anstehende Neuwahl überwiegt der humorige Aspekt dieser bösen Satire. In vier Jahren wird die Geschichte (hoffentlich) ebenso unwirklich erscheinen, wie sie es vor fünf Jahren getan hätte. Oder man wird sich traurig wundern, dass alles noch viel schlimmer kommen konnte...

Samstag, 31. Oktober 2020

Style Polizei

 Trägt man jetzt so: Käfer passend zum Fahrrad. 



Freitag, 30. Oktober 2020

Musik: A Tale Of Golden Keys - The only thing that's real


Die Feingeister des Indierock flirten mit Indiepop.

A Tale Of Golden Keys entwickeln sich zu einer echten Wundertüte. Deren Debüt "Everything went down as planned" war für mich das bessere Coldplay-Album im Jahr 2015. Der Nachfolger "Shrimp" geriet 2018 etwas melancholischer. Während der angekündigten kreativen Pause entstand der Soundtrack "Tyry". Lang war die Auszeit offensichtlich nicht... nun erschien mit "The only thing that's real" bereits das dritte "echte" Album der Band aus Franken. Dieses entstand in einem heruntergekommenen Haus in Eckersmühlen. 

Ebenso kreativ wie die Cover der Alben und die Videos ist auch die musikalische Entwicklung der Band, die nun mit "The only thing that's real" ihren (vorläufigen?) Höhepunkt findet. Das Indierock-Abi legten die drei Herren bereits mit dem Debüt ab. Nach der Melancholie des Nachfolgers flirtet A Tale Of Golden Keys nun hemmungslos mit Pop und an der einen oder anderen Stelle flattert auch ein Indiefolk-Schmetterling durch das Klangbild. Nie klang die Band vielseitiger. Die Stimme des Sängers Hannes Neunhoeffer war bislang der Hauptgrund für den melancholischen Grundton vieler Songs. Doch nun wird deutlich, dass die gleiche Stimme über Indiepop auch locker-flockig klingen kann. Das ist für mich die echte Überraschung auf "The only thing that's real". Selbst der Autotune-Versuch lenkt nicht davon ab. 

"Hostiliy" und "Wrong" sind meine Lieblinge auf "The only thing that's real". "Hockey pants" ist die größte Indiepop-Überraschung und "Whirling" erfreut u. a. durch die Stimme des Gasts Elena Steri. 

Das Video zu "Hockey pants":


"Whirling":

"The only thing that's real" klingt nach:

Donnerstag, 29. Oktober 2020

Musik: Mammút - Ride the fire

 














Der perfekte Herbst-Soundtrack. 

Seit einem Island-Besuch in einem Oktober bringe ich den Herbst immer wieder gerne mit dem Land und der dort produzierten Musik in Verbindung. Den perfekten Soundtrack für diesen Link liefert diesen Herbst Mammút. Bereits im Rahmen der Vorstellung ihres letzten Albums "Kinder versions" hob ich die Wandlungsfähigkeit der ursprünglich als Damen-Trio ROK gegründeten Band hervor. 

Da passt es sehr gut, dass mit der Pressemitteilung zu diesem fünften Album der Band "eine klangliche und philosophische Wende" angekündigt wird. Die Aufnahmen fanden nicht wie in der Vergangenheit im Bandgefüge statt. Durch die sukzessive Bearbeitung von hin- und hergeschickten Tracks ergab sich eine neue Dynamik. Nicht nur für Produktion, Mixing und Mastering bedient sich Mammút bei bekannten Protagonisten der isländischen Szene. Auch musikalisch wird ein breiteres Terrain abgesteckt. Der Gesang erinnert häufig an Björk, Gitarren ergänzen sich perfekt mit sphärischen / elektronischen Schichten. 

"Sun and me", "Solomon", "Forever on your mind", "Still like a mountain" und "Frontline" sind meine Empfehlungen für "Ride the fire". Und damit habe ich auch gleich die Hälfte der Titel des Albums genannt. Das ist üblicherweise Indikator für ein starkes Werk. Perfekt für den Herbst. 

Das Video zu "Prince":


"Forever on your mind":


Und der gleiche Song in einer besonders charmanten Version: 


"Ride the fire" ist:



Dienstag, 27. Oktober 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Jónsi - Wildeye

 Jónsis neues Album "Shiver" ist richtig gut. Hier der Titel "Wildeye" daraus:



Montag, 26. Oktober 2020

Musik: Raye Zaragoza - Woman in color

 




Eindringliche Stimme im Folk-Gewand mit starken Botschaften. 

Im Frühjahr hielt die Musikszene die Luft an. Viele Veröffentlichungen wurden aufgeschoben. Der Knoten ist nun eindeutig geplatzt: Es kommt nun die Musik, die für den Herbst geplant war, die aufgeschobenen Alben seit dem Frühjahr und außerdem haben einige Künstler die Zwangspause zur Produktion neuer Platten genutzt. Und auch diese wollen nun auf den Markt. Daher ist es noch schwerer als sonst, die Rosinen zu finden. 

Raye Zaragoza kannte ich noch nicht, daher hatte sie es nicht leicht. Doch dann hörte ich ihren Song zu "The IT girl":

Das war schon eine sehr starke (und offensichtlich wirkungsvolle) Empfehlung ihres zweiten Albums "Woman in color". Geboren wurde Zaragoza in den USA, nach einigen Jahren in Manhattan zog die Familie nach Los Angeles. Zaragozas Eltern sind japanischer, mexikanischer und indianischer Herkunft. Diese spannende Kombination mag man ihr ansehen... ihre Musik hingegen ist verwurzelt in amerikanischem Folk und in bester Singer/Songwriter-Tradition. Ein paar Indierock-Einschläge machen mir das von Tucker Martine (u.a. R.E.M., First Aid Kit, The Decemberists. Sufjan Stevens) produzierte Album sehr zugänglich. Genauso eindringlich und ernsthaft wie Zaragozas Stimme sind auch die Aussagen ihrer Songs. Hörenswert!

Neben besagtem "The IT girl" überzeugen mich vor allem die Titel "He calls me a river" und "Run with the wolves". 

"They say":


"Rebel soul":

"Woman in color" klingt nach:


Sonntag, 25. Oktober 2020

Kürbissaison

 Offensichtlich auch in freundlich erhältlich:



Freitag, 23. Oktober 2020

Welcome back: Fury In The Slaughterhouse

Schau an... 2008 verabschiedet und nun das Comeback nach dem Comeback. Viele Konzerte führten offensichtlich auch zu neuen Songs. Das neue Album "Now" wird nächstes Jahr erscheinen. 

Vorab gibt es bereits "Sometimes (stop to call)":



Donnerstag, 22. Oktober 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: The Kings Of Quarantine - We care a lot

Schon immer ein toller Song. Als Cover-Version mit Musikern von Anthrax, Korn, Mastodon, Men Without Hats, Slaves On Dope, Refused, Quicksand, Brutal Truth, Czarface, Run DMC, Filter und Our Lady Peace. Und fast hätte Billy Gould von Faith No More auch mitspielen dürfen. ;-) Durch den Kauf des Songs (und durch Spenden) kann man Leuten im Musikbusiness helfen. Infos dazu unter dem Video und bei Bandcamp



Montag, 19. Oktober 2020

Film: Jim Kroft - A conversation with America

Jim Kroft habe ich als Musiker hier bereits vorgestellt. Während des Präsidentschaftswahlkampfs vor vier Jahren reiste er durch die USA und im Film "A conversation with America" porträtiert er einige der Menschen, denen er begegnete. Der Film bietet viele interessante Perspektiven und ist ab sofort zu sehen:

Der Soundtrack dazu wird im Januar folgen. 

Sonntag, 18. Oktober 2020

Konzert in Corona-Zeiten: Jonah Matranga - PSONGS Series (from home) PSHOW, 18.10.2020

Jonahs Kickstarter Kampagne war erfreulich erfolgreich. Daher beehrt seine Fans bis zum Ende des Jahres mit monatlichen Gigs von zu Hause für zu Hause.

Die Wünsche der Zuhörer waren wieder willkommen, aus aktuellem Anlass coverte er außerdem "Jump" und trug sein Lars-von-Trier-im-Stile-von-Van-Halen-T-Shirt. Er stellte die These auf, dass kaum ein Mensch Lars von Trier-Filme und Van Halens Musik mögen würde. 


Und gegen Ende gab es noch einen Vorgeschmack auf einige neue Songs!!

Freitag, 16. Oktober 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Gabríel Ólafs - Nordic House Session

 Wenn es mal etwas ruhiger sein darf, ist Gabríel Ólafs' Musik eine gute Wahl.


Heute veröffentlicht der Isländer seine Doppelsingle "Lóa (Niklas Paschburg Rework)" / "Bára (Hugar Rework)".

Am Anfang stand 2019 sein Album "Absent minded". Dieses Jahr folgte die EP "Piano works" mit reduzierten Piano-Versionen einiger der Titel daraus. Auf "Absend minded reworks" durften sich nun noch andere Künstler seine Songs vornehmen. Recycling im besten Sinne. 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Musik: Matt Berninger - Serpentine prison


 

Die relaxtere Variante von The National. 

Vielleicht ist manchmal die Summe der einzelnen Teile doch mehr als das Ganze? Als Band hat sich The National bereits in den Herzen von Fans und Kritikern verewigt. Durch Solo-Aktivitäten kristallisieren sich nun nach und nach die Facetten der Band klarer heraus. Aaron Dessner ist nebenbei mit Justin Vernon in Big Red Machine aktiv und er ist ein gefragter Produzent, der Taylor Swift bei ihrem in jeder Hinsicht überraschenden aktuellen Album zur Seite stand. Darüber hinaus arbeitete er u. a. mit Sharon Van Etten, Frightened Rabbit und Lisa Hannigan zusammen. Mit seinem Zwillingsbruder Bryce produzierte er die Charity Compilations "Dark was the night" und "Day of the dead". Bryce steht ebenfalls als Vollblutmusiker für einige Soundtracks und seine gefragten Orchesterarrangements. Die solide Arbeit an Bass und Drums fällt bei The National Scott und Bryan Devendorf zu. 

Ohne diese Band im Rücken probierte sich Matt Berninger vor fünf Jahren schon mal mit Brent Knopf bei EL VY aus. Nun geht er den nächsten Schritt und veröffentlicht mit "Serpentine prison" seine erste Solo-Platte. Allein durch seine Stimme ist die Nähe zu The National unverkennbar. Auch einige Arrangements und Melodien von "Serpentine prison" hätten in dieser oder sehr ähnlicher Form auf Alben der Hauptband landen können. Ohne die Dessners entfällt aber offensichtlich der Druck (oder die Möglichkeit), den Hörern das eine oder andere musikalische Experimente nahe zu bringen. "Serpentine prison" klingt relaxter, ausgeglichener und gesetzter als die letzten The National-Alben. Außerdem rücken Folk- und Americana-Elemente ein Stück weit in den Fokus. Reduziert aber nie minimalistisch und ein wenig wie The National unter dem Mikroskop in Zeitlupe ist "Serpentine prison" ein passendes Album für einen gedämpften Herbst und Winter. 

Songs von The National könnte Berninger problemlos mit seinen eigenen Titeln im Rahmen von Konzerten kombinierten. Ach ja, Konzerte...

Der Titelsong ist für mich der Hit des Albums. Stark sind außerdem "Distant axis", "Loved so little" und "All for nothing". 

Das Video zu "One more second":


"Distant axxis":


"Serpentine prison":


"Serpentine prison" klingt nach:

Mittwoch, 14. Oktober 2020

Musik: Wingenfelder - Sendeschlusstestbild
















10 Jahre Wingenfelder. 

In vielerlei Hinsicht führen Kai und Thorsten Wingenfelder als Wingenfelder Fury In The Slaughterhouse-Traditionen fort. Fury-Stimme und -Gitarre sind auch auf diesem fünften Album des Wingenfelder-Doppels prägend. Inzwischen habe ich mich auch schon fast an den Gesang in der Muttersprache gewöhnt. Irgendwie passt es zu dem "altern in Würde"-Prozess der beiden Herren. Bereits unter dem Fury-Label wurde der Bereich zwischen Indie, Pop, Rock und ein paar modernen Ideen weitgehend ausgelotet. Daher bringt "Sendeschlusstestbild" kaum einen Song, der in englischer Sprache nicht auch vor dem vorläufigen Fury-Abschied im Jahr 2008 hätte erscheinen können. 

Eine weitere Tradition ist das Wechselbad der Gefühle, denen mich Fury und nun seit zehn Jahren Wingenfelder aussetzten. Da gab es immer wieder starke Songs und auch viele Enttäuschungen. Auf dem "A summer's tale"-Festival im Jahr 2019 sammelten die Wingenfelders vor allem wegen des starken Songs "Bis nach Berlin" vom vierten Album "Sieben Himmel hoch" mächtig Punkte bei mir. Für mindestens einen wirklich guten Titel sind die beiden immer gut. 

Auf "Sendeschlusstestbild" fällt diese Ehre dem Titelsong zu. Mit politischer Aussage und musikalisch ansprechend bietet das Album damit einen tollen Auftakt. Nicht überraschend aber leider wird dieses Niveau nicht gehalten. Einige gefällige aber auch beiläufige Titel sorgen für ein insgesamt mittelprächtiges Bild. "Rette mich wer kann" und "Ein kurzes Hallo" laufen in meiner Gunst auf der Haben-Seite. Für Titel wie "Bis mein Bauch glüht" kann ich mich allerdings nicht erwärmen. Nach zehn Jahren ist "Sendeschlusstestbild" somit ein der Karriere der Band entsprechender Meilenstein... leider etwas durchwachsen. 

Im Rückblick auf die zehn Jahre wurde dem Album noch eine CD mit Live-Aufnahmen von Songs der früheren Alben spendiert. 

Das Video zu "Starwars":


Und das zum Titelsong: 


"Sendeschlusstestbild" klingt nach:



Dienstag, 13. Oktober 2020

Musik: Róisín Murphy - Róisín machine



Stellenweise der Sound für Tanz-Abende unter Corona-Bedingungen. 

Mit Róisín Murphy verband ich bisher den Moloko-Hit "The time is now", ein Konzert mit Gus Gus im Jahr 2003 (ja, ich war wegen der isländischen Vorgruppe da) und vor allem den tollen Song "Don't you agree?" aus David Byrnes "Here lies love"-Album. Moloko ist seit dem Jahr 2004 Geschichte, Murphys erstes Solo-Album erschien 2005. "Róisín machine" ist bereits die fünfte unter ihrem Namen veröffentlichte Platte. Mit dem Produzenten Richard Barratt (könnte man als Teil von All Seeing I kennen) arbeitete die Irin bereits seit ca. zehn Jahren immer mal wieder zusammen. 

Der erste ("Simulation") und letzte Track ("Jealousy") des aktuellen Albums entstammen aus dieser Zusammenarbeit und sie wurden bereits vor einigen Jahren veröffentlicht. Nun dürfen sie die weiteren Titel umschließen, die den Weg auf "Róisín machine" gefunden haben. Ihrer "Electropop meets Disco and Dance"-Linie bleibt Murphy auch mit diesem Werk treu. Die zehn Titel kommen insgesamt auf eine Spielzeit von knapp 55 Minuten. Fast alle Songs wirken wie auf 12 inch-Format ausgewalzte Singles. Titel wie "Kingdom of ends", "We got together" und "Narcissus" verfügen über die dafür ausreichende Substanz und wissen zu überzeugen. Andere Songs (z. B. "Something more") driften hingegen in Langweile ab. Zweifellos dürfte kaum ein Hörer beim Genuss des Albums die Füße stillhalten können. "Róisín machine" ist der Soundtrack für Tanz-Abende unter Corona-Bedingungen zu Hause. 

Das Video zu "Narcissus":


"Murphy's law" ist nicht der beste Song auf diesem Album aber es ist der beste Songtitel. So klingt er live:


"Róisín machine" ist:

Montag, 12. Oktober 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Talking Heads - Once in a lifetime

Dem Video mag man es ansehen, aber die 40 Jahre merkt man dem Album "Remain in light" wirklich nicht an. 



Sonntag, 11. Oktober 2020

Winter is coming...

Schokoladenvorrat. ✓


Funktioniert in Milch. Und mit rauchigem Whisky. ;-)

Samstag, 10. Oktober 2020

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Van Halen - Right now

Für mich der beste Van Halen-Song. RIP Eddie. 



Dienstag, 6. Oktober 2020

Vinyl-Beute

 :-)