Ich erinnere mich: Zu Kindergarten- und Schulbuszeiten war es ein Ritual, sich an der Haltstelle einen guten Platz am Wartegitter zu erdrängeln und erschubsen.
An Bahnhöfen finde ich heute ein Bild, welches mich daran erinnert: Erwachse Menschen (meist Männer mittleren Alters, ich vermute es handelt sich um Siemens-Ingenieure und ähnliche Menschen) sammeln sich lange vor der Ankunft des Zuge an Stellen, an denen sie später eine Tür erwarten. Im Idealfall stehen sie exakt richtig und müssen zur Seite treten, weil ja doch immer wieder Menschen aus Zügen aussteigen. Im weniger idealen Fall stehen sie falsch, so dass sie der Tür hinterherspurten. Im unterhaltsamsten Fall kommt die beliebte “umgekehrte Wagenreihung”-Ansage und die besagten Reisenden passen ihre Position entsprechend einer Spiegelung an der Zugmitte an. Ein schönes Schauspiel.
Mein Zug heute ist fast pünktlich. Dafür fehlt ein Zugteil und die Passagiere werden transportiert, wie es EU-Verordnungen zur Hühnerhaltung eigentlich verbieten.