Warpaint erreicht viel mit weniger.
Dieses Jahr kann Warpaint Feiern zum zehnjährigen Bestehen begehen. Die Ausbeute von zwei Alben in dieser Zeit ist zumindest quantitativ mager. Der erste Longplayer wurde 2010 veröffentlicht, nun folgte mit “Warpaint” das zweite Album der Band aus Los Angeles. Qualitativ haben die Damen Emily Kokal, Theresa Wayman und Jenny Lee Lindberg die Dekade aber definitiv bereichert. Die vornehmlich positiven Kritiken verschafften dem Debüt “The fool” zu Recht Aufmerksamkeit. Und mit Produzent Flood und Mixer Nigel Godrich erschuf die Band mit “Warpaint” innerhalb von drei Jahren einen würdigen und zeitgemäßen Nachfolger. Etwas reduzierter und elektronischer als “The fool” verfolgt die Band eine mitreißendere Variante der The XX-Idee.
Emily Kokal und Theresa Wayman verzaubern und entführen mit harmonisch verträumten bis poppigen Gesängen die nicht selten an Beth Gibbons erinnern aber nicht zu dreampoppig-langweilig wirken weil die Rhythmusfraktion mal vertrackt schleppende Momente in bester Trip Hop Manier und mal treibende Disco Beats liefert und sich die Gitarren bedrohlich anschleichen. Grundsätzlich wirkt das fast durchgehend gedämpft und düster aber die erwähnten Vocals sorgen für erhabene Lichtstrahlen über dem Horizont.
“Warpaint” ist nicht besser oder schlechter als “The fool” sondern “anders gut” und für den Hörer einen Tick hintergründiger und herausfordernder.
“Keep it healthy” fällt auf als einer der “fröhlicheren” Titel auf “Warpaint”. “Hi”, “Teese” und “CC” sind in meinen Ohren die Highlights der Platte.
“Love is to die”:
“Warpaint” klingt nach: