Kein Etikettenschwindel.
Bereits die ersten drei Songs auf "Shrimp" erzeugen eine wohlig-melancholische Atmosphäre, die über Albumlänge gehalten wird und die Grundstimmung des Debüts "Everything went down as planned" aufgreift. Letzteres ging 2015 locker als das besser Coldplay-Album des Jahres durch.
"Everything went down as planned" gefiel mir, aber einen nachhaltigeren Eindruck hat A Tale Of Golden Keys bei mir durch die beiden Auftritte in Ulm und beim "A Summer's Tale"-Festival hinterlassen. Sowohl die Musiker als auch deren Musik zeichnen sich vor allem durch angenehme Zurückhaltung aus. Daher muss man ihnen schon etwas Raum, Stille und Aufmerksamkeit schenken, um die erwünschte Wirkung zu spüren. Das neue Album "Shrimp" ist fragiler, melancholischer und gedämpfter als das Debüt. Zwar gibt es auch die Songs (z. B. "Gospel", "Will I be the last"), die über Tempo oder Gitarren zusätzlichen Drive und Abwechslung bringen, aber der Ausrichtung des Albums tun diese Ablenkungen keinen Abbruch. Einige Melodien auf "Everything went down as planned" waren gefälliger, daher muss sich der Hörer den Zugang zu "Shrimp" etwas härter erarbeiten.
Die verschmitzte Ironie der Band zeigt sich im Spiel mit den Erwartungen: Das Album heißt "Shrimp" und zeigt... nun ja, keinen Shrimp. Der Opener trägt den Titel "Punk Rock Hit" und er ist... nun ja, kein Punk Rock Hit, so wie "Gospel" natürlich kein Gospel ist. Dieser offensichtliche Etikettenschwindel steht der musikalischen Klarheit der Band entgegen, mit der sie sich bei mir bereits nach zwei Alben als Marke etabliert hat. Musikalisch selbstbewusst und in ihrem Metier kompetent aber trotzdem eben vornehm zurückhaltend: So würde man sich die Politiker ihrer bayerischen Heimat wünschen.
Das Video zu "In the far distance":Die verschmitzte Ironie der Band zeigt sich im Spiel mit den Erwartungen: Das Album heißt "Shrimp" und zeigt... nun ja, keinen Shrimp. Der Opener trägt den Titel "Punk Rock Hit" und er ist... nun ja, kein Punk Rock Hit, so wie "Gospel" natürlich kein Gospel ist. Dieser offensichtliche Etikettenschwindel steht der musikalischen Klarheit der Band entgegen, mit der sie sich bei mir bereits nach zwei Alben als Marke etabliert hat. Musikalisch selbstbewusst und in ihrem Metier kompetent aber trotzdem eben vornehm zurückhaltend: So würde man sich die Politiker ihrer bayerischen Heimat wünschen.
"Restless":
A Tale Of Golden Keys live:
- 21.03. Dresden
- 22.03. Berlin
- 23.03. Nürnberg
- 24.03. Würzburg
- 04.04. Hamburg
- 05.04. Köln
- 06.04. Göttingen
- 07.04. Mainz
- 17.05. Reutlingen
- 19.05. München
"Shrimp" ist: