Anekdotensammlung als Reisebericht.
Markus Huth war bei der dapd Nachrichtenagentur angestellt. Nach deren Auflösung war er arbeitslos. Zeitgleich ging die Beziehung zu seiner Freundin in die Brüche. Da kam die Frage eines Kumpels, ob er ihn auf eine Reise nach Kirgisistan begleiten würde gerade zum rechten Zeitpunkt. Aus der vierwöchigen Reise in das zentralasiatische Land macht Huth das Buch "Ohne Plan durch Kirgisistan.
Vor allem die Schilderungen einiger geschichtlicher Hintergründe und einiger mir bislang fremder Bräuche (z. B. Brautraub und die Lebensweise von Mennoniten) befriedigten meine Neugier auf Zentralasien und eine ehemalige Sowjetrepublik zumindest teilweise. Ansonsten sind Huths Schilderungen der Reise vor allem unterhaltsam.
Ich habe schon einige Reiseberichte ähnlicher Art gelesen. Allen ist gemein, dass sich die Autoren ziemlich gut finden und das auch in ihren Beschreibungen durchscheinen lassen. Huth macht da keine Ausnahme. Davon abgesehen ist "Ohne Plan durch Kirgisistan" angenehm zu lesen und gibt einige Einblick in das Land. Die zahlreichen Anekdoten sorgen für Lesevergnügen. Natürlich ersetzt die Lektüre des Buchs keinesfalls die eigene Reise dorthin. Der interessierte Weltenbummler kann sich auf Basis dieses Buchs Bild darüber machen, ob Kirgisistan das nächste Reiseziel wird. Der aus anderen Gründen interessierte Leser kann sich über die kurzweilige Unterhaltung freuen.