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Freitag, 18. Januar 2019

Konzert: Sam Vance-Law im Kölner Artheater, 17.01.2019



Warum nicht eines der besten Konzerte des Jahres schon im Januar besuchen?

Sam Vance-Laws "Homotopia" hatte mir auf Anhieb gefallen und zum Jahresende noch mächtig gewonnen. Daher freute ich mich, sein Konzert in Köln besuchen zu können. Ich wollte die tollen Songs live mitfeiern und ich war gespannt, ob der Kanadier diese kleinen Kunstwerke auch live gut rüberbringen würde. 



Eröffnet wurde der Abend kurz nach acht Uhr von Charlotte Brandi. Ihre Band Me And My Drummer gibt es nicht mehr, dafür wird sie Mitte Februar ihr Solo-Debüt "The magician" veröffentlichen. Das halbstündige Set m. E. leicht zusammenfassen: Songs mit Charlotte an der Gitarre waren gut. Sobald sie allerdings an das Keyboard wechselte, wurde es mir ein wenig zu verträumt und die Gesangsharmonien klangen in meinen Ohren auch nicht wirklich harmonisch. 



Kurz nach neu Uhr betrat dann Sam Vance-Law die Bühne. Schnell wurde klar, dass er diese und das Rampenlicht genießt. Mit einer Mischung aus selbstironischer und dosiert selbstgefälliger Art führte er durch sympathisch und unterhaltsam durch den Rest des Abends. 



Überzeugend zeigte sich, dass er den Kammermusik-Einschlag und die tollen Gesangsharmonien (der Vergleich zu Charlotte Brandi drängt sich auf) sehr überzeugend auf die Bühne bringt. 


Sam Vance-Law hatte viel zu erzählen. Aus seinem Leben, über Berlin (seine Wahlheimat) und Köln (die Kölner sind nach seinem Empfinden die Kanadier Deutschlands), über das Ende seiner Beziehung im letzten Jahr. 

Mit "Blissful times" gab es schon einen Ausblick auf neue Musik aus seiner Feder, die offensichtlich von der eben erwähnten Trennung stark geprägt sind. 

Ab "Gayby" zog das Set und die Stimmung merklich an. Zum vom Publikum gefeierten Grauzone-Cover "Eisbär" packte er seine perfekten Deutschkenntnisse aus. "Prettyboy" war natürlich der Hit des Abends. 


Diesen beschloss Sam Vance-Law mit dem ebenfalls neuen Titel "I've been drinking". Dadurch bestätigte er seine Behauptung, dass seine neuen Songs recht bedrückend klingen. Ich freue mich trotzdem auf neue Musik von ihm. 

Die Songs, die Band, die Location, das Publikum... besser hätte ich mir den Abend kaum vorstellen können!

Die Setlist:

  • Let's get married
  • Narcissus 2.0
  • Isle of Man
  • Stat. rap.
  • Blissful times (neuer Song)
  • Wanted to
  • My old man
  • Gayby 
  • Eisbär (Grauzone Cover)
  • Prettyboy
  • Faggot
  • I think we should take it fast
  • I've been drinking (neuer Song, Zugabe)