Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Freitag, 31. März 2017

Vorhören: Timber Timbre - Sincerely, future pollution

"Sewer blues" hat es bereits in die Vorauswahl der Songs des Jahres 2017 geschafft. Der Titel wird nächste Woche auf Timer Timbres neuem Album "Sincerely, future pollution" erscheinen. Dort gibt es vorab den Stream. Und hier: 

Donnerstag, 30. März 2017

Kollateralschaden

Hätten sie das mal vor der Abstimmung gesagt...


Dienstag, 28. März 2017

Musik: Desperate Journalist - Grow up

























Gereift, aber nicht gezähmt. 

Gibt es eigentlich noch "the next big thing"? Früher wäre die Band Desperate Journalist unter Garantie unter diesem Titel verkauft worden. Der Name wurde aus einem The Cure-Song abgeleitet und so ein wenig gibt das auch schon einen Hinweis auf die Ausrichtung der Band. 2012 gegründet, erschien 2014 das gleichnamige Debüt. Vor allem der starke Song "Happening" verschaffte der bezüglich Geschlechtern ausgeglichenen Band um die Sängerin Jo Bevan schon einige Aufmerksamkeit. Die Vorfreude auf das zweite Album "Grow up" war entsprechend groß.


Im Kern setzen die Londoner ihren mit dem Debüt skizzierten Weg fort: Indierock, Post-Punk und ein paar dunkle Einfärbungen sowie Shoegaze-Einblendungen bilden die stabile Basis. Doch das alles inklusive der Sängerin klingen auf "Grow up" bestimmter und selbstsicherer. 

Die Referenzbands dazu kann sich jeder denken, ich füge gerade im Hinblick auf die poppigeren Songs noch die Rainbirds hinzu. "Hollow", "Resolution", "Lacking in your love" und "I try not to" sind die besonders erwähnenswerten Titel auf diesem starken Album. 

Der Plattenfirma sind offensichtlich die ersten drei Titel des Albums jeweils ein Video wert.

"Hollow":


"Resolution":


"Be kind":


Junge wilde Band auf Tour:
  • 08.04. Darmstadt
  • 09.04. Freiburg
  • 11.04. Stuttgart
  • 12.04. Köln
  • 13.04. Hamburg
  • 14.04. Leipzig
  • 15.04. Bremen
  • 02.-05.06. Leipzig (Festival)
  • 03.06. Berlin
"Grow up" ist:

Montag, 27. März 2017

Musik: Mighty Oaks - Dreamers

























Nett. 

Die Mighty Oaks machen dort weiter, wo sie vor drei Jahren mit "Howl" gestartet sind. Indiefolk und Folk Rock sind Programm, der Vergleich mit Mumford & Sons bietet sich weiter an aber der Pop-Anteil wurde merklich hochgefahren. Ein paar tolle Melodien sind auch dabei und die Titel "Be with you always", "Burn", "Call me a friend", "Dreamers" und "Raise a glass" stechen etwas heraus. 

Nach dem Erfolg mit "Howl" und der zugehörigen Tour zogen sich die drei Wahl-Berliner in ihre jeweiligen Heimatländer nach England, Italien und in die USA zurück. Das neue Album "Dreamers" wurden anschließend nach Washington State aufgenommen. Wenn die Welt nur so nett wäre, wie dieser Herren klingen. Leider ist sie es nicht und daher klingt "Dreamers" etwas zu verträumt und nett. Für die richtige Stimmung oder das Radio geht das in Ordnung. 

"Be with you always":


"Dreamers":


Live:
  • 12.04. Hamburg
  • 25.04. München
  • 28.04. Frankfurt
  • 29.04. Köln 
  • 30.04. Stuttgart
  • 02.05. Leipzig
  • 03.05. Berlin

Laut der Website der Band findet am 24.04. ein Konzert im deutschen Dornbirn statt. Vielleicht sollte jemand sich mal einen aktuellen Atlas zulegen...

"Dreamers" ist:

Sonntag, 26. März 2017

Film: Logan - The Wolverine

























Außergewöhnlich - für einen Superhelden-Film.

Ohne Spoiler nicht zu beschreiben. Die X-Men Filmreihe wurde schon etwas unübersichtlich. Da blieb für den dritten Wolverine-Streifen namens "Logan" nur die Flucht in die Zukunft. Mit Professor X und dem Mutanten Caliban hat er sich in eine verlassene Gegend Mexikos zurückgezogen. Das Alter zeigt an allen seine Spuren. 

Obwohl eigentlich "ausgerottet", taucht eine junge Mutantin auf, die in ihren Fähigkeiten Wolverine nicht nachsteht. Ihre Rettung bestimmt die Handlug des Films.

"Logan" kommt so gut wie ohne Verweise auf andere Filme der Reihe aus. Außerdem gibt es kein "schneller, weiter, mehr" mit noch mehr oder tolleren Superhelden oder mehr Action. Aber mehr Gewalt. Die FSK-Freigabe hat schon ihren Sinn. Für einen ganzen Film reicht die Handlung eigentlich nicht, aber unter Berücksichtigung der dramatischen Entwicklung für einige der Hauptdarsteller, wird doch einiges geboten. "Logan" ist ok, aber nicht umwerfend.

Samstag, 25. März 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Maximo Park - Get high (No, I don’t)

Maximo Park ist wieder da! Das Album "Risk to exist" wird am 21.04. erscheinen.

Freitag, 24. März 2017

Musik: Nathan Gray Collective - Until the darkness takes us

























Hart und weich gut.

Als Sänger von Boysetsfire hat Nathan Gray sich schon einen Namen gemacht. Nach der vorübergehenden Auflösung der Band engagierte er sich bei The Casting Out und später bei I Am Heresy. Auf Solo-Pfade begab er sich erst in den letzten beiden Jahren, 2015 erschien die EP "Nthn Gry". Gemeinsam mit Danuel E. Smith bildet er inzwischen das Nathan Gray Collective und mit "Until the darkness takes us" zeigt er den nächsten Schritt seiner künstlerischen Emanzipation. Wegen seiner markanten Stimme war er prädestiniert für Post-Hardcore Bands. Bei Boysetsfire gefiel mir eine zumindest angedeutete Vielseitigkeit, die ich bei anderen Gruppen des Genres vermisste. Da klangen auch immer schon einmal düstere Stimmungen mit. 

Auf "Until the darkness takes us" zeigt Gray viele Facetten. Da gibt es noch Reminiszenzen an Post-Hardcore, recht straighten Rock, Dark Wave und elektronische Elemente. Mich überzeugen besonders die extremeren Titel ("At war" auf der härteren und "Set up" auf der ruhigeren Seite sowohl das gefühlvolle "Damascus") und "Lusus natureae" mit seiner Breitwandwirkung. Eine gewisse Pathos-Toleranz und keine Angst vor Dunkelheit sollte der Hörer dieses Albums mitbringen. Nicht jeder Boysetsfire-Fan wird Gray auf diesem Pfad folgen, aber ich empfinde das Werk als gelungen.  

"Heathen blood":


Nathan Gray Collective live:
  • 10.04. Köln
  • 12.04. Hamburg
  • 13.04. Berlin
  • 15.04. Dresden
  • 19.04. Stuttgart
  • 21.04. Nürnberg
  • 22.04. München

"Until the darkness takes us" ist:

Donnerstag, 23. März 2017

Saisonaler Sortimentswechsel 4

Die Bahn, ihre Goodies und ich.

Es wird Frühling und wärmer. Da muss Schokolade her.


Mittwoch, 22. März 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Fazerdaze - Lucky girl

Amelia Murray alias Fazerdaze kommt aus Neuseeland und ist dadurch per Definition schon ein "lucky girl". So heißt dann auch ihr Song:


Angenehm zurückhaltend verhuscht aber nicht Shoegaze-dumpf. Das Album "Morningside" dazu wird am 05.05. erscheinen und ich freue mich drauf. 

Auf Tour kommt sie auch: 
  • 19.05. Hamburg (Festival)
  • 20.05. Köln (Festival)

Dienstag, 21. März 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Kate Tempest - Europe is lost

Mich hat Kate Tempest mit ihrem Album und live schon begeistert, nun greift sie den amerikanischen Markt an:


Und auch schön: Der von mir verehrte Nils Petter Molvaer findet sie auch gut. Dann macht halt zusammen Musik!!!


Montag, 20. März 2017

Mal wieder Ulm...

.... mit Wahrzeichen im Hintergrund.

Sonntag, 19. März 2017

TV Serie: Peaky Blinders

























Durchweg empfehlenswert. 

"Peaky blinders" ist eine auf der Heimatinsel hochgelobte BBC-Serie. Die Ausstrahlung begann im Jahr 2013. Für dieses Jahr ist die vierte Staffel angekündigt.

"Peaky blinders" bezeichnet eine Gang von Kriminellen, die nach der Rückkehr aus dem ersten Weltkrieg ihren Lebensunterhalt mit Schmuggel, Pferdewetten und ähnlichen Unternehmungen in Birmingham verdienen. Der Name stammt von den charakteristischen Schiebermützen, welche die Herren tragen. Für die nicht selten vorkommenden Handgreiflichkeiten sind die Kappen übrigens mit Rasierklingen versehen, so dass man durch Schnitte ins Gesicht der Gegner deren Kampffähigkeit effektiv einschränken kann.

Im Mittelpunkt der Peaky Blinders agieren Tommy Shelby und seine Familie. Über die ersten beiden Staffeln wird der Machtgewinn der Gang skizziert sowie die Expansion nach London. Ihnen gegenüber stehen andere Kriminelle und mit Chief Inspector Chester Campbell (Sam Neill) ein mit aus heutiger Sicht zweifelhaften Methoden agierender Repräsentant der Staatsmacht. 

Die ersten beiden Staffeln der Serie habe ich verschlungen, die dritte habe ich noch vor mir. Der Star ist eindeutig Cillian Murphy, der Tommy Shelby verkörpert. Bislang kannte ich ihn vor allem als Scarecrow aus den Batman-Filmen, mit seiner Schauspielleistung in "Peaky blinders" setzt er sich ein weiteres Denkmal. Mit Tom Hardy erscheint in der zweiten Staffel ein weiterer Batman-Schauspieler.

Interessant sind die geschichtlichen Hintergründe, vor allem die Nachwirkungen des ersten Weltkriegs und der Nordirland-Konflikt. 

Und das allerbeste an der Serie ist der Soundtrack: Nick Cave, PJ Harvey, The White Stripes, Artic Monkeys... jede Episode hat mindestens einen Top-Titel zu bieten. Der Titelsong ist Nick Cave-Fans bekannt und offensichtlich wurde er nicht für die Serie komponiert. Aber er passt wie die Faust aufs Auge:

Für die Netflix-Version der Serie wurden die Songs angeblich nicht lizenziert. Keine Ahnung, wie die Serie auf diese Weise ähnlich gut funktionieren soll. 

Samstag, 18. März 2017

Welcome back: Kasabian

Das letzte Album war ein Schnellschuss, vielleicht wird "For crying out loud" wieder stärker. Es soll Ende April erscheinen. Vorab gibt es den Song "You're in love with a psycho":



Freitag, 17. März 2017

Musik: Spoon - Hot thoughts

























Endlich das gute Album, auf das ich zehn Jahre wartete. 

Quellen in denen ich mich über Musik informiere lobten schon seit Jahren gerne Spoon-Alben. Fast 25 Jahre hat die Band aus Austin, Texas auf dem Buckel. Seit "Ga ga ga ga ga" im Jahr 2007 gab ich allen veröffentlichten Alben der Band eine Chance, nun werde ich erstmals mit einem überwiegend erfreulichen Hörerlebnis belohnt.

In der Vergangenheit war mir Spoons Musik mal zu soulig, mal zu belanglos indierockig oder einfach nichtssagend geraten ("They want my soul"). Mit dem neunten Album scheint die Band um Britt Daniel etwas mutiger geworden sein. Seine Stimme ist natürlich weiter unverkennbar und damit steht das Resultat unter Mainstream-Verdacht. Doch durch wohldosierte Elektrospielereien, längere Instrumental-Passagen und eine Wandlung des geradlinigen Rock in Richtung Art Rock und an wenigen Stellen sogar Prog oder Math Rock werden endlich die Kanten reingeschliffen, die ich in der Vergangenheit vermisste. 

Sortierungsbedingt ging "Hot thoughts" immer in Strand Of Oaks' "Hard love" über und im direkten Vergleich gewann Strand Of Oaks. Trotzdem sind "WhisperI'lllistentohearIt", "Can I sit next to you" und "Shotgun" und "Hot thoughts" empfehlenswert für Rock-Freunde.

"Can I sit next to you":


Der Titelsong:


Spoon live:
  • 17.06. Berlin
  • 19.06. München
  • 20.06. Hamburg
  • 03.07. Köln
"Hot thoughts" klingt nach:

Donnerstag, 16. März 2017

Musik: Depeche Mode - Spirit

























Vorhersehbar. 

Das neue Depeche Mode-Album erweist sich sowohl bezüglich des Veröffentlichungstermins (alle vier Jahre, meinst im Frühjahr) als auch musikalisch als absolut zuverlässig und vorhersehbar. "So much love", "Poorman" und "Scum" sind für mich Titel, die einigermaßen erinnerungswürdig sind. Mehr dazu

Mittwoch, 15. März 2017

Musik: Judith Holofernes - Ich bin das Chaos

























Vorsichtig auf Helden-Kurs.

Holofernes Solo-Debüt "Ein leichtes Schwert" war eine Enttäuschung. Der Nachfolger "Ich bin das Chaos" erreicht in den besten Momenten Wir sind Helden-Niveau. Gute Momente sind der Titelsong, und "Analogpunk", "Der Krieg ist vorbei" steht ebenfalls auf der Haben-Seite. Daneben gibt es auch kleinere bis mittlere Ausfälle. Vor allem die Beteiligung des Musiker Teitur war ein Glücksgriff.

Mehr dazu habe ich da gesagt.

Dienstag, 14. März 2017

Früher liefen solche Sachen im Musikfernsehen: Puscifer - The arsonist

Ein neues Tool-Album... ach was soll's... Tool mag die kunstvolleren Videos machen, aber Maynard James Keenans weitere Band Puscifer zeigt Humor. Im Video zu "The arsonist" z. B. mit einem prominenten Gast ab 2:15:



Montag, 13. März 2017

Musik: Laura Marling - Semper femina

























Soothing.

Mit dem Titel des erstens Songs auf "Semper femina" ist eigentlich alles gesagt: Soothing. Das sechste Album Laura Marlings setzt auf dezente Songperlen. Die Aufmerksamkeit soll offensichtlich den Texten gelten. Der Titel bedeutet "Für immer eine Frau" und entspricht dem Tattoo, welches Laura Marling angeblich auf ihrem Bein trägt. "Semper femina" befasst sich mit der Weiblichkeit. Es gibt einige Quellen, welche genauer auf Marlings Hintergründe dazu eingehen. Dazu gehört auch ihr Podcast "Reversal of the muse", bei dem sie u. a. mit Haim sowie Dolly Parton und Emmylou Harris sprach.

Produziert wurde das Album von Blake Mills, der auch bei Jesca Hoops "Memories are now" und u. a. bei Fiona Apple, John Legend sowie Conor Oberst die Regler zwischen den Fingern hatte. Laura Marlings Songwriting ist über Zweifel erhaben. Aber so anspruchsvoll das Thema ist, so unauffällig sind einige der Songs auf "Semper femina" geraten. "Soothing" sind sie ohne Zweifel, aber ein paar Ecken, Kanten und flottere Rhythmen hätte der Botschaft m. E. nicht geschadet. 

Meine Favoriten sind "Soothing", "Don't pass me by", "Always this way" und "Nothing, not nearly". 

"Soothing":


"Next time":


"Nothing, not nearly":


"Semper femina" ist:

Bitte mal unschuldig in den Himmel schauen:

Sonntag, 12. März 2017

Film: Ex-Machina

























Hochgelobt. Keine Ahnung warum.

Aus der Rubrik "wollte ich eigentlich im Kino sehen". Die Story rundum künstliche Intelligenz interessierte mich. Tatsächlich ist der Film jedoch trotz toller Bilder stellenweise ganz schön langweilig. Und wirklich tiefsinnig im Hinblick auf das Thema erschien mir das alles auch nicht. 

Samstag, 11. März 2017

Musik: The Shins - Heartworms

























Frühlingshaft.

Fühlte sich der heutige Tag nach Frühling an? Ich habe das Album dazu. The Shins sind nach ziemlich genau fünf Jahren zurück mit "Heartworms". Bis 2009 war die Band in jeder Hinsicht recht konstant. Danach kam es zu Frontman James Mercers Zusammenarbeit mit Danger Mouse in Form der Broken Bells und Umbesetzungen bei den Shins. Das letzte Album "Port of Morrow" geriet einigermaßen folklastig und konnte mich nicht begeistern. Für das aktuelle Werk "Heartworms" nahm Mercer übernahm Mercer wieder selbst den Produzentensessel und die Musiker wurden erneut ausgetauscht. 

"Heartworms" klingt fast durchgehend wohlgelaunt und beschwingt und es erweckt die Erinnerung an die ersten Alben der Band. Mercer zelebriert den Indiepop und sorgt für eine stattliche Anzahl potentieller Ohrwürmer. Meine Favoriten sind bislang "Painting a holw", der Titelsong und "So now what". Das Level der ersten drei Alben der Band wird nicht ganz erreicht, aber die Tendenz im Vergleich zu "Port of Morrow" ist eindeutig. The Shins sind zurück. Folgt Mercer dem Muster der Vergangenheit, müsste dann nun wieder ein Broken Bells-Album in Angriff genommen werden. 

Das Video zum Opener "Name for you":


Und vergleichsweise düster "Dead alive":


Ihre Tour wird die Band erst im August nach Deutschland bringen:
  • 14.08. Hamburg
  • 15.08. Berlin
  • 16.08. Köln
"Heartworms" ist:

Freitag, 10. März 2017

Vorhören: Conor Oberst - Salutations

Conor Oberst wird nächste Woche "Salutations" veröffentlichten. Vorab gibt es den Stream für alle Ungeduldigen. 

Donnerstag, 9. März 2017

Musik: Bush - Black and white rainbows

























Mehr "Bush" als "Casting-Show".

Bei Bush denke ich gerne an "Everything zen" und damit an das Album "Sixteen stone". Auch wenn es für einige nur ein Grunge-Abklatsch war, passte es für mich super in die Zeit. Leider denke auch an "Swallowed" und weitere Songs, die doch weit weg von Alternative im Mainstream schwammen. Ab irgendeinem Zeitpunkt gab es dann eher Meldungen zu Gavin Rossdales Beziehung zu Gwen Stefani und zur Scheidung als musikalische Neuigkeiten. Und der Tiefpunkt in meinem Ansehen wurde mit Rossdales Teilnahme an einer Casting-Show im britischen TV erreicht. Trotzdem freue ich mich über ein neues musikalisches Lebenszeichen seiner Band. 

Bush wurde 1992 gegründet und veröffentlichte in den zehn Jahren bis zur Trennung vier Alben. 2010 kam es zur Wiedervereinigung, wobei von dem Gründungsmitgliedern nur Rossdale und Drummer Goodridge übrig blieben. Mit "Black and white rainbows" erscheint nun die dritte Platte in der neuen Konstellation. 

Mit der Erwartungshaltung irgendwo zwischen "Casting-Show" und "Bush in guter Form" ging ich an "Black and white rainbows" heran. Der schlechte Eindruck des Openers "Mad love" wurde von den darauf folgenden starken "Peace-S" und "Water" weitgehend weggeblasen. Im Verlauf des Albums gefällt mir überraschenderweise "Toma mi corazon". Danach steht nur noch "Nurse" auf der Haben-Seite. Vier erwähnenswerte Titel wären gar kein schlechter Schnitt, wären da nicht noch elf weitere Songs. Die Gesamtbilanz fällt knapp positiv aus, weil meine (zugegeben) niedrigen Erwartungen übertroffen wurden. Ansonsten ist "Black and white rainbows" vor allem ein Grund, mal wieder "Sixteen stone" und "Razorblade suitcase" hervorzukramen. 

Die größten Erfolge feierte die Band in den USA. Dorthin führt bis auf einen Termin in London auch die Tour. Ich denke eine Tour mit Creed, Live und Bush wäre dort ein Hammer. 

Ein aktuelles Video konnte oder wollte ich nicht finden. Statt dessen:

"Black and white rainbows" klingt nach:

Mittwoch, 8. März 2017

Film: T2 Trainspotting

























Erwachsen geworden.

Es ist erfreulich, dass sich die Besetzung von "Trainspotting" komplett für den Nachfolger zusammengefunden hat. Vielleicht dauerte es deshalb über 20 Jahre, bis Renton, Sick Boy, Begbie und Spud wieder nach Danny Boyles Pfeife tanzen durften. Erneut war die Vorlage ein Roman von Irvin Welsh ("Porno").

"T2" versucht gar nicht erst "Trainspotting" zu übertrumpfen. Erstaunlicherweise ist er sogar langsamer geschnitten als der erste Film. Das Zielpublikum ist ja inzwischen auch gealtert. Der Soundtrack ist einen Tick weniger mitreißend, die Fortsetzung der Story aber angemessen. Die Drogen und die aus ihnen resultierenden Trips treten in den Hintergrund, statt dessen erfährt man, wie es den vier Herren über die Jahre ergangen ist.   

"T2" ist eine würdige Fortsetzung, wird aber den Kultstatus der Originals erwartungsgemäß nicht erreichen.

Dienstag, 7. März 2017

Musik: Grandaddy - Last place

























Verträumt aber kein Traum von einem Comeback. 

Im ersten Song "Way we won't" ertönt nach 10 Sekunden ein langes "Aaaaahhhh". Mit dem verbinde ich zwei Bedeutungen: Die Band Grandaddy freut sich, über zehn Jahre nach "Just like the fambly cat" mit "Last place" ein neues Album am Start zu haben. Für mich entlud sich mit dem "Aaaaahhhh" die Vorfreude auf ein schönes Indierock-Album. 

Die Band um Jason Lytle nimmt den Ball dort auf, wo sie ihn bei ihrer Auflösung abgelegt hatte: Indierock mit analogen Synthesizern, College-Feeling, Lytles stellenweise verträumter Gesang (ich dachte einige Male an Mercury Rev) und Lo-Fi-Charme. Letztendlich wurde meine Vorfreude nicht ganz erfüllt. Die zweite Hälfte des Albums ist dafür zu harmlos und verträumt ausgefallen. Aber  alte Grandaddy-Fans werden mit "Last place" gut bedient. Die Songs "Brush with the wind" und "Chek injin" konnten mich zumindest halbwegs begeistern. 

"Evermore":


"Way we won't":


"A lost machine":


"Last place" klingt nach:

Montag, 6. März 2017

Frühlingsboten 2017

Wird ja auch langsam Zeit.


Sonntag, 5. März 2017

Musik: Novella - Change of state

























Stellenweise zu verträumt. 

Es liegt nahe bei einer britischen Band und dem Albumtitel "Change of state" Parallelen zu den Entwicklungen der letzten Monate zu ziehen. Gegenüber "Land" aus dem Jahr 2015 haben die Londoner wahrscheinlich auch unabhängig davon auf Wandel gesetzt. Die Keyboarderin Isabel Spurgeon verließ die Band, mit James Hoare wurde ein neuer Produzent gefunden und als Aufnahmegerät ein altes 8-Spur-Gerät gewählt. Das Ergebnis in Form von Novellas "Change of state" klingt stellenweise nach verhuschtem Shoegaze aber das wird durch pfiffige Krautrock-Einwürfe überspielt.

Während der dreampoppige Gesang auf "Land" einen Kontrast zur grundsätzlich indierockigen Ausrichtung bildete, nimmt er für meinen Geschmack auf "Change of state" zu viel Raum ein. So wirkt "Change of state" etwas beliebig, aber schreiben wir die Schuld an dieser Veränderung einfach mal dem Brexit zu, der kann sich nicht wehren. Für hörenswerte Titel wie "A thousand feet", "Thun" (mein Favorit) und "Seize the sun" ist "Change of state" allemal gut. 

"Does the island know":


"Change of state":



"Change of state" klingt nach:

Samstag, 4. März 2017

Download: The Austin 100 2017

Austins "South by southwest"-Festival startet nächste Woche. NPR hat sich wieder die Arbeit gemacht, 100 Songs aus dem nahezu unerschöpflichen Pool der im Rahmen des Festivals auftretenden Künstler auszuwählen. Erfahrungsgemäß sind da immer einige Juwelen vergraben. Dort gibt es die 100 Songs also Download

Freitag, 3. März 2017

Musik: Peter Silberman - Impermanence

























The Antlers in ruhig. Sehr ruhig.

"Post-Rock" ist für mich die Musikrichtung für Zeiten, in denen ich von sonstigem Rock mal gerade die Nase voll habe. Peter Silberman ist mit seiner Band The Antlers ist in diesem Momenten durchaus ein potentieller Lieferant solcher Musik.

Nun ereilte Peter Silberman ein für einen Musiker vermutlich schlimmes Schicksal: Nach einem Tinnitus wurde ihm strenge Ruhe verordnet. Daraus machte Silberman eine Therapie und ein stilles Meisterwerk: "Impermanence". Und es klingt wie The Antlers in Zeitlupe oder eben reduziert auf die stillen, stellenweise erhaben schön-traurigen und fragilen Momente. Songs wie "New York" und "Karuna" möchte man wie eine schmelzende Schneeflocke unter dem Mikroskop betrachten. Ich kann den rockigen und opulenten Songs der Antlers durchaus viel abgwinnen, aber auf "Impermanence" wären sie fehl am Platz.  

Es gibt Momente, da hilft selbst Post-Rock nicht mehr. Für diese Momente gibt es Alben wie "Impermanence". Für mich gehört es neben Mark Hollis' Solo-Album. 

Das Video zu "New York":


"Ahimsa":


Einen Podcast inklusive Interview mit Silberman zu "Impermanence" und den Hintergründen gibt es dort

"Impermanence" klingt nach:

Donnerstag, 2. März 2017

Musik: Einar Stray Orchestra - Dear bigotry

























Souverän pompös und einfühlsam. 

Einar Stray und Moddi haben eines gemeinsam: Sie kommen beide aus Norwegen und machen tolle Musik. 2008 haben sie früh in ihren jeweiligen Karrieren die gemeinsame Split-EP "Rubato" herausgebracht und auch später musikalisch zusammengearbeitet. Doch da enden schon bald die Gemeinsamkeiten. Zwischen Moddis Heimat Senja im hohen Norden und Einar Strays Wohnort Sandvika bei Oslo mehr als 1.500 km. Auch musikalisch liegen sie ein Stück weit auseinander. Während Moddi als Singer/Songwriter zwar in jüngerer Zeit mit starken Botschaft ("Unsongs") aber trotzdem meist schüchtern-zurückhaltend und nur mit seinem “Pocket symphony orchestra“ Katrine Schiøtt auftritt, scheuen Einar Stray und sein Orchestra die pompösen Töne nicht. Die Einordnung zwischen Sufjan Stevens und Arcade Fire auf der Website der Band ist da schon recht passend. Ich fühle mich an einigen Stellen an Fanfarlo erinnert. Es ist beeindruckend, dass ein solches "Orchester" gleichzeitig nach Indiepop, Post-Rock und Kammerpop klingen kann. 

"Bigotry" kann man dabei dem Einar Stray Orchestra also nun wirklich nicht nachsagen. Souverän wandelt die Band selten (aber wirksam) auf Zehenspitzen und häufig mit Pauken und Trompten bzw. Streichern zwischen orchestralen Momenten und nachdenklicheren Einwürfen.  

Auf dem nunmehr dritten Album der Band "Dear bigotry" hat sich eine Band von fünf Musikern gefunden, nachdem Einar Stray in den frühen Tag der Band auch mit bis zu elf Menschen musizierte. Die Wirkung der fünf ist eines Orchesters würdig. Mit "Last lie", dem Titelsong und "Penny for your thoughts" startet "Dear bigotry" stark. Mein Favorit "Glossolalia" folgt in der Mitte des Albums.

Das Video zu "Penny for your thoughts":


Und "As far as I'm concerned".

Das Einar Stray Orchestra live in Deutschland:

  • 11.04. Dresden
  • 12.04. Nürnberg
  • 17.04. Freiburg
  • 18.04. Köln

"Dear bigotry" klingt nach:

Mittwoch, 1. März 2017

Y Mag

Die Bundeswehr hat offensichtlich ein eigenes Magazin. Voll im Trend mit einem Bericht zu Mangas und dem Brückenpanzer "Leguan". Fehlt nur noch ein Ursula von der Leyen-Starschnitt.