Insektensterben, Wasserknappheit und nun die Rettung gefährdeter Tierarten... Lunde bleibt ihrem Muster treu.
Maja Lunde landete mit ihrem Debüt-Roman "Die Geschichte der Bienen" aus dem Jahr 2015 einen Volltreffer. So beunruhigend die Meldungen zum Insektensterben auch sind, dem Interesse der Leser an diesem Buch sind sie zuträglich. Die Romanreihe um Umweltthemen ist auf vier Werke ausgelegt, nach "Die Geschichte des Wassers" erschien nun mit "Die Letzten ihrer Art" der dritte Roman der Norwegerin.
"Die Geschichte des Wassers" hat mich merklich weniger beeindruckt als "Die Geschichte der Bienen". Das beide Romane der gleichen Erzählweise folgten, ging der Überraschungseffekt zwangsläufig verloren. Entsprechend gedämpft waren meine Erwartungen an "Die Letzten ihrer Art".
Es geht um Pferde und die Bewahrung seltener Tierarten. Erneut werden drei Erzählstränge unabhängig voneinander aufgebaut um am Ende zusammengeführt zu werden:
- Im Russland des 19. Jahrhunderts bricht ein Zoologe zu einer Expedition auf, um Wildpferde für seinen Zoo zu beschaffen. Parallelen zum Leben Carl Hagenbecks sind nicht zufällig.
- Ende des 20. Jahrhunderts unternimmt eine engagierte Tierärztin Anstrengungen, eben solche Wildpferde in der Mongolei wieder anzusiedeln. Auch hier gibt es Bezüge zur Realität.
- Ca. 45 Jahre in der Zukunft versuchen Eva und ihre Tochter Isa in Norwegen zu überleben, was wegen der Folgen der Klimakatastrophe ein täglicher Kampf ist.
Im direkten Vergleich wirkt die Schilderung des Kampfes um das Überleben einer Pferderasse weniger dramatisch als die der Bienen oder eben die Wasserproblematik. Trotzdem packte mich "die Letzten ihrer Art" über weite Strecken und der Roman las sich flüssiger als "Die Geschichte des Wassers".
Als kleines Bonbon gibt es übrigens eine Verknüpfung zu der Handlung aus "Die Geschichte des Wassers". Na dann schauen wir mal, wie Lunde mit dem vierten Werk ihre Reihe zu Ende führen wird.