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Freitag, 30. März 2018

Musik: The Decemberists - I'll be your girl

























Synthesizer bei The Decemberists? Klappt. 



Viele der nunmehr acht Alben der Decemberists passen gut in den Dezember. Die Band aus Portland um Colin Meloy steht trotz Affären mit anderen Genres für gepflegten Indie-Folk. In ihrer Heimat konnte sie mit "The King is dead" im Jahr 2011 ein Nummer 1-Album verzeichnen, mit der Single "Make you better" erreichte sie 2014 ebenfalls die Peak Position. Trotz einer soliden Fan-Basis sind The Decemberists aber eher eine Kritiker- und Liebhaberband. 

Seit dem fünften Longplayer "The crane wife" arbeitete die Band mit dem Produzenten Tucker Martine zusammen. Für "I'll be your girl" stand nun erstmals der ebenfalls sehr gefragte und musikalisch breiter aufgestellte John Congleton an den Reglern. Diese äußere Zeichen der Veränderung manifestiert sich musikalisch in rockigeren Tönen und vor allem in dem für The Decemberists bislang ungewöhnlichen Einsatz von Synthesizern. Congleton sorgte dafür, dass The Sparks mit Franz Ferdinand auf "FFS" funktionierte, er forderte St. Vincents Fans mit "Masseduction" und er produzierte eines meiner Alben des Jahres 2016, "Boy King" von den Wild Beasts.

Ob es die Synthesizer, Congleton, die Stimmung der Band oder alle Faktoren gemeinsam waren: "I'll be your girl" bringt frischen Wind in die Diskographie der Decemberists. Die Indiefolk-Wurzeln werden nicht verleugnet, aber in Kombinationen mit den "neuen" Instumenten und Inspirationen großer Bands der 70er und 80er Jahre entstanden tolle Lieder wie "Cutting stone", "Severed" (auf meiner Longlist der Songs des Jahres), "Starwatcher" und das epische Doppel "Rusalka, Rusalka / The wild rushes". Für den Dezember sind allerdings nur wenige Songs auf "I'll be your girl" geeignet. 

Das Video zum tollen Song "Severed":


"We all die young":


Am 16.11. treten The Decemberists in Berlin auf.

"I'll be your girl" ist: