Das bislang eingängigste Album der Briten. Vielleicht etwas ruhig geraten aber nun wird die Ernte eingefahren.
Kündigten Elbow zur Veröffentlichung des Vorgängers “The seldom seen kid” noch an, keine “herkömmliches” Album mehr veröffentlichen zu wollen, scheinen sie nun den Glauben an die üblichen Vertriebswege wiedergefunden zu haben. Ob es an der Bestätigung und Aufmerksamkeit liegt, welche der Band durch den Mercury Prize 2008 und den Brit Award 2009 zu Teil wurde?
“Build a rocket boys!” ist das fünfte Album der Band aus Ramsbottom. 1991 gegründet ist ein Schnitt von vier Jahren sicherlich kein Anzeichen von Hyperaktivität oder Ausverkauf.
Man ist es von Elbow inzwischen gewohnt, dass der Rhythmus die Stimmung des jeweiligen Songs prägt.Da gibt es immer die treibenden spannenden Songs (die m. E. immer etwas zu kurz kommen), entspannte Balladen, die auch ganz gut als Schlaflieder (im positivsten Sinn) funktionieren und Indiepop-Tracks, welche zur Aufhellung der Stimmung beitragen. Die Alben unterscheiden sich im “Mischungsverhältnis”. Für “Build a rocket boys!” stellt sich dieses so dar:
So sehr ich Elbows ruhige Songs, freue ich mich doch noch mehr über die Momente, wenn es aus der Band herausbricht. Das kann in Form starker Titel wie der Hit des Album “Near little rows” oder “High ideal” passieren oder etwas dezenter in Songs eingebaut (so z. B. nach knapp 3:30 Minuten im Opener “The birds”). Ingesamt ist “Build a rocket boys!” für meinen Geschmack einen Tick zu ruhig geraten und daher keine Rakete sondern ein solides und gutes Album.
Der Song “Lippy kids”
Auf dieser Website der Plattenfirma erklärt Guy Garvey die Songs des Albums. Für das deutschsprachige Publikum gibt es dort die Erläuterungen auch in Form eines “Reclaim”-Heftes.
Elbow werden auf dem Hurricane/Southside-Festival am 17.06. und 18.06. vertreten sein.