Nordenglische Melancholie im Westerwald.
Erneut luden Ursula (den Bericht aus erster Hand gibt es dort) und Dirk zu einem ihrer Wohnzimmerkonzerte nach Montabaur. Künstler nach Montabaur zu locken, bedarf offensichtlich gründlicher Recherchen. Der Engländer Martin Longstaff outete sich bei einem Konzert als Lehrer, Dirk nahm diese Information dankend auf und fragte für einen Termin in den Ferien an. Und schon gelangt Montabaur auch auf Longstaffs musikalische Landkarte. Vielleicht inspirierte ihn der Sonnenuntergang am gestrigen Abend gar zu einem neuen Song.
Longstaffs bisher einziges Album als The Lake Poets konnte bei mir 2015 nur einen Achtungserfolge erzielen. Leise Töne und Menschen haben es eben manchmal schwer. Gestern gewannen die Songs durch Longstaffs Erläuterungen zum jeweiligen Hintergrund und natürlich durch ihn selbst und die "ehrliche" Darbietung seiner Kunst. Für den Song "Lost in the city" bediente er sich des Textes einer 11 jährigen Schülerin seines "creative writing"-Kurses. "Your face" war der fröhliche Song, den Produzent Dave Stewart (ja, der Dave Stewart) bei den Aufnahmen in Nashville einforderte. Den Kontrast bildete kurz darauf "North view", ein Song den Longstaff mit der Demenz seiner Großmutter verbindet.
Für zwei Songs gegen Ende des Sets sorgte Tourbegleiter James für Rhythmus und Stimmung.
- Windowsill
- Lost in the city
- Friends
- Edinburgh
- Rain
- April
- Your face
- Runaway
- North view
- Dead horses
- In the way
- See you tonight
- How do you love me?
Wie bislang immer in diesem Wohnzimmer wurde die Atmosphäre dem Künstler mehr als gerecht. Und das Essen war auch wieder toll. Und bunt.
P.S.: Axel Who?