In den Pausen zwischen den Durchläufen der neuen Editors-CD habe ich Arto Paasilinnas „Der wunderbare Massenselbstmord“ zu Ende gelesen. Ich stieß auf den Autor, als mir sein Buch „Nördlich des Weltunterganges“ geschenkt wurde. Der „Schenker“ hatte in einer Buchhandlung nach einem sarkastisch-ironischen Autor gefragt um ein passendes Buch für mich zu finden. Er meinte wohl, dass sich Gegensätze anziehen. „Nördlich des Weltunterganges“ hat mir so gut gefallen, dass ich nun auch „Der wunderbare Massenselbstmord“ gelesen habe.
Die Geschichte beginnt in Finnland und dreht sich um ein typisch finnisches Thema. Nein, nicht gesteigerter Alkoholkonsum (obwohl auch dieser in dem Buch ab und zu Erwähnung findet), das andere finnische Thema: Selbstmord. Ein Mann entschließt sich, Selbstmord zu begehen und macht sich mit dem Revolver auf dem Weg in seine Scheune. Dort trifft er einen Mann, der sich gerade erhängen will. Man kommt ins Gespräch und verschiebt das Vorhaben. Aus der Erkenntnis, dass sie sich auf Grund der Todessehnsucht verstehen, wächst die Idee, weitere Gleichgesinnte zu suchen. Das resultiert in kuriose Situationen und einem Bus voller potentieller Selbstmörder auf dem Weg quer durch Europa.
Neben der Story möchte ich vor allem Arto Paasilinnas Erzählstil hervorbeben, oder zumindest das, was nach der Übersetzung davon übrig bleibt. Ich las jeden Satz „vorsichtig“ und mit einem Lächeln im Gesicht, weil ich wusste, dass gleich wieder pure Ironie aufblitzt. So lässt sich auch aus einem „schwierigen“ Thema ein mehr als unterhaltsames Buch machen.
Für Einsteiger empfehle ich eher „Nördlich des Weltunterganges“, weil der Autor dort seine Stärken noch besser ausspielt. „Der wunderbare Massenselbstmord“ ist aber definitiv lesenswert. Ich denke auch noch weitere Werke des Autors zu lesen, demnächst dann vielleicht mehr darüber an dieser Stelle.