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Dienstag, 18. März 2008

Zu früh oder zu doof für die Börse?

Es fällt mir immer wieder auf, auch gestern war es wieder schön zu beobachten: Die Orientierung der Aktien- und Indexkurse in Richtung der Tendenzen in den USA. Aufgrund der Zeitverschiebung können sich unsere Finanzjongleure leider nicht komplett nach den Vorkommnissen dort richten, sondern müssen mehrere Stunden ohne diese Vorgaben auskommen. Das tun sie anscheinend auch mit der Zielstrebigkeit eines Huhnes, welches kurz vorher seinen Kopf verloren hat.

Also startet man lieber erst einmal skeptisch in den Tag. So sind wir Deutschen ja gerne. Die Kurse gehen erst einmal "nach unten" und bleiben dort auch bis zu Beginn des Handels in den USA. Dann werden hier die positiven oder negativen Impulse aufgenommen und dann verstärkt (wenn negativ) oder abgeschwächt (wenn positiv) bis zum Ende des Parketthandels eingepreist.

Was wir dann aber meist verpassen, ist die Erholung in den USA. Dort nimmt gegen Ende des Tages der Optimismus zu und die Kurse drehen oft sogar noch ins "Plus". Doch das wird hier verschlafen, um am nächsten Morgen wieder mit freudiger Furcht dem Beginn des Handels in den USA entgegenzuzittern. Wofür werden eigentlich hochbezahlte "Experten" auf diesem Gebiet gehalten, wenn diese mit der Coolness und Professionalität eines Fußballfans ihren Job machen?

Börsen-, und Rohstoffkurse orientieren sich leider wesentlich stärker an Stimmungen als an Realitäten. Und dafür sind wir pessimistischen Deutschen anscheinend nicht gemacht. Ich denke, wir sollten da einfach nicht mehr mitmachen und den Handel mit solchen Sachen outsourcen. Wir können ja dafür andere Sachen, bestimmt.