Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (17,5): Fushimi-Inari Taisha-Schrein

Auf dem Rückweg von Nara schaute ich noch einmal in der nähe von Kyoto vorbei. Dort gibt es den Fushimi-Inari Taisha-Schrein. Nachdem ich einige Tempel und Schreine in den letzten Wochen gesehen habe, war ich aber nicht wegen ihm sondern wegen der vielen scharlachroten Torii um ihn herum da. Einige Eindrücke vermittelt dieses Album:

Dieses Bild darf nicht in einem Album untergehen:

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Samstag, 30. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (17): Nara

Nara gilt als die Wiege der japanischen Kultur. Der Ort war die Hauptstadt des Landes, bevor Kyoto den Job übernahm. Einer solchen Geschichte wird man natürlich nur mit Weltkulturerbestätten gerecht. Fünf Stück finden sich in Nara.

Besonders beeindruckend fand ich das größte Holzgebäude der Welt:

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Dieser Todaiji-Tempel beherbergt einen riesigen Budda:

P1030211 Komplette Altenheime werde vor diese Statue gerollt:

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Wer übrigens meint, ein Japan-Urlaub sei ungefährlich, der verkennt die Tatsache, dass es zu großen Teilen des Landes keine brauchbaren Karten gibt (oder sie nicht einfach zugänglich sind) und die heimtückischen Raubtiere, die in der Umgebung vieler Sehenswürdigkeiten anzutreffen sind. Warntafeln weisen auf die Gefahren hin:

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Unter Einsatz meines Lebens (gestern Fugo, heute das. Ich bin wahrscheinlich etwas tollkühn unterwegs) habe ich ein solches Monster fotografiert:

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Und hier noch ein paar weitere Eindrücke aus Nara:

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Freitag, 29. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (16): Kobe

Kobe ist sogar mindestens doppelt berühmt: Wegen seiner Rinder und dem Erdbeben, welches 1995 gewütet hat. Ein kleines Stückchen der Verwüstung kann man sich noch anschauen:

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Ansonsten wurde beim Wiederaufbau ganze Arbeit geleistet.

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Und was macht der fleißige Japaner bei dieser Gelegenheit: Erst einmal Mittelmeeratmosphäre nachstellen.

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Das berühmte Fleisch habe ich mir natürlich auch angeschaut.

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300 € pro kg. Das erscheint mir angemessen. Soll ich jemandem ein paar Kartons mitbringen?

Am Abend aß ich dann erstmals Fugo, also Kugelfisch. Wir vertrauten dem Koch.

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Die hauchdünnen Scheiben um das grüne Blatt herum sind die Teile der japanischen Spezialität. Für sich allein ist der Fisch geschmacklich nicht besonders spannend. Die weiteren Zutaten und der Nervenkitzel machen dieses Gericht probierenswert.

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Anhören: Caribou - Swim Remixes

Caribous aktuellem Album “Swim” wurde nun noch ein Remix-Gewand spendiert. Dieses kann man sich dort im Stream anhören. Während mich Caribou noch nie so wirklich gefesselt hat, kann ich einigen der Remixes etwas abgewinnen.

Als Bonus-CD / Download wird es einigen “Ausgaben” des Originalalbums beigefügt und digital lässt es sich auch erwerben. Und auf Tour in Deutschland wird der Mathematiker unter den Musikern auch bald sein:

  • 08.11. München
  • 14.11. Leipzig
  • 15.11. Hamburg
  • 16.11. Heidelberg
  • 29.11. Köln
  • 05.12. Frankfurt
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Donnerstag, 28. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (15): Hiroshima und Miyajima

Ich steigere die Frequenz: Zwei Weltkulturerbestätten an einem Tag. Zuerst schaute ich mir das berühmte rote Tor vor Miyajima an:

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Die Touristenströme waren hier natürlich beachtlich, so dass ich mich auf einen Wanderweg machte, der mich zu diesen Ausblicken führte:

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Auf dem Rückweg ging es dann noch einmal am Itsukushima Shrine vorbei:

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Leider darf man diesen in Bademänteln nicht betreten, sonst hätte ich ihn mir natürlich angeschaut:

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Danach begab ich mich nach Hiroshima. Den Grund für die Bekanntheit der Stadt kennt wohl fast jeder Mensch. Die entsprechende Gedenkstätte empfand ich als angemessen gestaltet. Im Museum wird einiges zu Einzelschicksalen “erzählt”, was ergreifend war. Vielleicht mache ich dazu noch einmal einen separaten Beitrag.

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Ich wurde von diesen Schülern intensiv zu meinem Besuch befragt:

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Sie gaben erst Ruhe, nachdem ich mein Herkunftsland in einer Karte eingezeichnet, meine japanische Lieblingsspeise genannt (nur Sushi zählte als Antwort, andere Angaben wurden zugelassen), meine Meinung zu Hiroshima kundgetan und eine Friedensbotschaft auf eine ihrer Tapeten geschrieben hatte.

Abends machte ich mich dann auf die Suche nach einer Spezialität Hiroshimas: Okonomiyaki. Es handelt sich um eine Art Pfannkuchen mit herzhafter Füllung. Das sieht dann in der Zubereitung und am Ende etwa so aus:

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (14): Himeji

Auf dem Rückweg von Koyasan stoppte ich in Himeji. Das

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könnte jeder kennen, der “Shogun” im TV gesehen hat. Leider stellt sich die Realität aktuell und in den nächsten Jahren etwas anders dar:

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Im Himeji fiel es mir wieder auf, daher hier nun dokumentiert der ultimative Lackmustest für japanische Touristenorte. Man muss auf diese Schilder bzw. Aufkleber achten:

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Diese weisen darauf hin, dass in dem Geschäft oder Büro ein “Automated External Defibrillator” (also so ein mobiler Defibrillator) verfügbar ist. Meine empirisch ermittelte Regel ist recht einfach: Je mehr alte Leute in einem Ort unterwegs sind, desto mehr Aufkleber dieser Art gibt es. Und mit “alte Leute” meine ich wirklich alte Leute. Wenn eine überalterte Gesellschaft so ausschaut… na prima.

Am Abend war mit noch ein schöner Ausblick ohne Baugerüst vergönnt:

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Ich blickte auf die Inselwelt der Seto-Inlandsee.

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Dienstag, 26. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (12 und 13): Koyasan oder ich bin dann mal im Tempel

Nach dem Höhenausflug nach Hakone ging es mit dem Zug wieder auf Meereshöhe, um einige Stunden später auf in vielerlei Hinsicht anderen Ebenen anzukommen. Koyasan ist ein Berg, den sich ein Mensch namens Kukai im Jahr 816 als Standort für die Entfaltung seiner aus China mitgebrachten buddhistischen Ideen aussuchte. Daraus entwickelte sich die buddhistische Shingon-Schule. Vor einigen Jahren wurde Koyasan zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Irgendwie besuche ich aktuell nur noch Weltkulturerbestätten. Um dafür Ruhe zu haben, müsste ich wohl mal nach Dresden.

Auf Koyasan hatte ich mich in einen Tempel eingemietet. Dort ging es fast zu wie in einem Kloster:

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Das Highlight war sicherlich der Besuch der morgendlichen Feuerzeremonie:

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Vor beliebten Tempeln sieht es während einer solchen Veranstaltung dann auch mal so aus:

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Probierenswert fand ich auch das nach den Regeln dieser Glaubensrichtung zubereitete Essen: Es handelt sich um eine vegetarische Küche, die zudem auf Zwiebeln und Knoblauch verzichtet.

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Den ein oder anderen (vor allem den einen) Leser werde ich damit nicht hinter dem Ofen hervorlocken können, aber ich fand es wahnsinnig spannend. Bei der großen Auswahl an “Töpfchen” kam ich mir vor wie ein Hund, dem man gleichzeitig mehrere Stöckchen zugeworfen hat.

Das Zimmer war eine typische japanische Unterkunft.

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Interessant war nach der morgendlichen Zeremonie die gemeinsame “Teestunde” der ausländischen Gäste mit einigen Priestern. Das verstärkte Interesse einiger Europäer wurde erst vor wenigen Jahren geweckt. Daher hat uns gestern ein Fernsehteam des japanischen TVs “begleitet” (das hätte ich gerne gewusst, bevor ich morgens um 5.50 Uhr entschied, dass man für eine Zeremonie in der Dunkelheit keine besonderen Vorkehrungen treffen muss. Nun denken die Japan wahrscheinlich, in Europa laufen alle mit Kramers Frisur herum.)

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Koyasans Gründer Kukai starb übrigens nicht, er befindet sich seit knapp 1.200 Jahren in einem Stadium der unendlichen Meditation. Das tut in seinem Mausoleum auf dem Friedhof Okunoin. Mit der Zeit gesellten sich noch einige weitere Menschen zu ihm, so dass man an dieser Stätte ca. 300.000 Grabsteine bewundern kann. Der Atmosphäre hat mich noch mehr beeindruckt als Père Lachaise in Paris (und der hat immerhin Jim Morrison als Dauergast).

Hier einige Eindrücke von Okunoin:

Neben den Grabsteinen haben sich auf dem Berg über die Jahrhunderte auch einige sehenswerte Gebäude angesammelt:

Gestern musste ich mich Temperaturen um die 15-17°C herumschlagen. Aber wenn sich der Herbst und die ersten verfärbten Blätter so darstellen, kann ich damit leben:

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Außerdem passte das Wetter wunderbar zum Ort.

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Samstag, 23. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (9,5): Tokyo-Nachtrag

Gleich geht es aus Hakone auf zum nächsten Erlebnis. Also ich hoffe, dass es ein Erlebnis wird. Zu Tokyo möchte ich aber noch etwas zeigen.

Wolkenkratzer und einen Park in der Stadtmitte bauen können die Japaner nämlich auch:

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Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (11): Fuji

So scheu er auch sein mag, heute zeigte sich Fuji:

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Um diesen Blick erhaschen zu können, verschlug es mich auf Mount Kintoki und ich musste die nächsten Schwierigkeitsgrad bewältigen: Nach japanischen Schriftzeichen orientieren. In dieser Form nannte sich mein Ziel also:

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Der Aufstieg war nicht ganz ohne Anspruch, da es entweder dieses Jahr stark geregnet hat oder die Wege nicht wirklich gepflegt werden. Dafür ging es durch ungewohnte Vegetation.

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Leider ist heute Wochenende und leider wissen auch die Einheimischen, dass ein Blick auf den Fuji durchaus ein paar Mühen wert ist. Schlange stehen vor “bottlenecks” gehört zu diesem Mühen:

P1020479 Auch in die andere Richtung ergab sich ein reizvolles Panorama:

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Recht genau in der Mitte des linken Bildrands erkennt man kleine “Rauchwolken”. Diese steigen aus dem Krater auf, den ich gestern sah. Und ziemlich in der Bildmitte befindet sich der See, den ich gestern auf dem lustigen Schiff überquerte.

Auf meiner Suche nach dem Grund der Unkompatibilität des Landes und der Menschen mit Landkarten habe ich heute auch wieder einen Schritt getan. Ich half einem Einheimischen bei der Orientierung. Ich glaube das Konzept der Himmelsrichtungen sollte hier mal in den Lernplan aufgenommen werden.

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Freitag, 22. Oktober 2010

Straßennamen und Hausnummern sind total überbewertet (10): Hakone oder heute bin ich ein Japaner

Natürlich gibt es über Tokyo noch einiges zu berichten. Vielleicht komme ich noch einmal dazu. Nun ist aber schon die nächste Etappe an der Reihe: Hakone. Bei diesem Ort handelt es sich um eine beliebte Ferienregion. Von Toyko ist man in knapp 2 h vor Ort.

Und so stellt sich der Japaner einen gelungenen Tagesauflug vor. Erst einmal geht es mit der Bergbahn ein Stück den Berg hoch. Dann wird in die Seilbahn umgestiegen.

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Diese bringt die Passagiere zur Bergstation. Hier kann man ein schweflig stinkendes Kraterloch bewundern.

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Vor Ort muss man unbedingt die in dort “gewonnen” Wasser gekochten Eier essen.

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Die Färbung wird durch das Schwefelbad verursacht. Die Eier sind angeblich sehr gesund und verlängern das Leben um sechs Jahre. Ich sah vor Ort viele Besucher, für die sechs Jahre höchstgens 5% der Lebenszeitspanne ausmachen. Ich brach mal kurz aus der Menge aus und ging in Richtung eines Bergpasses, um noch mehr Schwefelatmosphäre zu genießen.

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Mit der Seilbahn geht es dann zu dem kitschigen Ausflugsschiff, mit dem es über den See geht.

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Dieser bot zwar einige nette Ausblicke. Aber der bei gutem Wetter von hier aus sichtbare Fuji hat sich heute nicht gezeigt. Wie meinte meine Vermieterin so recht: Der Fuji ist so zurückhaltend wie die Japaner.

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Nach der Schiffsreise habe ich mich von den Touristenströmen abgesetzt. Eine kleine Bergwanderung ließ mich mal zwei Stunden ohne weitere Menschen sein.

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Es stellte sich erneut heraus, dass die japanischen Karten meistens nicht präzise sind und Japaner Karten (egal in welcher Sprache) nicht lesen können. Da stellt sich die Frage nach Henne und (weißem) Ei: Können die Japaner keine Karten lesen, weil sie schlecht sind und sie ihnen eh nicht vertrauen oder sind die Karten zu mies, weil jede Verbesserung unnütz wäre? Ich werde es auf dieser Reise nicht mehr herausfinden, fürchte ich.

Während ich gestern die erste U-Bahn nahm, erwischte ich heute gerade noch den letzten Bus.

P1020415 Ein leeres Verkehrsmittel ist in Japan ein Bild wert.

Das Abendessen sah so aus:

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Ich kannte verlässlich nur den Reis. Die Bedienung wollte mich von meiner Auswahl abhalten, da dieses Gericht bei Reisenden wohl nicht immer so gut ankommt. Mir hat es geschmeckt. In einem “gutbürgerlichen” Restaurant in Deutschland würde man damit aber wohl keinen Stammtisch hinter dem Ofen hervorlocken.

Und danach lockte nach der Auswahl der Abendgarderobe

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in meiner Unterkunft ein Onsen. Dabei handelt es sich um ein aus natürlichen Quellen gespeistes Bad.

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Das Bild schaut ein wenig nach Hinterhof aus aber in Berlin wäre das ein Club. Und außerdem gehörte das Bad für eine reservierte Zeit mir alleine!

Danach ging es auf das stilechte Zimmer.

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