Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Donnerstag, 31. März 2011

Song: Cargo City – Dance / sleep

Früher bei Siamese aktiv, ist Simon Konrad seit 2006 solo unterwegs. Bald erscheint sein drittes Album. Als Vorgeschmack gibt es den poppigen Titelsong des Albums “Dance/sleep” hier

Cargo City - Dance Sleep by RevolverPromotion

als Stream und Download oder dort zusätzlich als Video. Muse, Placebo und Phoenix sollen als Inspiration für das jüngste Werk gedient haben. Vor allem Placebo höre auch ich heraus.

Mehr gibt es ab dem 15.04. auf dem Album und / oder live:

  • 26.04. Hannover – Cafe Glocksee
  • 27.04. Braunschweig – Luke 6
  • 28.04. Bremen – MS Treue
  • 29.04. Düsseldorf – Pretty Vacant
  • 30.04. Münster – Amp
  • 01.05. Regensburg – Die Heimat
  • 02.05. Innsbruck – Weekender
  • 03.05. München – 59to1
  • 05.05. Biberach – Abdera
  • 06.05. Freiburg – KTS
  • 07.05. Wiesbaden – Kreativfabrik
  • 08.05. Bensheim – PiPaPo
  • 10.05. Potsdam – Waschhaus
  • 11.05.  Hamburg – Haus 73
  • 12.05. Leipzig – Werk2
  • 13.05. Berlin – NBI
  • 14.05. Plauen – Club Zooma
  • 17.05. Frankfurt - Sinkkasten

Mittwoch, 30. März 2011

Vorfreude: Fleet Foxes - Helplessness blues

Das neue Fleet Foxes-Album wird gut, glaube ich. Ab Ende April werde ich es herausfinden. Bis dahin gibt es das Video zum Song “Grown ocean”:

Fleet Foxes - Grown Ocean from Fleet Foxes on Vimeo.

Dort gesehen.

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: The Strange Death Of Liberal England - Come on you young philosophers!

Nicht der beste Song des Albums “Drown your heart again” aber ein nettes Video:

Dienstag, 29. März 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Jim Kroft – Modern monk & Memoirs from the afterlife

Jim Kroft floh über den Kanal von der Insel und wurde in Berlin ansässig. Und was macht man so in Berlin? Er probiert es mit Musik. Sein Debütalbum wird im September erscheinen und bis dahin soll die Spannung scheibchenweise songweise gesteigert werden.

Hier das brandaktuelle Video zum Song “Modern monk”:

Modern Monk - Jim Kroft from Jim Kroft on Vimeo.

und das zum bereits im Winter veröffentlichte zu “Memoirs from the afterlife”:

Jim Kroft - Memoirs from the Afterlife from Jim Kroft on Vimeo.

Jim Kroft ist Solomusiker (und nein, er ist nicht der kräftige Mann aus dem Video zu “Modern monk”. Das ist Rummelsnuff, den man anscheinend in Berlin kennt.) und noch fällt es mir schwer, seine Musik “einzuordnen”. Aber im Mai soll schon das nächste Video erscheinen. Glaubt man dem Pressefoto, wartet der Künstler die Zeit bis dahin entspannt ab:

jim kroft

Unboxing: Editors - Unedited

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Vor Monaten bestellt kam sie heute an: “Unedited”. Die Werkschau der Editors. Die bislang drei veröffentlichten Studioalben der Band ergänzt um vier Tonträger mit B-Seiten und Raritäten wurden jeweils auf sieben CDs und sieben LPs und um einen umfangreichen Bildband bereichert in eine schwarze Box eingesperrt und willigen Fans zum Kauf angeboten.

Unabhängig vom Sachwert schätze ich inzwischen auch den Unterhaltungswert des Produktes. Der ursprüngliche Liefertermin wurde wegen Produktionsschwierigkeiten verschoben. Noch vor der Box erreichte mich eine E-Mail mit der Ankündigung, dass für die nicht ganz perfekte “Außenbox” noch eine Ersatzbox nachgeliefert wird. Die Verarbeitung kann mit anderen Produkten dieser Art nicht ganz mithalten, aber die Bilder und vor allem die Musik sind toll.

Nun bin ich aber gespannt auf ein neues Album der Band. Nach dem “speziellen” “In this light and on this evening” steht eine neue Richtungsbestimmung an…

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Montag, 28. März 2011

Zeitung - “Radioheaded”

Heute erscheint mit “The universal sigh” die Radiohead-Zeitung. Wer heute nicht in Hamburg oder Berlin (weitere Verteilstellen) weilt und sie sich trotzdem anschauen möchte, kann bei Twitter einen jeweils funktionierenden Link für den Download als .pdf finden.

Sonntag, 27. März 2011

Musik: Sin Fang – Summer echoes

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So “intensiv” wie der isländische Sommer: Nett und unaufdringlich aber nicht zwangsläufig unvergesslich.

Sindri Már Sigfússon kommt aus Island. Dort gibt es tolle Landschaften, kalte Winter und natürlich auch Sommer. Verglichen mit dem, was Sonnenanbeter mit dieser Jahreszeit verbinden, könnte “Summer echoes” eine nette Umschreibung für den Sommer auf dieser Insel sein: Da gibt es keine übertriebende Hitze aber trotzdem eine schöne Zeit, die wie ein Echo eines “echten” Sommers wirken kann.

Sindri Már Sigfússon ist der Sänger der Band Seabear und mit “Summer echoes” veröffentlichte er Anfang des Monats das zweite Album seines Soloprojektes Sin Fang. Während er das Debütalbum weitgehend alleine einspielte (damals noch als Sin Fang Bous), halfen ihm bei seinem zweiten Soloanlauf Freunde der Bands Múm, Amiina und Seabear. 

Zur Beschreibung des Albums verweise ich auf die Einflüsse der Musiker der eben genannten Bands und außerdem greife ich auf das “Echo-Bild” zurück: Anflüge von Indiepop, Kammerpop, Shoegaze, Indierock und Electro hallen durch das solide Indiefolk-Fundament. Aus all diesen Elementen baut Sindri gekonnt ein abwechslungsreiches Album, welches wie der isländische Sommer erscheint: Nett und unaufdringlich. Ich habe es mir häufig angehört, um das “Kunstwerk” zu erfassen. Wirklich fesseln konnte mich das Album aber nicht. Fans der (vor allem isländischen) Indiefolk-Szene werden aber sicher nicht enttäuscht werden.

“Bruises”, “Fall down slow” und “Slow lights” sind meine Lieblingssongs auf “Summer echoes”.

Das Video zu “Because of the blood”

Dort gibt es den Song “Always everything” als kostenlosen Download.

“Summer echoes” klingt nach:

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Samstag, 26. März 2011

Video: J Mascis – Not enough

Ein nettes Album hat J Mascis mit “Several shades of why” fabriziert. Dieses und Yuck buhlen aktuell um den limitieren Platz in meinen Gehörgängen. Aber die beiden vertragen sich ja ansonsten ganz gut miteinander…

Hier das Video zum Song “Not enough”:

Schön bunt.

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Freitag, 25. März 2011

Musik: In-Flight Safety – We are an empire, my dear

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Gefälliger Indiepoprock im Stile Coldplays… bewegt keine Berge aber vielleicht das ein oder andere Herz

Die kanadische Band In-Flight Safety wurde im Jahr 2004 gegründet. Vielleicht hätten sich die Bandmitglieder ihren jeweiligen Studiengebieten intensiver gewidmet, wäre da nicht ein gewisser David Bowie gewesen, der die Debüt-EP “Vacation land” per E-Mail ausdrücklich lobte. Derart motiviert konzentrierten sich die Jungs auf ihre Musik und mit “We are an empire, my dear” brachten sie bereits 2009 ihr drittes Album heraus. Der Weg über den großen Teich dauerte offensichtlich eine Weile, aber seit März gibt es die Platte auch offiziell in Europa.

In-Flight Safety klingt nicht nach einer sondern gleich nach mehreren Bands Großbritanniens (respektive Amerikas). Für mich stellt sich das so dar:

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Der ein oder andere Name (oder gar viele) mögen abschrecken, aber die Band kann mit Melodien umgehen. Sowohl einige Gitarrenspuren als auch der Gesang erinnern stark an Coldplay. Die Stimme des Sängers John Mullane ist allerdings etwas austauschbarer als die von Chris Martin.

Besonders gut gefallen mit die Songs “Big white elephant”, “Cloudhead” und “The warning”. Zumindest diese sollte sich jeder Indiepoprock-affine Musikliebhaber mal anhören um danach vielleicht nach weiteren Perlen auf “We are an empire, my dear” zu suchen.

Das Video zum Song “Actors”:

Die Truppe ist aktuell auf Tour durch Deutschland:

  • 26.03.2011 Dresden
  • 27.03.2011 München
  • 28.03.2011 Innsbruck
  • 29.03.2011 Stuttgart
  • 30.03.2011 Krefeld
  • 31.03.2011 Köln

Donnerstag, 24. März 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Feeder – Side by side

Möchte und muss man solche Bilder als Video sehen? Feeder Beitrag zur Spendenaktion des britischen “Red Cross”:

Dort kann man spenden.

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Mittwoch, 23. März 2011

Song: Eddie Vedder – Longing to belong

Von Eddie Vedders erstem Soloalbum getarnt als Soundtrack zum starken Film “Into the wild” war ich angetan. Ende Mai wird sein neues Album “Ukulele Songs" erscheinen und offensichtlich ist die Ukulele neben seiner Stimme das prägende Element darauf.

Dort gibt es den Song “Longing to belong” vorab als Stream.

Dienstag, 22. März 2011

Auf gutem Rennkurs

Dass die Affäre rund um den verzweifelten Versuch einer ganzjährigen Auslastung des Nürburgrings (dort, dort, dort und dort) fast spurlos an dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck abprallt ist bedenklich. Für ein derart ehrgeiziges und von der Planung an unsinniges Projekt geben die Steuerzahler ja gerne mal ein paar hundert Millionen Euro aus.

Aber dass seine Partei nach dem Debakel um den RennKURS auch noch mit diesem Spruch wirbt…

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Montag, 21. März 2011

Musik: R.E.M. – Collapse into now

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Das beste Album der Band aus Athens seit “New adventures in Hi-Fi”. Na und?

R.E.M. eine feste Größe im Musikbusiness. Auch mit dem 15. Album bleibt die Band vor allem ihrer Linie treu. Keiner der Songs hätte nicht bereits auf einem der früheren Alben erscheinen können. Seit “New adventures in Hi-Fi” aus dem Jahr 1996 haben die Alben mal mehr und mal weniger gelangweilt. Aber der Mega-Deal mit Warner aus dem gleich Jahr wollte nun einmal abgearbeitet werden. Ob Michael Stipe und seine zwei verbliebenen Bandkollegen ihre Gage wert waren muss das Label entscheiden. “Dienst nach Vorschrift” kann man ihnen vielleicht nicht vorwerfen… aber hoffen, dass sie über die Jahre ein paar Songperlen und Ideen gehortet haben, die noch einmal für den Beginn einer neuen Ära genutzt werden können.

Collapse into now” wäre sicherlich ein geeignetes Werk, um mit mit einem Teil der musikalischen Vergangenheit abzuschließen. Gerade weil es weniger homogen ist als die anderen Alben der letzten 15 Jahre, kann es über die ganze Spieldauer unterhalten. Man wird an die “Pre-Warner”-Zeiten erinnert und auch allen anderen erinnerungswürdigen Alben der Band wird durch einzelne Songs gehuldigt, und zwar gemäß dieser Aufteilung:

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Erwähnenswert sind mindestens namentlich die Gaststars auf “Collapse into now”. Eddie Vedder stiehlt der Band nicht die Show, Peaches setzt in “Alligator_Aviator_Autopilot_Antimatter” ähnlich reizvolle Kontrapunkte wie damals Kate Pierson und Patti Smith erinnert in “Blue” natürlich an “New adventures in Hi-Fi”. Joel Gibb von den Hidden Cameras steuert nette Harmonien zu “It happened today” bei.

“Überlin”, “It happened today”, “Alligator_Aviator_Autopilot_Antimatter”, “Me, Marlon Brando, Marlon Brando And I” und “Blue” sind für mich die zahlreichen Höhepunkte dieser abwechslungsreichen Platte. Das sind recht viele gute Songs. “Collapse into now” ist ja auch ein gutes Album. Aber trotzdem hoffe ich noch einmal auf einen echten Meilenstein in der Geschichte der Band.

Sonntag, 20. März 2011

Ein normaler Frühlingstag bei der DB

Noch ein Nachtrag. So sieht die Lage aktuell aus:

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Liebe Deutsche Bahn,

natürlich kann es im Winter zu kalt für einen fahrplanmäßigen Betrieb sein. Da frieren nun einmal Weichen ein oder es liegt Schnee. Und natürlich ist es Sommer mal schnell zu warm für einen zuverlässigen und gesundheitlich unbedenklichen Transport der Passagiere. Und Laub auf den Schienen im Herbst stellt selbstverständlich ein kaum zu überwindendes Hindernis dar. Und wenn die Angestellten streiken ist das natürlich höhere Gewalt und eigentlich leidet das Unternehmen dann ja mehr als die Kunden.

Aber bitte, es ist nun einer der ersten Frühlingstage. Von Schmelzwasserfluten wurde bislang nicht berichtet. Warum zum Teufel klappt heute auch schon wieder nichts? Der erste ICE eine knappe halbe Stunde verspätet. Der Anschlusszug weg. Der nächste Zug fällt aus… Ich bin gespannt, wann ich heute wo ankomme…

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Musik: Elbow – Build a rocket boys!

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Das bislang eingängigste Album der Briten. Vielleicht etwas ruhig geraten aber nun wird die Ernte eingefahren.

Kündigten Elbow zur Veröffentlichung des Vorgängers “The seldom seen kid” noch an, keine “herkömmliches” Album mehr veröffentlichen zu wollen, scheinen sie nun den Glauben an die üblichen Vertriebswege wiedergefunden zu haben. Ob es an der Bestätigung und Aufmerksamkeit liegt, welche der Band durch den Mercury Prize 2008 und den Brit Award 2009 zu Teil wurde?

Build a rocket boys!” ist das fünfte Album der Band aus Ramsbottom. 1991 gegründet ist ein Schnitt von vier Jahren sicherlich kein Anzeichen von Hyperaktivität oder Ausverkauf.

Man ist es von Elbow inzwischen gewohnt, dass der Rhythmus die Stimmung des jeweiligen Songs prägt.Da gibt es immer die treibenden spannenden Songs (die m. E. immer etwas zu kurz kommen), entspannte Balladen, die auch ganz gut als Schlaflieder (im positivsten Sinn) funktionieren und Indiepop-Tracks, welche zur Aufhellung der Stimmung beitragen. Die Alben unterscheiden sich im “Mischungsverhältnis”. Für “Build a rocket boys!” stellt sich dieses so dar:

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So sehr ich Elbows ruhige Songs, freue ich mich doch noch mehr über die Momente, wenn es aus der Band herausbricht. Das kann in Form starker Titel wie der Hit des Album “Near little rows” oder “High ideal” passieren oder etwas dezenter in Songs eingebaut (so z. B. nach knapp 3:30 Minuten im Opener “The birds”). Ingesamt ist “Build a rocket boys!” für meinen Geschmack einen Tick zu ruhig geraten und daher keine Rakete sondern ein solides und gutes Album.

Der Song “Lippy kids”

Auf dieser Website der Plattenfirma erklärt Guy Garvey die Songs des Albums. Für das deutschsprachige Publikum gibt es dort die Erläuterungen auch in Form eines “Reclaim”-Heftes.

Elbow werden auf dem Hurricane/Southside-Festival am 17.06. und 18.06. vertreten sein.

Samstag, 19. März 2011

Song: The Smashing Pumpkins – Lightning strikes

Wenn im TV die 90er Jahre in Form der “Wochenshow” gefeiert werden sollen, darf ich auch auf einen neuen Song der Smashing Pumpkins hinweisen. “Lighting strikes” heißt er und hier gibt es ihn als Download:

Freitag, 18. März 2011

Vorhören: Soundgarden – Live on I-5

Uii, ein Live-Album von Soundgarden. Nicht “Live on ten legs” aber dafür “Live on I-5”. Dort vorhören oder direkt kaufen. Vor allem die Kracher aus “Badmotorfinger”-Zeiten sollten diese Maßnahmen rechtfertigen.

Donnerstag, 17. März 2011

Buch: Reinhard Kleist - Castro

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Nach vielen Jahren des Schattendaseins scheinen Graphic Novels auch in Deutschland bekannter und beliebter zu werden. Mit Comics im herkömmlichen Verständnis wie “Fix und Foxi” oder “Lucky Luke” haben Graphic Novels wenig gemein. Für den endgültigen Durchbruch muss wohl noch weiter gegen die Auffassung angekämpft werden, dass es sich bei Büchern mit vielen Bildern um minderwertige Literatur handelt. Wer es phantastisch mag, kann mit “Watchmen” einen wirklich tollen aber auch anschließend kaum zu übertreffenden Einstieg in diese Welt wählen. Etwas bodenständiger geht es mit der Umsetzung “klassischer Literatur” in Bildsprache. In diesem Bereich kann ich “Fahrenheit 451” als Graphic Novel empfehlen. Sicherlich leichter und schneller verdaulich als das Original aber ein gutes Beispiel für die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen “Comic-Version”.

Während Graphic Novels bislang eine US-Domäne sind, gibt es aber bereits deutsche Autoren die Stoff liefern für die Etablierung einer nationalen Szene. Reinhard Kleist hat dafür schon wertvolle Dienste geleistet. Er verarbeitet offensichtlich gerne Vorlagen oder orientiert sich an Biographien (“Cash”, “Elvis”).

Im Rahmen der Recherchen für “Castro” reiste Kleist im Jahr 2008 (also nach der Erkrankung Castros) nach Kuba. Die Atmosphäre dort beeindruckte den Autor offensichtlich, fiel dabei doch eine weitere Graphic Novel namens “Havanna - Eine kubanische Reise” ab. Darüber hinaus stand Kleist in Kontakt mit dem Castro-Biograph Volker Skierka. Offensichtlich lag ihm etwas an einer soliden Basis für seine Darstellung des ehemaligen kubanischen Staatpräsidenten.

Natürlich geht es in “Castro” um den “Máximo Líder”. Durch die Verknüpfung einiger Stationen dessen Lebens mit denen des fiktiven deutschen Reporters Karl Mertens wird der Gefahr einer sterilen Handlung begegnet. Diese Rahmenhandlung trägt durch die knapp 300 Seiten des Buchs. Dessen kern bilden natürlich wichtige Stationen aus Castros Leben, einige Anekdoten und Interpretation zu Castro und dessen Taten.

Was macht diese “Graphic Novel Biographie” über Fidel Castro interessant?

  • Der Leser bekommt einen schnellen Überblick über wichtige Stationen des Lebens des berühmten Zeitgenossen.
  • Das Medium unterstützt eine schlaglichtartige Erzählweise. So können viele Highlights in schneller Abfolge aneinandergereiht werden. Bei einer Verfilmung würde so etwas schon arg befremdlich wirken.
  • Der Anspruch einer tatsächlichen Biographie wird bewusst nicht erfüllt. Dadurch ergeben sich Freiheiten für eine lebendige und teilweise phantasievolle Erzählung.

Wer sich wirklich intensiv mit Castro beschäftigen möchte, wird direkt oder nach der Lektüre von “Castro” zu einem Sachbuch zu dieser Person greifen. Für alle Neugierigen und mindestens mäßig Wissbegierigen ist diese Graphic Novel zu empfehlen. Besonders der Zwitter-Status zwischen Realität und Freiheiten des Mediums machen den Reiz dieses Werks aus.

Mein Bild von Castro ist geprägt durch die westliche Skepsis gegenüber diesem Mann, der die Amtzeiten eines knappen Dutzends US-Präsidenten überlebt hat. Daher wirkt dessen Darstellung in “Castro” auf mich ein wenig zu positiv. Aber so wird eben noch ein weiterer Denkanstoß gegeben. Vielleicht ist die Welt ja nicht so “schwarz und weiß” und klar wie die Zeichnungen dieser lesens- und sehenswerten Graphic Novel.

Der Autor über sein Werk:

Und noch ein kurzer TV-Beitrag dazu:

Den Reiz dieses Werks machten für mich aus:

image Während ich weniger über Castro erfuhr als erhofft, wurden meine Erwartungen an die Umsetzung übertroffen.

Und empirische Tests haben ergeben: So eine Graphic Novel  zu Castro wirkt im Zug cooler als ein iPad.

Mittwoch, 16. März 2011

GDL-Fans aufgepasst!

Das tollste Merchandising überhaupt gibt es dort.

Ich schwanke noch zwischen

In der neuen, sehr ansprechend gestalteten Einkaufstasche können Sie alle GDL-Werbemittel ebenso wie Ihre Einkäufe sicher nach Hause tragen. Die Tragetasche mit Grifflochverstärkung ist aus einem sehr reißfesten Kunststoff und hat ein großes Fassungsvermögen.

und

Der neue Tischrechner der GDL ist ein wahrer Blickfang. Mit diesem multifunktionalen Gerät können nicht nur Rechenaufgaben blitzschnell gelöst werden. Es zeigt auch Datum und Uhrzeit an - und gibt über die Weltzeiteinstellung sogar bekannt, wie spät es in gerade in den internationalen Metropolen ist. Darüber hinaus verfügt das Gerät über eine Weckfunktion.

Wahnsinn. Leider können nur GDL-Mitglieder diese Knüller bestellen. Das wundert mich. Die Mitglieder dieser Gewerkschaft sind doch ansonsten auf das Allgemeinwohl bedacht. Wenn wir Normalsterblichen uns schon nicht an diesen Werbeartikeln erfreuen können, dann dürfen wir uns aber zumindest anhand der Website der GDL fremdschämen.

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Dienstag, 15. März 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Turboweekend – Into the pavement

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen und in diesem Video läuft ein Fernseher. Es handelt sich um ein unterhaltsames Video der dänischen Band Turboweekend. Meine Einschätzung “[…] interessanter Electropop (mit der Betonung auf Electro) überrascht. Es klingt düsterer als bei Hurts, spielt aber mit den gleichen Ideen.” sehe und höre ich bestätigt:

Vorhören: Panic At The Disco - Vices & Virtues

Ob Panic At The Disco inzwischen erwachsen geworden sind? Entscheidet selbst.

Zum Vergleich aus dem Jahr 2005:

Sonntag, 13. März 2011

Film/DVD: Inglorious basterds

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Kann man sich sparen

Klar, Quentin Tarantino-Fans haben den Film schon vor langer Zeit gesehen. Ich mochte “Pulp fiction” und “Kill Bill” gerne und lebte lange gut voller Vorfreude auf “Inglorious basterds”. Diese hat sich nun in Enttäuschung gewandelt  .

Die tatsächliche Story beschränkt sich auf einen Anschlag auf ein mit Nazis vollgestopftes Kino,  Christoph Waltz spielte die Rolle seines Lebens und ansonsten gibt es nicht viel zu dem Film zu sagen. Er ist nicht lustig, nicht originell und stellenweise sinnlos brutal.

Wer ihn noch nicht gesehen hat, kann sich das auch gerne sparen.

Samstag, 12. März 2011

Musik: Noah And The Whale – Last night on earth

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Ein wundervolles Album, welches dazu genutzt werden sollte den Frühling anzulocken und zu genießen. Die tiefgründige Stimmung von “First days of spring” erreicht die Band nicht wieder, möchte sie aber auch nicht.

Da schickten Noah And The Whale mit “First days of spring” ein unglaublich tolles aber überwiegend melancholisches Werk ins Rennen, um nun (pünktlich zu Frühlingsbeginn) unter dem Titel “Last night on earth” ein wesentlich positiver gestimmtes Album nachzuschieben. Aber wer glaubt schon Albumtiteln?

“Last night on earth” ist das dritte Album der Band aus Twickenham. Die Trennung von Emmy the Great und Laura Marling nach dem Debüt ist lange vergessen und auch der beeindruckenden Atmosphäre der Songs auf “First days of spring” wird offensichtlich nicht nachgehangen. Statt dessen wird einfach toller Indiepop geboten. Die Synthieklänge überraschen ein wenig, passen aber ins Bild. Unverkennbar ist weiter Charlie Finks Stimme. Mit gefallen besonders die ersten drei Songs. Danach geht es einen halben Schritt zurück in Richtung “First days of spring”, aber keinen ganzen. Und ein solcher hätte “Last night on earth” auch zerrissen.   

Die Spielzeit von unter 35 Minuten enttäuscht ein wenig, aber Qualität geht bekanntlich ja noch immer vor Quantität.  Mit drei Alben erfand sich die Band jeweils neu. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Das Video zu “L.I.F.E.G.O.E.S.O.N”:

Und was zeigt der direkte Kuchenvergleich?

“Last night on earth” klingt nach:

image

“First days of spring” klang nach:

First days of spring

Noah And The Whale auf Tour:

  • 07.04. Hamburg
  • 12.04. Berlin
  • 15.04. München
  • 17.04. Köln

GAU: Erschreckend…

… was alles so als Experte ungewaschen vor TV-Kameras gezerrt wird.

Freitag, 11. März 2011

Konzert aus der Konserve: Villagers – Daytrotter session

Wenn eine Band vier (durchweg gute) Singles veröffentlichte und auf keine davon in einer Daytrotter Session zurückgreifen muss, spricht das wohl für die Qualität der weiteren Songs. Dort.

Kurzkritik: R.E.M., Elbow, Noah & The Whale, James Vincent McMorrow

Alle gut!P1030596

Donnerstag, 10. März 2011

Kompetente Bahnfahrerin

Spiegel:

Die Fronten sind verhärtet, eine Einigung ist im Bahntarifstreit nicht in Sicht. Bevor der nächste Dauerstreik droht, muss ein Schlichter her. Doch wer nimmt es mit GDL und Bahn auf? Der Fahrgastverband schlägt Margot Käßmann vor, die Ex-EKD-Vorsitzende stehe für Integrität.

Unabhängig von eventueller Integrität: Irgendwie würde ich Frau Käßmann abkaufen, dass sie in letzter Zeit öfter mal Bahn gefahren ist…

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Mittwoch, 9. März 2011

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: The National - Conversation 16

Mit "Mel" aus Flight of the Conchords als Präsidentin!

Conversation 16 (MTV EXCLUSIVE)

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: PJ Harvey - The glorious land

Das Album “Let England shake” gefällt mir weiterhin und immer besser. PJ zündet eine weitere Stufe mit einem Video zum Song “The glorious land”:

P.S.: Nicht erschrecken. Während des Songs greift nicht die Kavallerie an…

Dienstag, 8. März 2011

Song: Planningtorock - Doorway

Janine Rostron (laut Myspace geboren in Bolton (UK), wiedergeboren in Berlin) aka Planningtorock kannte ich bislang nur als Mitwirkende auf “Tomorrow, in a year”. Nun steht die Veröffentlichung ihres Albums “W” an. Ich erwarte eine spannende Mischung aus Elektronik und lustigen Ideen.

Vorab gibt es den Song “Doorway” dort als kostenlosen Download und hier als Video:

Montag, 7. März 2011

Musik: Felix Wickman – Whatever her sins (EP)

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Mit sechs Songs und weniger als einer halben Stunde Spieldauer kann eine Platte schon mal durchs Raster fallen. Im Falle von Felix Wickmans Zweitwerk “Whatever her sins” wäre das schade. Für eine EP wird recht viel geboten, für eine CD etwas wenig. Das Label entschied sich für den EP-Preis und dank des intensiven und hörenswerten Inhalts ist das mehr als fair.

Felix Wickman lebt in Stockholm. Im Bereich Singer/Songwriter fällt es sicherlich recht schwer, eine Nische zu suchen und zu besetzen. Felix verknüpft zu diesem Zweck skandinavische Melancholie mit experimentellen Ansätzen. Das Ergebnis ist gerade so besonders dass es auffällt, aber noch niemanden wirklich abschrecken dürfte. Vor allem fesselt mich jedoch die Intensität einiger seiner Songs. Seine Stimme kennt eine Spanne von fast glockenhell bis düster. Melodien gibt es auch und dank der eingebundenen Band klingt das Gesamtwerk erfreulich organisch, obwohl einige Rhythmen auch aus dafür vorgesehenen Geräten stammen könnten.

2009 veröffentlichte Wickman mit “Dry hands” sein Debüt. Danach ging es mit einigen Musikern auf Tour und daraus wurde eine Band, die offenkundig eine gute Grundlage für fesselnde Musik bietet. Ich bin gespannt, wie es mit Felix Wickman weitergeht und empfehle die EP allen, die auch Singer/Songwriter mögen, die musikalisch mehr als eine Akustikgitarre “orchestrieren” können.

Auf der Website des Künstlers gibt es die Debüt-EP “Dry hands” als kostenlosen Download und “Whatever her sins” als Stream.

“Whatever her sins” klingt nach:

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Sonntag, 6. März 2011

Konzert aus der Konserve: Foo Fighters @ Gloria in Köln, 28.02.2011

Die Foo Fighters zählen nicht zu meinen Lieblingsbands. Doch auf einen kompletten Konzertmitschnitt muss man hinweisen. Dort gab es den am 28.02.2011 im Kölner Gloria aufgenommen Gig mit diesen Songs als Stream (wer zu spät kommt,…):

  • 01. Bridge Burning
  • 02. All My Life
  • 03. Times Like These
  • 04. White Limo
  • 05. Learn To Fly
  • 06. My Hero
  • 07. Up In Arms
  • 08. Long Road To Ruin
  • 09. Rope
  • 10. Generator
  • 11. The Pretender
  • 12. Enough Space
  • 13. Cold Day In The Sun
  • 14. Stacked Actors
  • 15. These Days
  • 16. Breakout
  • 17. Skin And Bones
  • 18. Monkey Wrench
  • 19. Hey, Johnny Park
  • 20. Everlong

Meinungsvielfalt

Gleiche Zeitung. Gleiches Thema. Gleiches Bild. Zwei Überschriften.

van Gaal (Small) 

Samstag, 5. März 2011

Musik: The Low Anthem – Smart flesh

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Ich mache es mir mal leicht und beginne mit dem direkten “Kuchenvergleich”.

Das Vorgängeralbum “Oh my god, Charlie Darwin” klang nach:

Oh my god Charlie Darwin

Das aktuelle (und dritte) Album “Smart flesh” hingegen klingt so:

image Die Verschiebung in Richtung “Folk” und “American” ist offensichtlich. Durch diese umgeht The Low Anthem den direkten Vergleich mit dem starken Vorgängerwerk. “Smart flesh” ist sehr ruhig geraten aber stellenweise fesselnd beruhigend. Mir fiel es schwer, nicht mit der Musik in die Ferne oder in die relative Ruhe zu schweifen.

Ich bin kein Folk-Fan, aber bei The Low Anthem wirkt das so authentisch, dass mich diese Einflüsse auf “Smart flesh” nicht stören.

Bemerkenswert ist die Abwesenheit der Bluesrock-Songs, die das Vorgängerwerk aufgelockert haben. Überhaupt wurde der Rockanteil stark heruntergefahren. Vor allem im Song “Boeing 737” wird er noch einmal zelebriert. Daher ist “Boeing 737” auch der auf- und gefälligste Track auf dem Album. Der Rest ist so stark Americana/Folk-geprägt, dass er für nichtamerikanische Ohren wesentlich gewöhnungsbedürftiger ist als “Oh my god, Charlie Darwin”. Fans des Vorgängerwerks werden m. E. nicht automatisch von “Smart flesh” überzeugt sein. Wer sich aber auf die ruhigen Songs einlässt, wird die ein oder andere Perle entdecken. Folk-Fans können ungehört zugreifen.

Ich brauchte etwas Zeit, aber inzwischen gefällt mir auch dieses Album. An “Oh my god, Charlie Darwin kommt es aber nicht heran.

Die “Limited Edition” wird um drei Outtakes bereichert, die entsprechend unbearbeitet aber auch sympathisch intim daherkommen.

Der Song “Boeing 737”:

Freitag, 4. März 2011

Abenteuerurlaub

Warum in die Ferne reisen, liegt das Abenteuer doch so nah. Lust auf Abwechslung und daran, sich auch mal wieder an kleinen Dingen erfreuen zu können? Einfach an einem Streiktag mit der Bahn fahren. Lustige Lautsprecheransagen die Passagiere in den Speisewagen locken sollen machen die Sache nicht wirklich besser.

Wenn ich von der Warterei auf dem kalten Bahnsteig eine Erkältung bekomme, möchte ich gerne alle streikenden Lokführer anstecken dürfen.

Aber auch der Nahverkehr hat seine Tücken: Statt des Rückgeldes beim Ticketkauf am Automaten erscheint die Meldung (sinngemäß): “Kann nicht erstattet werden”. Der für den HVV vorteilhafte Teil der Transaktion wird natürlich trotzdem durchgeführt.

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Donnerstag, 3. März 2011

Für keine Beratung braucht es auch keine Filiale…

… da reicht auch ein Automat. Ich hatte schon von den Automaten für Elektronikkram gehört und auch schon den einen oder anderen gesehen. Nur habe ich noch niemanden beobachtet, der eine solche Verkaufsstelle auch tatsächlich nutzt…

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Mittwoch, 2. März 2011

Musik: Itchy Poopzkid – Lights out London

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Warum man sich mit diesem Album befassen sollte?

Weil der Bandname Itchy Poopzkid eigentlich abschreckt und man gerade darauf nicht reinfallen möchte?

Weil die Band bereits im Jahr 2000 unter dem Namen “Nutella” in Eislingen/Fils in Baden-Württemberg gegründet wurde aber man ihr die Herkunft nicht anhört?

Weil “Lights out London” das vierte Album der Band ist und viele (ich auch) die ersten drei Werke ignoriert haben?

Weil mir als Referenzen Boy Sets Fire, Millencolin, Bad Religion, Donots, Billy Talent und The Offspring in den Sinn kommen?

Oder einfach, weil es sich um ein gefälliges Punkrock-Album handelt?

Die Songs auf dem Album sind recht vielseitig und variieren im Punk- und Rock-Anteil. Der kleinste gemeinsame Nenner ist “Punkrock mit relativem Pop-Appeal”. Spätestens nachdem man die Single “Why still bother” und die Cover-Version von “It’s tricky” gehört hat sollte klar sein, dass es hier nicht um “Nischencredibility” sondern um breitere Zustimmung in Form von nennenswerten Chart-Platzierungen geht. Ich habe schon wesentlich unerfreulichere Alben dieses Genres in den Charts gefunden und den Erfolg sollte man dem ersten Album der Band auf dem eigenen Label gönnen.

Das Video zu “I still bother”:

Itchy Poopzkid live:

  • 30.03.11  Bochum
  • 31.03.11  Köln
  • 01.04.11  Hamburg
  • 02.04.11  Berlin
  • 05.04.11  Frankfurt
  • 06.04.11  Hannover
  • 07.04.11  Erlangen
  • 08.04.11  CH-Solothurn
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“Lights out London” klingt nach:image