Die Band Dredg stammt aus Kalifornien und veröffentlichte kürzlich mit “The Pariah, the Parrot, the Delusion” ihr viertes Album. Während sie bislang eher Kritiker- als (Massen-)Publikumslieblinge waren, könnte ihnen die aktuelle Single “Information” durchaus einen beachtlichen Zuwachs an Aufmerksamkeit bringen. Dank seiner Pop-Anleihen schaffte der Song es gar in die Niederungen des Formatradios. Dredg haben sich bislang mit jeder Platte neu definiert. Obwohl “The Pariah, the Parrot, the Delusion” keinen Schreit weiter geht sondern eher die Alben “El Cielo” und “Catch without arms” miteinander kombiniert, ist Whiskey Soda offensichtlich davon angetan:
'The Pariah, The Parrot, The Delusion' ist nach vier Jahren Abstinenz und sieben Monaten im Studio ein Album geworden, wie man es sich nur wünschen kann. Eine ganze Stunde Spielzeit, 18 Tracks und davon keiner wie der andere. Hier herrscht die Liebe zum Detail: Zahlreiche vertrackte Schlagzeugfills, Breaks einzelner Stimmen, die ausgiebige Verwendung von Keyboards, Metallophonen und anderen "rockfremden" Intrumenten. Insgesamt klingt die Platte konzentrierter, dichter, ausgefeilter. Gerade verzerrte Gitarren kommen groovelastiger daher, weil sie nicht mehr so dumpf und hallend klingen wie auf den beiden Vorgängeralben.
Prog-Rock klingt noch an, setzt sich aber nicht gegen den Teppich aus Pop-Elementen durch. Für mich klingt das, als träfe Incubus auf A-ha und Keane. Zum Teil wirklich starke Songs stehen einigen Lückenfüllern gegenüber. Ein dichtes Werk ist das Album zweifellos. Ich weiß noch nicht recht, ob man es durchdringen muss oder als überladen abheften.
Der Deluxe-Edition liegt eine DVD bei, die Studioeindrücke und Kommentare der Band zu den Songs liefert und der unnütze FSK-Aufkleber lässt sich gut abpiddeln.
Das Video zu “Information”:
The Pariah, the Parrot, the delusion in a nutshell: