Fury 3.0.
Gerade in Zeiten von "Fake News", Despoten und erstarkten Populisten muss man zu seinen Überzeugungen stehen. Ja, ich war ein überzeugter Fury In The Slaugherhouse-Fan, zumindest in der Zeit von 1990 bis 1995. Danach ließ mein Enthusiasmus wegen schwächerer Alben nach. Und 2008 war ich auf dem Abschiedskonzert der Band in ihrer Heimatstadt. Daher fanden für mich weder die "Klassentreffen" noch die Jubiläumskonzerte statt. Und auch die angekündigte Fury-Kreuzfahrt ist für mich eher eine Parodie denn Realität. Dieses Jahr auf wird mir die Band angeblich auf einem Festival begegnen, aber wie gesagt...
Die schönen Jahre mit der Band lassen mich jedoch auch den Spott meiner Bekannten zu diesem Thema ertragen. Schon zu besten Fury-Zeiten war die Herausforderung für die Band, sowohl dem (eigenem) internationalem Anspruch als auch den Bedürfnissen der Schaar der Fans in der Heimat gerecht werden zu wollen. Es war immer ein dickes Plus, dass die Band um die beiden Wingenfelder-Brüder darauf verzichtete, Songs in ihrer Muttersprache darzubieten. Ansonsten hätte die Schlager- und Poprock-Keule vermutlich gnadenlos zugeschlagen.
Diesen Schritt haben sich die Herren für ihre "Seitensprünge" vorbehalten. Der Familienname Wingenfelder wurde auf diesem Weg gleich mehrfach genutzt. "Alone" war Kai Wingenfelders (eben der Fury-Sänger) Solo-Debüt. Danach probierten es die beiden Brüder auf "Besser zu zweit" gemeinsam als Wingenfelder:Wingenfelder. "Sieben Himmel hoch" ist nun der vierte Longplayer der doppelten Wingenfelders. Poprock, für dieses Umfeld ein paar musikalische "Experimente" und (nicht nur wegen der Sprache) auch der eine oder andere Schlager-Klecks liefern den gealterten Fury-Fans gute Argumente, die Stimmung der letzten Konzerte (die aktuelle Tour ist bislang die erfolgreichste Fury-Tour) in Form eines aktuellen Albums nach Hause zu tragen. Der Einstieg in die Top 10 bestätigt, dass die Herren aktuell die Ernte einfahren, obwohl das Fury schon vor langer Zeit geschlachtet wurde.
"Mitten im Leben":
Das Album gibt es als Deluxe-Edition mit 21 Songs. Die sieben Bonus-Songs fallen qualitativ gegenüber den 14 regulären Titeln nicht ab. Ohne echte Höhepunkte aber auch ohne massive Ausfälle können die Brüder auf diesem Niveau anscheinend genug Material für viele Konzerte produzieren. Apropos, die Wingenfelders live mit der Tour zum Album:
- 20.09. Worpswede
- 21.09. Kiel
- 22.09. Rostock
- 25.09. Schwerin
- 27.09. Wolfsburg
- 28.09. Osnabrück
- 29.09. Lingen
- 30.09. Oberhausen
- 02.10. Lennestadt
- 04.10. Hamburg
- 05.10. Hannover
- 06.10. Meschede
- 30.10. Berlin
- 01.11. Magdeburg
- 02.11. Leipzig
- 03.11. Erfurt
- 04.11. Göttingen
- 06.11. Saarbrücken
- 08.11. München
- 09.11. Mannheim-Freudenheim
- 10.11. Münster
- 11.11. Minden
- 13.11. Köln
- 14.11. Bochum
- 16.11. Bielefeld
- 17.11. Bremen