Eben gehört im ICE 974:
Eine Durchsage an alle Fahrgäste: Falls sich unter Ihnen ein Lokführer befindet, melden Sie sich bitte beim Zugpersonal!
Mir deucht, beim nächsten Stopp in Hannover sind mehr Passagiere als sonst ausgestiegen.
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Eben gehört im ICE 974:
Eine Durchsage an alle Fahrgäste: Falls sich unter Ihnen ein Lokführer befindet, melden Sie sich bitte beim Zugpersonal!
Mir deucht, beim nächsten Stopp in Hannover sind mehr Passagiere als sonst ausgestiegen.
Dass die Deutsche Bahn aktuell viele Verspätungen produziert, sollte inzwischen bekannt sein. Auch die Ursachen (von wegen das Wetter) werden überall in den Medien genannt.
Grundsätzlich sollten sich also auch die Bahnmitarbeiter auf die Situation eingestellt haben. Aber dass im Verspätungsfall die Angaben zu Alternativzügen absolut unzuverlässig und selten optimal sind, empfinde ich als Frechheit. Mit eigener Recherche kann man da locker einige Umstiege und Minuten bis Stunden sparen. Da sollten die Herren und Damen an den Schaltern doch einfach sagen:
“Die Deutsche Bahn hat Ihnen schon zur ersten Verspätung verholfen. Jede weitere Unterstützung durch unser Unternehmen verbessert die Lage für Sie nicht. Steigen Sie einfach in irgendeinen Zug, der grob die Himmelsrichtung Ihres Ziels anpeilt. Dann haben Sie eine gute Chance, tatsächlich irgendwann irgendwo anzukommen. Wir entschuldigen uns für Ihre Reise mit der Deutschen Bahn.”
Die ersten Eindrücke lassen mich beeindruckt zurück. Radiohead-Intensität mit ganz anderen Mitteln. Anhören.
Das ZDF bietet im Internet einige Minuten der Verfilmung des zweiten Teils der Millennium-Triologie an. Der Film “Verdammnis” läuft ab dem 04.02. in den Kinos. Den ersten Teil (“Verblendung”) sollte man allerdings gesehen, bzw. das Buch gelesen haben.
Hier die ZDF-Seite zur Vorbereitung.
Manch eine Reise mit der Deutschen Bahn kann sehr lang erscheinen. Um dieser Tatsache gerecht zu werden, hat der Konzern ein Formular entwickelt, welches dem Kunden zu seinem Recht verhelfen soll und nicht wesentlich kürzer ist. Allen unbedarften Reisenden präsentiere ich das “Fahrgastrechte-Formular”:
Neben der “Süddeutschen Zeitung” wirkt es gar nicht so groß, finde ich. Ausschließlich über dieses Formular erfolgt die Entschädigung verspäteter Passagiere. Ich bin gespannt, welche Hürden eingebaut werden, sobald sich zu viele Kunden an dieses Formular herantrauen.
… nur die Kühlkette blieb anscheinend auf der Strecke. Zumindest in Hannover.
Mit großen Schritten nähert sich der Veröffentlichungstermin des neuen Massive Attack-Albums “Heligoland”. Den Song “Saturday come slow” (mit Damon Albarn!) daraus kann man sich hier anhören.
Noch immer genervt von Vampire Weekends “Contra” und dem Hype darum, kann ich nun ein geeignetes Gegenmittel vorstellen.
Acht Alben (und diverse Live-Sachen als DVD und / oder CD) schenkte Mark Oliver Everett (aka “E”) mit seiner “mal mehr mal weniger” Band Eels nun schon der Welt. Was die Welt ihm schenkte, lässt sich in seinem Buch “Things the grandchildren should know” nachlesen und in seinen Songs nachhören. Trotzdem jammert Everett nicht, er erzählt. Daher klingt “End times” trotz des allgegenwärtigen Themas “Verlust” in meinen Ohren auch nicht traurig. Und solange E Melodien wie auf diesem Album einfallen, kann es ihm nicht richtig schlecht gehen.
Obwohl der Vorgänger “Hombre lobo” erst vor ca. einem halben Jahr erschien, ist “End times” kein Schnellschuss sondern zwar vielleicht nicht das beste aber das in sich schlüssigste Album seit “Beautiful freak”. Für mich ist dieses Werk der perfekte Soundtrack zu seinem Buch. Ergreifende (nicht zu verwechseln mit “traurige”) und meist reduzierte Songs stehen neben Bluesrock-Nummern. Das Album wurde von Everett auf vier Spuren in seinem Keller aufgenommen. Ich hoffe weiter auf das Pub-Konzert mit ihm. Dort soll er mit einer Gitarre in der Hand seine Lebensgeschichte erzählen. Und wieder… das ist nicht traurig, das ist einfach nur schön und bedächtig. Traurig ist höchstens, dass die Deluxe Edition des Albums Samstag in Hannover ausverkauft war.
Den “Blues” hatte Everett schon immer. Mehr und mehr versteht man ihn und so langsam hat er auch das Alter, dass man ihm die Verschrobenheit und Geschichten abkauft.
Mein Lieblingssong ist aktuell das hinreißende “Little bird”. Das Album “End times” ist auch für "Eels-Einsteiger” geeignet und wärmstens empfohlen.
Das Video zu “End times”:
“End times” klingt nach:
Live sind Muse weiterhin eine Macht. Daher darf diese Band zu “The resistance” auch gerne einen Live-Clip zeigen:
Obwohl mich der Trailer nicht wirklich heiß auf den Film gemacht hatte (irgendwie fangen viele meiner Berichte zu Filmen so an), ließen mich die weit verbreiteten Lobeshymnen und die Aussicht auf einige Hamburg-Bilder weich werden. Belohnt wurde ich mit einem recht belanglosen Film, der niemandem weh tut und mit vielen Klischees und plattem Humor aufwartet. Genau zwei Lacher rang ich mir ab. Kann man sehen, muss man aber nicht. Mir scheint, da sollte deutsches Kino mal wieder gelobt werden. Erfreulich war, dass auf die meisten normalerweise unvermeidlichen deutschen Schauspieler verzichtet wurde. Zumindest das Kino hatte Stil:
Im Vereinigten Königreich finden sich ansehnliche Plattencover auf Briefmarken. Die Insel kann mit diesen Kunstwerken aufwarten:
Womit könnten in Deutschland Briefe verziert werden?
Hätte ich dieses Album ohne Vorinformation gehört, wäre ich erst mit dem Song “Mit Namen und Bildern” sicher gewesen, dass es sich (mindestens teilweise) um eine deutsche Band handelt.
“Pardon my french, chéri!” ist bereits das dritte Album der Band, die ursprünglich als Duo (Sängerin Isabelle Frommer und Gitarrist André Tebbe) entstand. So wie Frankreich und Deutschland eine Weile brauchten um ihre Freundschaft zu finden, hat Er France einige Evolutionsstufen hinter sich. Inzwischen handelt es sich um eine vierköpfige Band und der ehemalige "French'n'Roll" hat sich zu einer Form des Indiepop mit Garagengeschrammel-Charme (à la Hives & Co.) gewandelt.
“Pardon my french, chéri!” vereint nicht nur drei Sprachen, sondern auch drei Musikrichtungen: Zwischen lockerleichten Pop, Rhythmen, die in die Beine gehen und geschickt rockigen Momenten entstand ein gefälliges Werk, welchem m. E. nicht nur wegen des Beitrages zu Fatih Akins Film “Soul Kitchen” Aufmerksamkeit gebührt. Der herrliche trockene Song “Love will kill you” hat es mir aktuell besonders angetan.
Das Video zu “This is not a test” soll diese Tage erscheinen, bis dahin gibt es das Video zum älteren Song “Spiel mir Deine Music”:
Den nicht nur der Sprache wegen untypischsten Song des Albums “Mit Naman und Bildern gibt es weiterhin als kostenlosen Download.
“Pardon my french, chéri!” klingt nach:
Nicht nur wegen des Titels “Oh my god, Charlie Darwin” muss ich den Konsum des 2009er Albums von The Low Anthem nochmals wärmstens empfehlen. Gerne nutze ich das “Tiny desk concert” von NPR.org als Anlass dazu.
Es geht weiter. Nun gibt es schon den zweiten von 44 angekündigten Songs: “Widow Wake My Mind".
Nach “Birdman” und “The treatment” ist “Ritual” ein weiterer Thriller um den Kommissar Jack Caffery. Ihn zog es inzwischen von London nach Bristol und dort ermittelt er in einem Fall, der ihn
1. mit der Polizeitaucherin Flea Marley (wird für die weiteren Bücher gebraucht) und
2. mit bösen afrikanischen Ritualen in Kontakt bringt.
Mit “Skin” gibt es bereits den Nachfolger von “Ritual”. Die Reihe ist anscheinend auf fünf Thriller ausgelegt. Ich glaube nicht, dass ich weitere davon lese werde. Weiter hänge ich dem wirklich empfehlenswerten “Tokyo” nach. Dieses war Mo Hayders “Ausbruch” aus der Jack Caffery-Reihe. Im Anhang zu “Ritual” beschreibt die Autorin ihre Probleme mit dieser Figur. Diese äußern sich in einem recht uninspirierten Buch, welches die Brutalität und Schockeffekte der übrigen Werke aufgreift und überhaupt wie eine Collage vieler früheren Ideen der Autorin wirkt. Leider wurde dabei auf eine wirklich spannende Story verzichtet. Der Plot ist vorhersehbar und wirklich gepackt hat mich das Buch höchstens zur Mitte hin. Gegen Ende flacht es dann doch zu sehr ab.
“Ritual” sollte keinesfalls als Einstieg in Mo Hayder Welt gewählt werden. Dazu bieten sich “Tokyo” und “Birdman” an. Wer Jack Caffery mit all seinen Hintergründen (die in “Ritual” durchaus Anteil der Story haben)in “Birdman” und “The treatment” kennengelernt hat, kann “Ritual” gerne der Vollständigkeit halber lesen.
Wer sich an “Skin” herantraut kann mir bitte berichten, ob sich zwischen Jack und Flea etwas entwickelt.
Nächste Woche erscheint das neue Album von Los Campesinos! mit dem Titel “Romance is boring”. Damit bietet es sich als Geschenk zum Valentinstag an. Vorab als Stream.
Wer nachvollziehen möchte, welches Bild der Springer-Verlag von den Ereignissen des Jahres 68 gezeichnet hat, kann dies im Archiv des Verlages tun.
Und wenn wir schon bei diesem Verlag sind: Den Bericht zum 3:0 Sieg Berlins über Hannover mit der Überschrift “Hurra wir leben noch!” zu zieren… ich weiß nicht…
Diesen Song der Little Mothers hatte ich 1999 in England häufig gehört und unter “gut, irgendwann besorgen” in meinem Kopf abgespeichert. Hier das Video zu “Your twisted sister”:
Da hat sich jemand Mühe gemacht und eine Typisierung von Menschen entsprechend ihren Lieblingsbands vorgenommen. Lesenswert.
Sehr schön finde ich diese Zuordnung:
Death Cab for Cutie
Girls who quote lyrics as their Facebook status.
Ich habe heute einen Artikel in einer Schweitzer Zeitung gelesen: Irgendjemand hat durch Untersuchungen herausgefunden, dass die Bereitschaft der Schweizer, mit Deutschen ihrem Land Hochdeutsch zu sprechen seit Steinbrücks Angriffen und der Diskussion um den Anteil der Deutschen an der Bevölkerung merklich abgenommen hat. Laut dem Ergebnis der Untersuchung bildet der Umgang mit deutschen Touristen ein Ausnahme: In diesem Fall spricht man dann gerne Hochdeutsch.
Liebe Schweizer: Für den marginalen Unterschied zwischen Schweizer “Hochdeutsch” und “Mundart” lohnt sich weder eine solche Untersuchung noch die Überlegung, ob man es nun mit einem Touristen oder einem “Wanderarbeiter” zu tun hat.
Kürzlich wunderte ich mich noch über den Umgang mit Schnee in einigen deutschen Großstädten. Winterthur macht vor, wie es sein sollte: Komplett geräumte Fußgängerzonen laden zur Nutzung ein.
Viele scheinen von dem Album begeistert zu sein. Das kann m. E. nur am Vakuum liegen, welches die schlanke Anzahl an Veröffentlichungen so früh im Jahr erzeugt.
Das Album ist etwas für Paul Simon-Fans. Und dann kann man auch gleich zum Original greifen. Vampire Weekend ist schon jetzt ein Anwärter auf den Titel "Hype des Jahres". Die Band mag sympathisch sein und ihre Musik recht unterhaltsam, aber durch das Jahr wird sie uns nicht bringen.
Ich warte noch auf die ersten Stimmen, die Vampire Weekend zum "Kult" erklären möchten.
Die kanadische Band Lightning Dust besteht aus Amber Webber und Joshua Wells. “Hauptamtlich” sind diese bei Black Mountain tätig, aber sie suchten eine Möglichkeit, ihren softeren und melodischeren Ideen Ausdruck zu verleihen. Mit “Infinite light” tun sie dies nun schon in Form ihres zweiten Albums., welches im August 2009 veröffentlicht wurde.
Musikalisch ist das irgendwo zwischen Folk-Rock und Indie-Pop mit psychodelischen Singer/Songwriter Elementen anzusiedeln. Besonders wird das Album durch Amber Webbers Stimme. Man weiß selten, ob sie verzweifelt und zerbrechlich oder bestimmt und zornig klingt. Ich habe 2009 nicht viele Vocals erlebt, die sich an dieser Intensität messen lassen konnten.
Ein offizielles Video zum Song “I knew” gibt es zwar nicht, aber das hübsche Cover kann man sich gut über die gesamte Länge des Songs anschauen:
Der Song “Never seen” hat sich zu meinem Favoriten entwickelt. “Infinite light” ist ein Album für jede Jahreszeit und eine Aufforderung an andere Sängerinnen (fleißige Leser wissen, wen ich meine), die nun schon seit einigen Alben “underperformen”, sich endlich mal wieder auf ihre Stärken zu besinnen.
“Lightning dust” klingt:
Vor gut zwei Jahren befasste ich mich erstmals intensiver mit Spoon. Nun steht bald ihr nächstes Album “Transference” in den Regalen und Listen der mp3-Shops. Bei NPR.org kann man sich das Album als Stream anhören. Mir erscheint es etwas kantiger als "Ga Ga Ga Ga Ga”. Heißt: Besser.
Ich erinnere mich: Zu Kindergarten- und Schulbuszeiten war es ein Ritual, sich an der Haltstelle einen guten Platz am Wartegitter zu erdrängeln und erschubsen.
An Bahnhöfen finde ich heute ein Bild, welches mich daran erinnert: Erwachse Menschen (meist Männer mittleren Alters, ich vermute es handelt sich um Siemens-Ingenieure und ähnliche Menschen) sammeln sich lange vor der Ankunft des Zuge an Stellen, an denen sie später eine Tür erwarten. Im Idealfall stehen sie exakt richtig und müssen zur Seite treten, weil ja doch immer wieder Menschen aus Zügen aussteigen. Im weniger idealen Fall stehen sie falsch, so dass sie der Tür hinterherspurten. Im unterhaltsamsten Fall kommt die beliebte “umgekehrte Wagenreihung”-Ansage und die besagten Reisenden passen ihre Position entsprechend einer Spiegelung an der Zugmitte an. Ein schönes Schauspiel.
Mein Zug heute ist fast pünktlich. Dafür fehlt ein Zugteil und die Passagiere werden transportiert, wie es EU-Verordnungen zur Hühnerhaltung eigentlich verbieten.
Rachel Stevens (ehemals S Club 7 und im UK eine Art Promi auf dem Level von Sandy Mölling in Deutschland) gibt es hier in einem Clip, der Männer zu einem “Gesundheitscheck” auffordert. Ob so etwas auch von der BZgA produziert würde?
Die aktuelle Wetterlage mag in mancherlei Hinsicht außergewöhnlich und “schön” sein, aber ich verstehe Lebewesen, welche ihren Winterschlaf diesem Erlebnis vorziehen. Das Stichwort erlaubt mir, Wintersleep zu erwähnen. Die zu Beginn des letzten Jahrzehnts in Kanada gegründete Band spielte bislang drei Alben ein. “Welcome to the night sky” wurde ursprünglich 2007 veröffentlicht. Seitdem hatte ich es auf der Liste der bestimmt interessanten Werke. Seit knapp einem Jahr ist die Platte auch in Deutschland erhältlich (oder handelt es sich um einen Re-Release? Die Veröffentlichungspolitik des Labels scheint etwas verworren.). Erst Wintersleeps Slot als Vorgruppe der Editors ließ mich dann zur CD greifen. Leider verpasste ich den Auftritt, aber meine Vorbereitung war keinesfalls umsonst. “Welcome to the night sky” ist ein gefühlvolles und vielschichtiges Album.
Das Video zu “Weighty ghost”:
Dieser Song ist im Vergleich zu den anderen Titeln des Albums der “folkigste”. Oftmals fühle ich mich an Snow Patrol erinnert, bevor deren US-Serien Popularität das Bild trübte und an frühere R.E.M.-Höhepunkte. Alle Spielarten der Indie-Musik sind auf “Welcome to the night sky” vertreten: Zwischen rockigen Songs (z. B. “Oblivion”, “Archeologists”), der schon erwähnten Folk-Nummer “Weighty ghost” und tollen Mitsummern (z. B. “Dead letter & the infinite yes”, “Murderer”, “The kids are ultra-violent”) geht der Faden nie verloren. Eigentlich sind alle Songs des Albums gut, manche benötigen nur etwas länger, bis sie den Umweg übers Hirn ins Herz schaffen.
Heute habe ich festgestellt, dass sich “Welcome to the night sky” in seiner Gesamtheit wunderbar zum beschwingt-nachdenklichen Schnee scheppen eignet. Daher sei es wärmstens allen Haus- und Grundbesitzern Hannovers empfohlen.
“Welcome to the night sky” klingt nach:
Zwei Rätsel habe ich anzubieten.
Nummer 1: Was ist das?
a) Ein Dorf in den Alpen oder
b) Afghanistan im Winter oder
c) Eine Straße (keine kleine Nebenstraße) in einer deutschen Großstadt im Winter?
Das zweite Rätsel stellt sich mir: Wie kann es sein, dass Hannover den widrigen Straßenbedingungen weder von offizieller noch von privater Seite irgendwas entgegenzusetzen hat? In höchster Not wurde das Streusalzverbot anscheinend aufgehoben, aber einen merklichen Effekt hat das nicht. Ich kenne so etwas wie die “Räum- und Streupflicht”, welche in vielen Orten funktioniert. In Hannover trifft man vereinzelt auf einige Meter geräumten Weges. Den “Räumern” möchte ich danken.
Folgende statistische Auswertungen würden mich interessieren:
Über einen Querverweis stieß ich auf dieses Buch. In Amerika wird es als ideale Vorbereitung auf einen eventuellen Zusammenbruch unserer Zivilisation gehandelt und entsprechend hoch hinaus ging es in einigen Verkaufscharts.
Aufgrund eines Finanzcrashs existiert keine öffentliche Ordnung mehr. Plünderer ziehen durch das Land und entsprechend unsicher ist die Lage. Eine Gruppe von Menschen, die sich schon lange vor dem Crash auf diese Situation vorbereitet haben, findet sich in ihrem “Stützpunkt” zusammen. Nicht alle Mitglieder schaffen es auf Anhieb bis dorthin. Andere Menschen werden aufgenommen, einigen geholfen, Angreifer abgewehrt und getötet. Als die Lage etwas übersichtlicher wird, bilden sich Allianzen zwischen einigen Milizen. Und als sich eine selbsternannte Regierung etablieren möchte, kämpfen die Milizen (nur ihren freiheitlichen Idealen verpflichtet) erfolgreich gegen den drohenden Tyrannenstaat.
Besonders viel Wert legt der Autor auf eine detailgenaue Schilderung der angelegten Vorräte und Ausrüstung. Das mag für den ein oder anderen Leser eine perfekte Einkaufsliste darstellen, ich hingegen empfand diese Schilderungen als langweilig. Ungefähr das erste Drittel des Buches widmet sich fast ausschließlich solchen Aufzählungen. Als sich das Buch dann eine Weile auf die tatsächliche Handlung konzentriert, wird es erträglich. Als dann aber der Patriotismus gefeiert wird, ist jede Schmerzgrenze erreicht. Dieser Teil des könnte aus einem Werbeflyer der NRA stammen.
Lange blockierte dieses Buch meine “Lesepipeline”. Wahrscheinlich entgingen mir einige spannende Lesemomente, die ich mit anderen Büchern hätte haben können.
Der aufmerksame Leser könnte meinen Ausführungen entnommen haben, dass ich nur sehr bedingt eine Leseempfehlung ausspreche. Man kann sich auch einfach einige Minuten über den Survivalblog des Autors amüsieren.
Tolle Songs wie “Silent shout” und “Heartbeats” konnten The Knife schon lange. Dann nahmen sie mit “Silent Shout - An Audio Visual Experience” Anlauf, um in höhere Sphären aufzusteigen. In einer kleinen Atempause veröffentlichte The Knife-Mitglied Karin Dreijer Andersson das brillante Album “Fever Ray” und nebenher lieferte sie die Vocals für Songs wie “What else is there?” ab.
Nun scheinen The Knife abzuheben: In wenigen Wochen erscheint “Tomorrow, in a year”. Den Stoff für diese “Oper” lieferte niemand geringeres als Charles Darwin. Nun ja, wenigstens einige Teile. Wirklich coole Sachen kommen einfach meist aus Skandinavien.
Ein Eindruck der Show:
Natürlich würde das Album “Beak>” der Band “Beak>” weitaus weniger Beachtung finden, wäre Portishead-Mastermind Geoff Barrow nicht beteiligt. Daher drängen sich natürlich Vergleiche mit Portisheads Album “Third” auf. Im Gegensatz zu diesem ist “Beak>” wesentlich experimenteller. Die meisten Songs sind Instrumentals und daher fehlt der Gegenpol, den Beth Gibbons’ Stimme bei Portishead darstellt. Doch die Musik auf “Beak>” wird dadurch nicht kühler, irgendwie erzeugen die Synthie-Sounds stellenweise eine Wärme, die manche Hörer auf “Third” vermissten. Das klingt dann meist wie eine Mischung aus Kraftwerk, scheppernden Joy Division-Elemente und noch düsteren Klängen aus dem tiefen Keller.
Das Album wurde innerhalb weniger Tage “live” (also im Studio aber ohne Overdubs und Co.) eingespielt und sie unterhalten mich besser als viele andere elektronischen Werke des vergangenen Jahres. Die in diesem Genre übliche Langweile wird durch einen lebendigen Jam Session-Charakter ersetzt. Die Krach-Orgie “Barrow Gurney” fällt aus dem Rahmen, ansonsten ergeben die Songs auf “Beak>” ein stimmiges Bild.
Gerade weil “Beak>” unter Umständen durchaus beim nächsten Portishead-Album als Referenz herhalten könnte, sollte dieses Album aus dem Jahr 2009 nicht unerwähnt bleiben, obwohl es sich nicht an der Spitze der Bestenliste finden lässt.
Das Video zur Recording Session des Songs “Iron acton”:
Beak> Iron Acton - Recording Session from Mintonfilm on Vimeo.
“Beak>” klingt nach:
Trent Reznor hat ja generell einen Hals auf so ziemlich alles und speziell auf die Tonträgerindustrie. Wer mag ihm das vorwerfen?
In einer Art “Open Source”-Ansatz durften Fans ihr eigenes Video zur letzten Tour anfertigen. Das Ergebnis lässt sich hier in verschiedenen Formaten herunterladen.
Einen Appetizer gibt es auch:
Hier gefunden.
Hört man sich “Sigh no more” ohne weitere Hintergrundinfos an, könnte man meinen, die Fleet Foxes hätten sich intensiv mit der Musik ihrer Vorfahren beschäftigt und eine Tour durch die Saloons des “Wilden Westens” unternommen. Doch statt an Saloons sollte man eher an Pubs denken, denn es handelt sich bei Mumford & Sons um eine Londoner Band, die einiges mit Noah And The Whale und Laura Marling verbindet.
Das Debütalbum erschien im Oktober 2009 und es versetzte musikaffine Engländer in helle Begeisterung. Die schwappte über und so findet sich “Sigh no more” auf einigen Bestenlisten des Jahres 2009. Mehrstimmiger Gesang und beschwingte Melodien auf Basis einer traditionellen Instrumentierung (u. a. Banjo, Akustikgitarre und auch gerne mal das Tambourin) sorgen für eine mehr als angenehme Grundstimmung. Während diese allein noch keine nennenswerte Begeisterung meinerseits rechtfertigen würde, macht die Dynamik der Songs und die an Britpop/60ies Pop erinnernde Melodienverliebtheit die Sache rund. Das klingt zum Teil wirklich spannend und Marcus Mumfords Gesang erinnert an der ein oder anderen Stelle an die Kings Of Leon.
Das Video zur Debüt-Single “Little lion man”:
Eine neue Version des Songs “Sister” gibt es hier gegen eine E-Mail Adresse.
2008 begeisterte mich das Album der Fleet Foxes. Einen Nachfolger brachte die Band 2009 leider noch nicht in die Regale. Grizzly Bears “Veckatimest” wurde von einigen als mögliche Ersatzdroge gehandelt, aber nur “Sigh no more” hat in meinen Ohren bislang die Aussicht, diesen Status dauerhaft zu erlangen.
Ich möchte diese Band gerne in einem Pub-Konzert erleben.
“Sigh no more” klingt nach:
Kürzlich freute ich mich über diesen Anblick:
Neben der wunderbaren Symbolik ist diese Zusammenstellung auch musikalisch stimmig: Diese drei Alben leben in ihrer Weise jeweils von einer “Einfachheit”, die in meinen Augen viele starke Alben des Jahres 2009 verbindet. Vielleicht fiel gerade deshalb bei mir trotz vieler Höranläufe Animal Collectives “Merriweather Post Pavillion” durch.
The Antlers kommen aus New York. Peter Silberman ist der “Kern” der Band und erst zwei Alben, zwei EPs und zwei zusätzliche Musiker führten zu “Hospice” in der 2009 veröffentlichten Form. Ursprünglich im Eigenvertrieb unter das Volk gebracht, erfuhr das Album im August 2009 verbunden mit einem Plattenvertrag den verdienten Re-Release.
Zwei Jahre arbeitete Silberman an dem Konzeptalbum und die Mühe hat sich gelohnt: “Hospice” ist ein ergreifendes Album, welches trotz einer eindeutig traurigen und stellenweise gar andächtigen Grundstimmung den Hörer antreiben und euphorisieren kann. Die Geschichte um die Krebspatientin Sylvia ist rührend und aufrührend zugleich. Die einzigen Lyrics, welche ich mir 2009 komplett durchgelesen habe stammen aus den Liner Notes zu diesem Werk. Dieses Album hat in seiner Gesamtheit gehört zu werden die Abfolge der Titel ist einzuhalten. Sonst beraubt sich der Hörer der tollsten Momente, die irgendwo “zwischen” den Songs schweben.
“Kettering” ist einer der Songs des Jahres 2009. “Hospice” verbindet die Anmut oftmals zitierter Acts wie Sigur Rós mit Singer/Songwriter Romantik und Indiepop-Elementen.
Das Video zum Song “Two”:
Diesen Song gibt es auch als kostenlosen Download gegen eine E-Mail Adresse und eine Daytrotter Session spendierte die Band ebenfalls. Ach so, eine Myspace-Seite hat die Band ja auch.
“Hospice” klingt nach:
Nach vielen Umwegen scheinen sich die Männer von Soundgarden wieder gefunden zu haben. Ihre Website lässt Hoffnung keimen.
NPR.org rief dazu auf, Körper aus Bandnamen zu erschaffen. Eine Auswahl der Körperteile findet sich sich hier. Eine lustige Idee.
Meine künstlerischen Fähigkeiten ließen mich von einer Teilnahme absehen. Einige der Ergebnisse schaue ich mir aber gerne an.