Abschluss und Höhepunkt der "Manchester Trilogie".
So wie die Rakete auf dem Cover ging es mir während des ersten Durchlaufs dieser Platte. Falls sich Hörer nicht die gute halbe Stunde für neun Titel Zeit nehmen möchten, empfehle ich als Appetizer den Titel "Back to work": Diese vier Minuten wechseln erbarmungslos zwischen euphorischem Art Pop und düsterem Industrial-Break. Ähnlich "multipolar" zeigt sich das gesamte Album. Der Opener begeistert allein schon wegen des tollen Songtitels "I only drink when I'm drunk".
BC Camplight aka Brian Christinzio veröffentlichte mit "Shortly after takeoff" sein fünftes Album und den Abschluss seiner "Manchester Trilogie", die mit "How to die in the north" 2015 ihren Anfang fand. "Deportation blues" hatte ich 2018 nicht auf dem Schirm. Aber das aktuelle Werk macht mir viel Lust, auch dieses noch zu erkunden.
Man könnte Christinzio durchaus vorausschauende Fähigkeiten unterstellen, zog es ihn doch 2014 aus den USA in seine Wahlheimat Manchester. Einige Wirrungen wären ihm vielleicht erspart geblieben... hätte er nicht auf Grund von Problemen mit seinem Visum das UK wieder verlassen müssen. So landete er neben Paris auch wieder in Amerika. Doch vielleicht verhalf ihm gerade dieser Umweg zu den Ideen, die nun zu "Shortly after takeoff" führten. Im direkten Vergleich zu "How to die in the north" wirkt BC Camplight auf seinem aktuellen Werk selbstbewusster und gereift ohne sich auf irgendetwas auszuruhen.
Mit "I only drink when I'm drunk", "Ghosthunting" und "Back to work" beginnt das Album sehr stark. Der Titelsong weiß ebenso zu überzeugen. Die Kombination aus klebrigen Melodien (ja, die Beach Boys lassen wieder grüßen" und wilden Brüchen ist rundherum gelungen.
Das Video zu "Cemetery lifestyle":
"I only drink when I'm drunk"
"Shorty after takeoff" ist: