Ein lässiges Debüt aus Detroit.
Als ich mir "Quit the curse" einige Runden anhörte war ich mir unsicher, ob Anna Burch darauf naiv oder abgeklärt relaxt klingt. Dass es sich um ihr Debüt handelt, spricht für die Interpretation einer jungen, naiven Musikerin, die erstaunt in die Welt blickt. Doch tatsächlich hat die Dame aus Detroit bereits im Windschatten der Bands Frontier Rockus und Failed Flowers Erfahrungen und Songideen sammeln können. Zuvor machte sie eine Entwicklung von den typischen Disney-Kinderkanälen über erste Schritte ans Mikro mit Cover-Versionen von Bright Eyes und Fiona Apple durch. Mit 18 war sie dann schon mitten im Tourleben angekommen. Diesen Crash-Kurs "Musikbusiness" unterbrach sie für ein Studium in Chicago. Zurück in Detroit näherte sie sich stufenweise den Aufnahmen eigener Songs. Unterstützt wurde sie dabei maßgeblich von Collin Dupuis, der auch schon Lana Del Rey, Angel Olsen und The Mynabirds mixend zur Seite stand.
Tatsächlich klingen nur Burchs glasklare Stimme und einige der Melodien naiv. Ihre Texte hingegen befassen sich mit unangenehmen Themen und Gefühlen rund um Beziehungen und auch Drogenmissbrauch. Nach Burchs Aussage verhalf ihr die Verarbeitung dieser persönlichen Themen zur gewünschten Kreativität. Ich wünsche ihr inständig, dass sie in Zukunft Songs auch vor angenehmeren Hintergrund entwickeln kann. Aber selbst wenn sie freudige Themen sänge, könnten sich die Lieder kaum positiver anhören, als sie es auch so tun. Musikalisch vereint sie souverän Indiepop, Indierock/Surf Rock, Country/Folk mit Singer/Songwriter-Attitüden. Über Albumlänge plätschert das manchmal etwas vor sich hin, aber "Tea-soaked letter", "Asking 4 a friend" und "In your dreams" sind gute Beispiele für die Spielfreude und den Hubraum der Musikerin.
"Tea-soaked letter":
"2 cool 2 care":
Anna Burch nimmt sich im Mai vier Tage Zeit für Deutschland:
- 11.05. Dortmund - Etepetete Indie Festival
- 12.05. Offenbach
- 13.05. Berlin
- 14.05. München
"Quit the curse" klingt nach: