Unendlich traurig. Und auf diese Weise schaurig-schön.
Vor einem Jahr verstarb Phil Elverums (Ex-The Microphones- und Mount Eerie-Mastermind) Frau und musikalische Begleiterin Geneviève Castrée an Krebs. Von Ende August bis Anfang Dezember 2016 nahm er in dem Raum, in dem sie starb und größtenteils mit ihren Instrumenten sein achtes Mount Eerie-Album "A crow looked at me" auf. Noch mehr zu seiner Trauer gibt Elverum auf der Bandcamp-Seite zum Album preis. Doch alle Worte allein können nicht beschreiben, was Elverum mit "A crow looked at me" ausdrückt. Selten haben mich die Trauer und Intimität eines Albums derart gepackt. Von sonstigen Singer/Songwriter- und Folk-Musikern hob sich Mount Eerie mit Drone- und Shoegaze-Gitarren ab, so z. B. auf "Wind's poem". Auf "A crow looked at me" verzichtet er darauf. Es wirken ausschließlich die Worte, das Wissen über den tragischen Hintergrund sowohl dezente Slowcore-, Singer/Songwriter- und Indiefolk-Instrumentierungen.
"A crow looked at me" ist ein unfassbar intensives Album für ruhige Momente und auf seine Weise in all seiner Trauer schaurig-schön. "Ravens" und "Emptiness, Pt. 2" sind meine Empfehlungen für Hörer, die sich etwas weniger Zeit nehmen möchten.
Das traurige Video zu "Ravens":
"A crow looked at me" ist: