Vielseitig.
Über Fidlar stolperte ich erst kürzlich: Für die tolle BBC-Serie "Peaky blinders" wurde deren Cover von Nick Caves "Red right hand" als Teil des Soundtracks genutzt. Doch auch ohne diese Aufmerksamkeit hätte mich der neue Song "Can't you see" auf Anhieb neugierig gemacht. Dieser kam mir in einem Podcast unter.
Die kalifornische Band wurde vor zehn Jahren gegründet. Der Name steht für "Fuck it dog, life's a risk". Damit ist einiges über die Einstellung der vier Herren gesagt: Sie werden der Punk Rock / Skate Punk-Szene zugerechnet. Mindestens drei Mitgliedern wurde diese Prägung ein Stück weit in die Wiege gelegt: Die Brüder Elvis und Max Kuehn sind Söhne des Keyboarders der Band T.S.O.L. und der Vater des Sängers Zac Carper designte Surfbretter.
Mit ihrem dritten Album "Almost free" wird Fidlar dem Motto "Fuck it dog, life's a risk" gerecht: Frisch, frech und hemmungslos spielen sie mit so ziemlich allen Spielarten des Rock, die für Spaß stehen können: Ska. Punk, Indiepop, Pop Punk, Garage Punk und als Höhepunkt empfehlen sie sich zumindest mit dem Song "Get off my rock" als fähige Beastie Boys-Imitatoren. Während der ersten Durchläufe empfand ich diesen Titel als störend. Doch inzwischen ist der Titel für mich neben "Can't you see", "Alcohol", "Called you twice" und "Too real" einer der Hits des Albums.
Die Vielseitigkeit der Songs auf "Almost free" ist bestechend und lässt keinen Moment an die freudige Eintönigkeit denken, mit der mich Skate Punk ansonsten nicht selten langweilt. Und obendrauf gibt es noch Texte zu ernsthaften Themen, die einen Kontrapunkt zu der musikalischen Grundstimmung darstellen. Die Suche nach einem roten Faden auf "Almost free" kann sich der geneigte Hörer sparen, auf diesen wurde offenkundig zugunsten der von mir gelobten Vielseitigkeit verzichtet. Wer damit umgehen kann, wird von "Almost free" glänzend unterhalten.
Das Video zu "Can't you see":
"Be myself":
"Almost free" klingt nach: