Das beste Album der Band aus Athens seit “New adventures in Hi-Fi”. Na und?
R.E.M. eine feste Größe im Musikbusiness. Auch mit dem 15. Album bleibt die Band vor allem ihrer Linie treu. Keiner der Songs hätte nicht bereits auf einem der früheren Alben erscheinen können. Seit “New adventures in Hi-Fi” aus dem Jahr 1996 haben die Alben mal mehr und mal weniger gelangweilt. Aber der Mega-Deal mit Warner aus dem gleich Jahr wollte nun einmal abgearbeitet werden. Ob Michael Stipe und seine zwei verbliebenen Bandkollegen ihre Gage wert waren muss das Label entscheiden. “Dienst nach Vorschrift” kann man ihnen vielleicht nicht vorwerfen… aber hoffen, dass sie über die Jahre ein paar Songperlen und Ideen gehortet haben, die noch einmal für den Beginn einer neuen Ära genutzt werden können.
“Collapse into now” wäre sicherlich ein geeignetes Werk, um mit mit einem Teil der musikalischen Vergangenheit abzuschließen. Gerade weil es weniger homogen ist als die anderen Alben der letzten 15 Jahre, kann es über die ganze Spieldauer unterhalten. Man wird an die “Pre-Warner”-Zeiten erinnert und auch allen anderen erinnerungswürdigen Alben der Band wird durch einzelne Songs gehuldigt, und zwar gemäß dieser Aufteilung:
Erwähnenswert sind mindestens namentlich die Gaststars auf “Collapse into now”. Eddie Vedder stiehlt der Band nicht die Show, Peaches setzt in “Alligator_Aviator_Autopilot_Antimatter” ähnlich reizvolle Kontrapunkte wie damals Kate Pierson und Patti Smith erinnert in “Blue” natürlich an “New adventures in Hi-Fi”. Joel Gibb von den Hidden Cameras steuert nette Harmonien zu “It happened today” bei.
“Überlin”, “It happened today”, “Alligator_Aviator_Autopilot_Antimatter”, “Me, Marlon Brando, Marlon Brando And I” und “Blue” sind für mich die zahlreichen Höhepunkte dieser abwechslungsreichen Platte. Das sind recht viele gute Songs. “Collapse into now” ist ja auch ein gutes Album. Aber trotzdem hoffe ich noch einmal auf einen echten Meilenstein in der Geschichte der Band.