Das Optimum zwischen Indiepop-Lockerheit und Indiefolk-Verschrobenheit.
H Hawklines viertes Album begleitete mich schon eine Weile, doch erst kürzlich schenkte ich ihm die notwendige Aufmerksamkeit. Am Baggersee umringt von Menschen und deren Gesprächen, die ich ausblenden wollte, stolperte ich in der Liste der potentiellen Ablenkungen über "I romanticize". Und schon der erste Song "Means that much" belohnte mich für meine Auswahl.
Noch besser als auf dem Vorgänger "In the pink of condition" trifft Huw Evans den idealen Punkt zwischen Indiepop-Lockerheit und Indiefolk-Verschrobenheit. Getoppt wird das noch mit seiner durchscheinenden augenzwinkernder Ironie. Wahrscheinlich bedarf es wirklich der von Evans gelebten Kombination von walisischer Bodenständigkeit mit kalifornischer Lebenslust, um solche Alben zu erschaffen. Gegenüber "In the pink of condition" wirkt Evans einen Tick mutiger und experimentierfreudiger. Das äußerst sich u. a. in Passagen, welche durchaus an frühe Talking Heads-Titel erinnern.
Ob Folk, Pop oder Rock, Evans gibt allen Stilen den notwendigen Indietouch um hemmungslos charmant zu wirken. Seine musikalische Freundin Cate Le Bon ist wieder an Bord und den Drums nahm Stella Mozgawa von Warpaint Platz.
"Means that much", "Television", "Last days in the factory", "Salt cleans" und "Cold cuts" sind meine Favoriten auf diesem gelungen Album.
"Enigneers":
Am 16.07. wird H. Hawkline als Support von Devendra Banhart in München auftreten.
"I romanticize" klingt nach: