Ich habe in meinem Leben schon ab und zu die letzte U-Bahn genommen. Doch heute zum ersten Mal die erste… um 5.25 Uhr ging es los in Richtung des größten Fischmarktes der Welt. Zur Versteigerung der Thunfische kam ich geplanterweise zu spät. Dafür schaute ich mir später eine Gemüseversteigerung an, vielleicht läuft es ja ähnlich ab. Ich fühlte mich an “Der Preis ist heiß” erinnert. Da immer einige Verhandlungen gleichzeitig laufen, ist der Lärmpegel entsprechend hoch.
Die Herren mit den lustigen Schildern auf dem Kopf sind natürlich die Bieter.
Durch meinen Besuch meine ich das Prinzip dieses Fischmarktes verstanden zu haben. Ich versuche, die “Supply Chain” hier mal nachzubilden.
Die bei der Versteigerung erworbenen Thunfische werden zu den jeweiligen Verarbeitern/Händlern geliefert. Zu den Zeitpunkt sind sie noch gefroren.
Dabb werden sie zersägt.
Und schrittweise in die verschiedenen Formen gebracht.
Die Vorbereitung der Fische findet in den “Hinterhöfen” der Stände, also nur ca. 5 m von der späteren Verkaufsfläche statt.
Dabei fallen solche “Nebenprodukte” an:
Gebratenen Thunfischkopf habe ich hier übrigens auch schon gegessen. Die Köpfe sind eindeutig nicht reif für den Müll.
“Separatorenfisch” gibt es anscheinend auch.
Dafür werden die letzten Thunfischfetzen vom Knochen gekratzt.
Offiziell wird der Markt erst um 9 Uhr geöffnet. Entsprechend erfreut sind die Händler, wenn schon um 5 Uhr die neugierigen Touristen mit ihren Kameras herumlaufen.
Auf der “schönen” Seite der Stände soll es nämlich später so ausschauen:
Die Restaurants und Einzelhändler, die sich bei diesen Großhändlern eindecken lassen ihre Beute mit solchen Gefährten
(Vor allem die motorisierten Varianten bremsen nicht für Touristen.)
zu ihren Transportern bringen.
Später werden dann die Produkte des Tsukiji-Marktes zum Beispiel auf einem “normalen” Markt roh oder zubereitet angeboten.
Natürlich werden nicht nur Thunfische gehandelt. Vielleicht sind das auf dem obigen Bild die Lachsrogen, die ich am gleichen Morgen auf dem Fischmarkt fotografiert habe.
Es gibt aber auch eine noch flottere Variante, an die leckeren Produkte zu kommen: Direkt auf dem Fischmarkt wird Sushi angeboten. Nun ratet, was ich heute zum Frühstück hatte!