Subtil fesselnd.
"Wer Lars Saabye Christensen liest, will nie mehr aufhören damit." heißt es auf dem Cover dieses Romans. Natürlich sollte man nicht alles glauben, was so auf Buchumschläge gedruckt wird. Aber in diesem Fall unterschreibe ich die Behauptung.
Lars Saabye Christensen hat mit "Die Spuren der Stadt" einen Roman verfasst, der subtil fesselt. Es ist nicht die Spannung, sondern die flüssige, natürliche und greifbare Erzählweise, die mich das Buch hat kaum zur Seite lesen lassen. Im Kern dreht sich alles um den siebenjährigen Jesper Kristoffersen und dessen Familie. Viel mehr Namen muss man sich gar nicht merken, da anhand weniger Personen das Leben in Oslo unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkriegs geschildert wird. Aufgrund des Titels und meiner Vorstellung hatte ich eine engere Verknüpfung der Geschichte mit Oslo erwartet. aber diese erschöpft sich fast komplett in der Nennung einiger Straßen. Vermutlich sah dass Leben in vielen anderen Ländern Europas zu dieser Zeit sehr ähnlich aus. Daher empfehle ich "Die Spuren der Stadt" allen, die sich für die Nachkriegszeit interessieren oder sich an der erwähnten Erzählweise des Autors erfreuen möchten.