Wenn eine Vielzahl illustrer musikalischer Gäste versammelt sind, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Benefiz-Veranstaltung… oder um ein neues Massive Attack-Album.
“Mezzanine” aus dem Jahr 1998 war m. E. ein Jahrtausendalbum. Der Nachfolger "100th window” aus dem Jahr 2003 konnte dieses Niveau nicht erreichen, war aber mit etwas Abstand betrachtet nicht wirklich schlecht. Wirkliche Überraschungen erwartete ich von der Band aber nicht mehr, bis ich sie 2008 live erlebte. Ich hätte nicht gedacht, dass der ideale Soundtrack für coole Lounges auch auf der Bühne derart mitreißend funktionieren könnte.
Horace Andy, Damon Albarn (Blur, Gorillaz,…), Tunde Adebimpe (TV On The Radio), Guy Garvey (Elbow), Hope Sandoval (Mazzy Star) und Martina Topley-Bird (Massive Attack-Urgestein) trugen mit ihren Stimmen zu “Heligoland” bei. Die Liste der Songs mit anderen Gästen, die seit 2003 aufgenommen wurden und nicht auf dem Album landeten ist nicht kürzer.
In den mehr als 20 Jahren ihres Bestehens brachte es die ehemals als “Wild bunch” gestartete Band erst auf fünf Studioalben. Hinzu kommen Remix-Platten und viele Soundtrack-Beiträge. Konstant geblieben ist die grundlegende Bedeutung der zum Teil schleppenden Beats und die Tatsache, dass vor allem die Gastsänger zu den Höhepunkten der Band beitrugen. Das Konzept funktioniert auch wieder auf der aktuellen Platte. Wirklich Neuerungen sind nicht zu entdecken und jeder Songs ist unverkennbar Massive Attack. Musik für viele Stimmungen und viele Käufer. Und vor allem ist jedes Album der Band aus Bristol eine tolle Gelegenheit, sich dem nun umfangreicheren Gesamtwerk hinzugeben.
Das Video zu “Splitting the atom”:
Und “Saturday come slow” mit Damon Albarn:
“Heligoland” klingt nach: