Da entpuppt sich ein Songwriter.
Bonaparte ist das Projekt des Schweizers Tobias Jundt, welches er in Berlin auslebt. 2011 erlebte ich ein paar Songs der Band auf Hannovers "Boot Boo Hook"-Festival und sah ein, dass ich zu nüchtern war und immer sein werde, um diese Art der Bühnenshow würdigen zu können. Die ersten vier Alben gingen auch aus diesem Grund komplett an mir vorüber.
Warum ich mir trotz des Covers das aktuelle Album "The return of Stravinsky Wellington" anhörte, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Aber bereits im ersten Durchlauf schafft es der Song "Halfway house" auf meine Longlist der Songs 2017. Insgesamt klingt das doch wesentlich mehr nach unterhaltsamen Indiepop als nach dem "Visual Trash Punk", für den Bonaparte früher stand. Hinter der Show-Fassade steckt offensichtlich ein begabter Songwriter. Anscheinend hat Jundt bereits mit "Bonaparte" im Jahr 2014 diese Entwicklung begonnen, aber ich glaube da habe ich durch meine Ignoranz nicht viel verpasst. "The return of Stravinsky Wellington" geht bis auf einige Texte durchaus als ernsthaftes Album durch und eine solche Evolution sollte man Jundt gönnen. Ob ihm seine Fans folgen (ihnen bliebt zumindest "High five in your face") oder ob er auf diesem Weg neue gewinnen kann, wird sich zeigen.
Das Video zu "Fuck your accent":
"Wolfenbüttel":
"White noize" akustisch:
Da sich die Wandlung Bonapartes nicht zwangsläufig auf die Bühnenshow auswirken wird, halte ich mich trotzdem von diesen Auftritten fern:
- 03.06. Rock im Park
- 04.06. Rock am Ring
- 20.10. Berlin