Hart und weich gut.
Als Sänger von Boysetsfire hat Nathan Gray sich schon einen Namen gemacht. Nach der vorübergehenden Auflösung der Band engagierte er sich bei The Casting Out und später bei I Am Heresy. Auf Solo-Pfade begab er sich erst in den letzten beiden Jahren, 2015 erschien die EP "Nthn Gry". Gemeinsam mit Danuel E. Smith bildet er inzwischen das Nathan Gray Collective und mit "Until the darkness takes us" zeigt er den nächsten Schritt seiner künstlerischen Emanzipation. Wegen seiner markanten Stimme war er prädestiniert für Post-Hardcore Bands. Bei Boysetsfire gefiel mir eine zumindest angedeutete Vielseitigkeit, die ich bei anderen Gruppen des Genres vermisste. Da klangen auch immer schon einmal düstere Stimmungen mit.
Auf "Until the darkness takes us" zeigt Gray viele Facetten. Da gibt es noch Reminiszenzen an Post-Hardcore, recht straighten Rock, Dark Wave und elektronische Elemente. Mich überzeugen besonders die extremeren Titel ("At war" auf der härteren und "Set up" auf der ruhigeren Seite sowohl das gefühlvolle "Damascus") und "Lusus natureae" mit seiner Breitwandwirkung. Eine gewisse Pathos-Toleranz und keine Angst vor Dunkelheit sollte der Hörer dieses Albums mitbringen. Nicht jeder Boysetsfire-Fan wird Gray auf diesem Pfad folgen, aber ich empfinde das Werk als gelungen.
"Heathen blood":
Nathan Gray Collective live:
- 10.04. Köln
- 12.04. Hamburg
- 13.04. Berlin
- 15.04. Dresden
- 19.04. Stuttgart
- 21.04. Nürnberg
- 22.04. München
"Until the darkness takes us" ist: