Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Samstag, 9. Januar 2010

Musik: Wintersleep - Welcome to the night sky

cover

Die aktuelle Wetterlage mag in mancherlei Hinsicht außergewöhnlich und “schön” sein, aber ich verstehe Lebewesen, welche ihren Winterschlaf diesem Erlebnis vorziehen. Das Stichwort erlaubt mir, Wintersleep zu erwähnen. Die zu Beginn des letzten Jahrzehnts in Kanada gegründete Band spielte bislang drei Alben ein. “Welcome to the night sky” wurde ursprünglich 2007 veröffentlicht. Seitdem hatte ich es auf der Liste der bestimmt interessanten Werke. Seit knapp einem Jahr ist die Platte auch in Deutschland erhältlich (oder handelt es sich um einen Re-Release? Die Veröffentlichungspolitik des Labels scheint etwas verworren.). Erst Wintersleeps Slot als Vorgruppe der Editors ließ mich dann zur CD greifen. Leider verpasste ich den Auftritt, aber meine Vorbereitung war keinesfalls umsonst. “Welcome to the night sky” ist ein gefühlvolles und vielschichtiges Album.

Das Video zu “Weighty ghost”:

Dieser Song ist im Vergleich zu den anderen Titeln des Albums der “folkigste”. Oftmals fühle ich mich an Snow Patrol erinnert, bevor deren US-Serien Popularität das Bild trübte und an frühere R.E.M.-Höhepunkte. Alle Spielarten der Indie-Musik sind auf “Welcome to the night sky” vertreten: Zwischen rockigen Songs (z. B. “Oblivion”, “Archeologists”), der schon erwähnten Folk-Nummer “Weighty ghost” und tollen Mitsummern (z. B. “Dead letter & the infinite yes”, “Murderer”, “The kids are ultra-violent”) geht der Faden nie verloren. Eigentlich sind alle Songs des Albums gut, manche benötigen nur etwas länger, bis sie den Umweg übers Hirn ins Herz schaffen.

Heute habe ich festgestellt, dass sich “Welcome to the night sky” in seiner Gesamtheit wunderbar zum beschwingt-nachdenklichen Schnee scheppen eignet. Daher sei es wärmstens allen Haus- und Grundbesitzern Hannovers empfohlen.

“Welcome to the night sky” klingt nach:

Wintersleep