Ich habe es gerade am eigenen Körper erfahren müssen. Wenn sich eine junge Katze durch ein kleines Fenster in einen Heizungskeller verirrt und nicht mehr den Weg nach draußen findet: Beim Einfangen nicht nur aufpassen, dass sie nicht kratzt, Katzen können auch ganz schön fest zubeißen. Habe ich schon erzählt, dass ich gerne kurz umfalle, wenn ich mein eigenes Blut in größeren Menge sehe? So schlimm war es nicht... aber viel hat nicht gefehlt. Wenn Ihr nichts mehr von mir hört, war ich doch nicht gegen Tetanus geimpft.
Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.
Donnerstag, 31. Januar 2008
Mittwoch, 30. Januar 2008
Ausgrabungen
Kennt jemand noch dieses "Gerät"?
Ein paar Jahre ist es her, da kam ein Mann in unsere Grundschule und führte es vor. Es handelt sich um einen "Buchaufsteller". Natürlich waren wir Kids eine leichte Beute für den Verkäufer. Am nächsten Tag brachten wir fast alle brav das Geld mit, um es bei ihm zu erwerben. Wähnten uns unsere Eltern in sicherer Obhut, wurden wir also auch da schon "Kommerzzwängen" ausgesetzt. Ob die Lehrer eine Provision kassiert haben?
Statussymbole
Was kann man nicht alles tun, um aufzufallen und sich mehr oder minder beliebt zu machen:
- Nackt über einen Fußballplatz rennen (idealerweise während eines Spiels).
- Die Mülltonne entgegen der "Regeln" auf die Straße stellen.
- Mit blauer Jeans (eventuell kombiniert mit einem hellen Shirt) auf einen Dark Wave / Gothic-Abend gehen.
- An der Supermarktkasse auf den "Warentrenner" verzichten.
Sicher lässt sich diese Liste noch erweitern. Aber Samstag wurde ich Zeuge einer unglaublichen Tat: Ich sah eine Person in der Öffentlichkeit rauchen und gleichzeitig mit einem Nokia-Handy telefonieren. O tempora, o mores! (Das Zitat wird fälschlicherweise Cicero (nein, nicht Roger) zugeordnet. Gebildete Leser wissen natürlich, dass es vom maximal pigmentierten Pirat "Baba" aus den Asterix-Bänden stammt).
Dienstag, 29. Januar 2008
Musik für lau
Ohne Zweifel hat es die Musikindustrie verpennt, sich rechtzeitig den Herausforderungen neuer Techniken zu stellen. Ebenso wie Fotopapier-Hersteller vom Erfolg der digitalen Fotografie überrascht waren, hat die Musikindustrie das Internet erst spät als Gefahr und noch später als Chance erkannt.
Nun startet ein neuer Versuch, ein wenig Boden gutzumachen. Qtrax heißt das Wundermittel. Downloads sind umsonst und legal, dafür muss man etwas Werbung über sich ergehen lassen. Viel mehr kann ich dazu noch nicht sagen, weil einige Funktionen noch nicht freigeschaltet sind, warten wir mal ab, ob und wann Qtrax "Marktreife" erreicht. Songs renommierter Künstler sind im Katalog, die Industrie scheint die Sache also zu unterstützen.
Die Songs sollen sich nach dem Download auf dem Rechner und irgendwann auch auf mobilen Geräten anhören lassen. Brennen auf CD wird nicht ermöglicht werden.
Montag, 28. Januar 2008
Eels-Tag
Samstag war mein persönlicher Eels-Tag. Dank des internationalen Warenhandels konnte ich über den britischen Zweig eines bekannten Internet-Versandhauses Artikel früher und / oder günstiger beziehen. So erreichten mich:
- "Meet the Eels": Das "Best of"-Album, welches natürlich kaum neue Songs bietet, dafür aber mindestens einen, der es in sich hat. Es handelt sich um eine coole Coverversion von "Get your freak on". Außerdem wurde diese Veröffentlichung mit einer DVD aller Videos bereichert.
- "Useless trinkets": Hierbei handelt es sich um zwei CDs und eine DVD. Die CDs enthalten B-Seiten und Raritäten und die DVD einige Songs eines Konzerts.
- Natürlich sind beide Digipacks mit aussagekräftigen Booklets gesegnet.
- "Things the grandchildren should know": Eels-Sänger "E" hat unter diesem Titel ein Buch veröffentlicht. Er gibt sich (vielleicht aus gutem Grund) als recht verschrobener Typ, der schon einiges erlebt hat, vor allem den Tod einiger Familienangehöriger. Mal gespannt, was das Buch so zu erzählen hat.
Leider haben die Eels noch nie die Bedeutung erfahren, die sie verdient hätten. Auch diese Veröffentlichungsoffensive wird das vielleicht nicht beheben. Im Rahmen des Superbowl-Finales wird angeblich ein recht kurzer Spot ausgestrahlt (Dauer: eine Sekunde), der hoffentlich die Kosten von $ 100.000 (nur für die Ausstrahlung) wieder einspielen wird. Ein Gaudi wird es allemal. Mehr Infos dazu gibt es u. a. hier.
Sonntag, 27. Januar 2008
Film: I am legend
Auch hier war ich wieder kein früher Vogel. Jeder Cineast, welcher den Film unbedingt sehen wollte, hat das Kino seiner Wahl zu diesem Zweck wohl schon besucht.
Eine vermeintliche Krebs-Impfung sorgte dafür, dass der größte Teil der Menschheit starb, während sich einige Menschen in lichtscheue und blutschlürfende Zombies ("Nachtsucher) verwandelten und wenige Auserwählte sich als immun erwiesen. Die letzte Gruppe findet sich in ständiger Bedrohung durch die Nachtsucher. Robert Neville (Will Smith) ist immun gegen den Virus, aber eben nicht gegen die Nachtsucher. Entsprechend gestaltet sich sein Tagesablauf. Nebenbei forscht er noch nach einem "Heilmittel".
Als sehenswert empfand ich die Bilder New Yorks. Sicherlich kann man sich fragen, wie innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren fast überall Pflanzen ihren Weg durch die Teerdecke der Straßen finden, aber das Ergebnis sah spektakulär aus. Und so ein Film funktioniert natürlich nur, wenn man ihn nicht mit der Realität und den entsprechenden Grenzen abgleicht.
Obwohl es Hollywood-Popcorn-Kino ist werden m. E. die Gefühle und Stimmungen des Films vergleichsweise "subtil" transportiert. Aus dem "Kampf" zwischen Robert Neville und dem Obermacker der "Nachtsucher" hätte man sicher mehr machen können. In "Der Omega Mann" wurde das spannender gelöst. Trotzdem habe ich schon mehr schlechtere als bessere Filme dieses Genres gesehen. Dankbar bin ich für die Tatsache, dass der englische Titel des Films übernommen wurde. Eine Übersetzung hätte nur in einer weiteren Katastrophe enden können.
Samstag, 26. Januar 2008
Auf dem Rad...
.. war ich heute unterwegs. Ein früher Start in die Saison, aber es war toll. Bis auf erfrorene Füße sind keine Verluste zu beklagen.
Gewonnen habe ich dafür schöne "Frühjahrs"-Impressionen:
Freitag, 25. Januar 2008
Lecker
Zumindest in Europa geht es mir häufig so: Selbst wenn man die Sprache auf der Produktverpackung nicht versteht hat man doch eine Ahnung, was man da vor sich haben könnte. Dann man annehmen sollte, dass die Verpackungsdesigner sich Gedanken um die Hülle gemacht haben und Menschen in ähnlichen Kulturkreisen ähnlich auf Farben, Formen und Muster ansprechen macht das ja auch Sinn.
Nun bin ich auf dieses Produkt gestoßen:
Wer möchte da nicht zugreifen. Ich fühlte mich sofort an Kekse oder irgendwas mit Schokolade erinnert. Doch weit gefehlt: Es handelt sich um Geschirrspültabs. Herzlichen Glückwunsch lieber Hersteller: Vielleicht erschließt sich ja so ein zusätzlicher Absatzmarkt für diese "reizenden" Produkte.
Donnerstag, 24. Januar 2008
Musik: Siva. - The story is complete, but I think we've lost the book
Das Album dieser Berliner Band hat schon ca. ein halbes Jahr auf dem Buckel, aber es verdient eine Vorstellung. Ab heute ist die Band auch wieder live zu erleben, ein Grund mehr, sich mit "The story is complete, but I think we've lost the book" zu befassen. Myspace führt eine Vielzahl an Einflüssen der Band auf. Ich beschränke mich auf die, welche ich auch heraushöre: Radiohead, The Notwist, Múm, Smashing Pumpkins (kommt daher der Bandname?), Mugison... eine "Kritiker" nennen auch Muse, ich nicht.
Siva. bieten eine gefällige Mischung: Etwas Pop, meist etwas verschroben, auch mal rockige Einsätze und ein paar Beats.
Zu den Äußerlichkeiten. Die CD kommt in einer mehr als ansprechenden Aufmachung daher: Ein Buch, passend zum Titel.
Tonspion schreibt:
Bei Siva schraubt sich durchdachter Indiepop um das passionierte Kreativzentrum Andreas Bonkowski hoch zu den Referenzbands, die hier Pate stehen. Zwischen eingängigen Radiohead und englischsprachigen Klez.e macht das Quartett Pop, der sich und seine Harmonien smart verschiebt und sich sanft wie urplötzlich in intensiven und kräftigen Rock verwandelt.
Und auch unsere eidgenössischen Nachbarn haben das Album schon entdeckt:
Mit „The Story Is Complete,…“ legen uns die Berliner Siva ein gelungenes Gitarrenpop-Debut vor, mit dem nicht bloss Freunde der melancholischen Seite von Jimmy Eat World warm werden dürften.
Die Website der Band bietet die Songs "We forget to sing" und "Opinion leader" als Downloads.
Mindestens diese sollte man sich anhören und auch das Album enttäuscht nicht.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Wenn der Papst boxt... äh singt
Nicole fühlt sich berufen, ihre Meinung zum Eurovision Song Contest zu verbreiten. Anscheinend tat sie dies im Schlagersender "Goldstar TV". Von diesem hatte ich bislang noch nichts gehört, aber allein die Website macht schon Spaß. Man beachte vor allem die Rubrik "Die 6 meistverkauften CDs und DVDs im GoldStar Shop". Aber zurück zum Unfug formerly known as "Grand Prix d’ Eurovision".
Dieser Artikel führt einige ihrer Aussagen dazu auf. Richtig geil finde ich diese Sache mit dem Papst: Ja welchen Titel hätte der den vortragen sollen? Hätte Herr Siegel etwas einen auf Lager?
Grundsätzlich stimme ich ihr ja zu, die Veranstaltung an sich braucht man nicht wirklich. Aber nicht teilnehmen, weil man nicht gewinnt... da dürften wir in einigen Sportarten aber auch nicht antreten (so wie "wir" uns aus der Stammzellenforschung ja auch aus aussichtsreicher Position raushalten).
Dienstag, 22. Januar 2008
Film: 28 days later
OK, der Film ist nicht neu und er wurde mir schon seit Jahren von Bekannten empfohlen. Aber nun habe ich es geschafft: Ich habe den Film geschaut und für gut befunden.
Filme die in und um London spielen haben es bei mir leicht. Und dieser Film liefert darüber hinaus noch einiges an Spannung. Als zu brutal empfinde ich ihn auch nicht und der Score wertet viele Szenen merklich auf. Ein rundum gelungener und empfehlenswerter Film also. "I am legend" habe ich noch nicht gesehen, stelle mir diesen aber als die amerikanische Version dieser Geschichte vor.
Eine Szene fand ich allerdings doch brutal: Als sich Jim ohne Rasierschaum oder ähnliche Hilfsmittel rasierte. Und sehr interessant fand ich den Gedanken, dass kurz vor dem Aussterben der Menschheit wohl kaum noch neue Lieder erklingen werden und auch keine neuen Bücher mehr erscheinen werden. Traurig, in der Tat. Man hat ja sonst keine Probleme...
Montag, 21. Januar 2008
Anti-Globalisierung = ?
Diese Woche startet wieder das Weltwirtschaftsforum in Davos. Diesen Anlass nutzen die Globalisierungsgegner bestimmt wieder gerne, um sich in Szene zusetzen. Schon seit Jahren frage ich mich: Wogegen protestieren die Leute eigentlich? Was ist das Gegenmodell zu dieser m. E. "natürlichen" Entwicklung? Abschottung der Märkte? Kein freier Warenverkehr mehr?
Warum eigentlich nicht? Hat in der DDR ja auch gut geklappt ohne Bananen und Co., oder?
David Ricardo hat sich dazu vor langer Zeit Gedanken gemacht. Seine Theorie der "komparativen Kostenvorteile" ist zwar erklärungsbedürftig aber deshalb nicht minder interessant. Alle aktiven Globalisierungsgegner sollten ein Plakat für die Demo weniger malen und in der Zeit sich mal mit diesen Ausführungen befassen.
Sonntag, 20. Januar 2008
Einem geschenkten Gaul...
... und das oftmals aus gutem Grund! Mir fällt die Suche nach Geschenken häufig sehr schwer. Diese Seite bietet dabei nun Unterstützung an. Rahmenparameter helfen, einige Geschenkideen zu finden. Der Datenbestand ist in einigen Bereichen noch dürftig, aber das kann ja noch werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer "Kollaboration" der Nutzer. Ein schönes Spielzeug ist die Seite an sich allemal...
Samstag, 19. Januar 2008
Am Ende der Pietät angekommen?
Als ich diesen Werbespot kürzlich im TV sah, fehlten mir die Worte. Das passiert nicht häufig.
Mir stellen sich folgende Fragen:
- Wofür wird hier eigentlich geworben? Was ist die Alternative zu einer Bestattung? Im Garten vergraben?
- Gibt es bald einen Spot, der für das regelmäßige Atmen wirbt?
CDWOW - gar nicht mehr "wow"
Lange Zeit war ich zufriedener CDWOW-Kunde. Vor allem CDs englischer Künstler waren recht günstig und wenn ich diese nicht sofort haben wollte war die Lieferzeit von bis zu zwei Wochen (Lieferung aus Singapur) akzeptabel.
In den letzten Monaten hat der Anbieter im Bereich Zuverlässigkeit stark nachgelassen. Oftmals waren angebotene Waren noch nicht verfügbar, was man aber erst nach der Bestellung erfuhr. Mehrfach verzögerten sich Lieferungen um Wochen. Manchmal kamen sie gar nicht an, so dass eine Ersatzlieferung veranlasst werden musste. Bislang funktionierte es aber spätestens dann oder das Geld wurde rückerstattet.
Meine letzte Bestellung hat es nun auch nach zwei Monaten nicht geschafft, mich zu erreichen. Der letzte Rat des Anbieters war, bei künftigen Bestellungen eine andere Lieferadresse zu probieren. Da ich nicht erwäge, wegen eines CD-Versenders eine neue Bleibe zu suchen, wird diese Bestellung wohl auch sich waren lassen.
Freitag, 18. Januar 2008
Donnerstag, 17. Januar 2008
Programmkino
Auf dem flachen Land kommt man ja selten in Versuchung, ein Programmkino zu besuchen. In direkter Umgebung kenne ich keines. Bei Aufenthalten in größeren Städten mit einem solchen Angebot fallen mir interessante Aktivitäten als Kinobesuche ein. Schimpft mich Banause, aber meine Ansprüche an mich sind in cineastischer Hinsicht begrenzt. Für "Control" wagte ich den Schritt. In diesem Programmkino liefen natürlich Trailer anderer Filme. Mal ehrlich: Wie unterhaltsam können Filme sein, wenn schon die Trailer stinklangweilig sind? Einige erschienen mir eher als Drohung denn als "Appetizer".
Schon oft erwähnt, nun dokumentiert: In Filmen möchte ich pragmatische Lösungen sehen. Probleme kann man sich im wahren Leben machen, warum sollte man sich solche dann auch noch im Kino ansehen müssen?
Mittwoch, 16. Januar 2008
Prominentes Bild?
Von Schmap hatte ich noch nichts gehört. Aber ich wurde von ihnen informiert, dass ein von mir auf Flickr veröffentlichtes Bild in die Endauswahl für die Aufnahme in den nächsten Stockholm-Führer gekommen ist. Na dann mal abwarten, wie sich meine Karriere als Fotograf so entwickeln wird.
Stockholm,Gamla Stan,SchmapDienstag, 15. Januar 2008
Abgebrannt
Bald ist auch in Rheinland-Pfalz Schluss mit Zigarettenrauch in Kneipen & Co.. Einen Monat dauert es noch. Das wurde mir heute bewusst, als ich nach einem Wochenende in Hannover zum ersten Mal wieder jemanden in einem geschlossenen Raum habe rauchen sehen. Irgendwann wird man sich kaum noch vorstellen können, dass man sich dem Mist so lange hat aussetzen müssen.
Da baue ich vor lauter Vorfreude doch gerne eine Countdown ein (sollte leicht zu finden sein) und nehme auch die Werbung und Rechtschreibefehler in Kauf.
Buch: Andreas Greve - In achtzig Tagen rund um Deutschland
Wichtig: Auch wenn mein Urteil zu diesem Buch nicht nur positiv ausfällt, danke ich an dieser Stelle dem "Verleiher" für die Auswahl des Buches und natürlich auch für den Verleih an sich.
Der Autor machte es sich zur Aufgabe, die Grenzen Deutschlands abzufahren. 80 Tage nahm er sich dafür Zeit. Nun passiert leider in diesen Grenzgebieten nicht wirklich viel und auch nicht viel Außergewöhnliches. Vor allem das wird in diesem Buch nicht sehr eindrucksvoll beschrieben. Erträglich wurde es für mich bei Berichten über Orte, die ich schon besucht habe, weil ich da an eigene Erlebnisse erinnert wurde.
Es wäre aber ungerecht zu behaupten, das Buch habe mich nicht berührt: Der Autor schafft es tatsächlich, allein durch seine Ausdrucksweise unsympathisch zu erscheinen. Es ist mir ein Rätsel, wie man derart selbstgefällig und überheblich über fast alltägliche Erlebnisse berichten kann. Es ist ja schön, dass er von sich selbst so begeistert ist, ich bin es nicht.
Obwohl ich das Buch gerne als "Erfahrung" verbuche und somit die Lektüre nicht bereue: Es würde mich ärgern, wenn Autor und Verlag von mir für dieses Produkt Geld bekommen hätten.
P.S.: Falls jemand in diesem Eintrag Rechtschreibfehler entdeckt: Das Buch kommt auch nicht ohne aus.
Montag, 14. Januar 2008
Film: Control
Anton Corbijn habe ich als U2-Fotografen zum ersten Mal bewusst wahrgenommen. Bono hielt sich angeblich für den zweitbesten Frontman der Welt, bis zum Tode von Ian Curtis.
Nun hat Corbijn seine Machenschaften erstmalig für die große Leinwand umgesetzt. In Zusammenarbeit mit Curtis' Witwe Deborah (und ich glaube auch mit Curtis' "Nebenfrau") kramten sie die Erinnerungen an den jung verstorbenen Sänger und an die spannende Joy Division-Zeit heraus.
Natürlich ist es trotz dieser Zeitzeugen schwer, ein wahrheitsgetreues Bild zu zeichnen. Gerade weil es sich um Beteiligte handelt, muss man sicher eine subjektive Wahrnehmung annehmen. Doch darum geht es m. E. auch nicht in erster Linie in diesem Film.
Joy Division ist eine Band, die ihre größte Wirkung definitiv erst nach Ian Curtis' Tod und nach der "Umfirmierung" in New Order entfaltete. Viele aktuelle Bands (erwähnte ich eigentlich schon einmal die Editors und Interpol?) wurden von Joy Division beeinflusst, ob sie es zugeben oder nicht.
Ian Curtis hat es sich in seinem Leben nicht leicht gemacht und der sich abzeichnende Erfolg der Band, die entsprechenden Erwartungen an ihn, seine Krankheit und die Situation zwischen Frau, Kind und Geliebter gaben ihm anscheinend den Rest. Ein Freitod kann m. E. nicht tragisch sein, aber bedrückend ist das (nicht überraschende) Ende des Films natürlich schon.
Man weiß nicht, was aus Joy Division geworden wäre, hätte Curtis die Kurve bekommen: Wären sie wirklich groß geworden oder hat gar sein Tod erst die "Aura" um das Werk der Band begründet?
Auch bezüglich der Musikauswahl ist der Film ein Treffer. Neben Originalsongs finden sich andere Songs aus der damaligen Zeit. Die für die Live-Sequenzen neu eingespielten Songs sind der Hammer: Die Songs wirkten auch mich noch intensiver als die Originalaufnahmen. Darüber hinaus hat sich Sam Riley wirklich Lorbeeren als Ian Curtis-Imitator verdient. Toll.
Musik-Fans deren Horizont über die aktuellen Charts hinausgeht sein der Film empfohlen. Da es Anton Corbijn m. E. geschafft hat, diesem Film trotz recht populären Inhalts einen Hauch von Widerspenstigkeit zu geben ist er natürlich auch ein Muss für Programmkino-Fans.
Sonntag, 13. Januar 2008
Alte Helden
Während ich aktuell die Editors und andere Bands ziemlich gut finde, hatte ich in früheren Zeiten andere Individuen zu meinen Helden ernannt. Ganz vorne waren da diese Herren mit Hund:
Viele Jahre hingen sie an meiner Wand. Zur Komplettierung der Sammlung mussten einige Nutella-Gläser ihr Leben lassen, glaube ich.
Samstag, 12. Januar 2008
Perlen vor die Säue
Fußballsongs braucht die Welt wirklich nicht. Aber was ich eben zum ersten Mal gehört habe (obwohl schon aus dem Jahr 2006) ist ja wohl der Gipfel.
Freitag, 11. Januar 2008
Reisen bildet, TV manchmal auch
Da schalte ich in der Schweiz durch die Programme und finde eine Hitler-Dokumentation auf ORF2. Es ist nicht wirklich neu, dass sich vor allem unsere Nachbarn gerne immer wieder mit dem Thema befassen. Diesmal handelt es sich aber um einen Einblick in Hitlers Familie. So habe ich gelernt, dass Hitlers Vater eigentlich "Schicklgruber" (Schreibweise ohne Gewähr) hieß und sich mehr oder minder rechtmäßig den neuen Namen besorgte. Man stelle sich vor, dazu wäre es nicht gekommen. Dann hätte es Sendungen gegeben wie "Schicklgrubers Helfer". Auch andere Ausdrücke hätten auf Grund der komplizierteren Phonetik wohl so nicht funktioniert.
Donnerstag, 10. Januar 2008
Pumuckl(ine)
Wirklich schlecht kann es uns in Deutschland nicht gehen, sonst würden sich mit solchen Sachen weder Gerichte noch Zeitungen noch Blogs befassen. Und schon gar keine denkenden Menschen.
Als besonders interessant empfinde ich die Argument-ation "Pumuckl könne als Geisteswesen nicht heiraten." Da stellen sich mir einige Fragen:
- Was sind "Geisteswesen"? Geister? Wesen mit Geist? Im Geiste erschaffene Wesen? Wesen, die nach Genuss von Weingeist erscheinen?
- Falls "Geistwesen" Fantasiefiguren sind und somit nicht heiraten dürfen: Sind somit die folgenden Ehen ungültig?
- Homer und Marge
- Majestix und Gutemine
- Verleihnix und Jellosubmarine
- Al und Peggy Bundy
- Und wie konnte Witwe Bolte unverheiratet zur Witwe werden? Oder ist Witwe ihr Vorname?
- Falls "Geisteswesen" Geister sind: Woher weiß Frau Kaut das? Ist sie ein Medium? Basieren die Pumuckl-Geschichten etwa auf wahren Begebenheiten? Oder enthalten sie gar satanische Botschaften? Man sollte sich Pumuckls Stimme mal rückwärts abgespielt anhören.
Mittwoch, 9. Januar 2008
Amerikaner: Handle with care
Die Wirtschaftswoche bietet eine unterhaltsame Bedienungs-anleitung, welche den Umgang mit Amerikanern erleichtern soll. Sehr wahr und eine empfehlenswerte Lektüre. Besonders bemerkenswert finde ich die Aussage, dass man der der durchaus netten und üblichen Ansprache mit Vornamen keine große Bedeutung beimessen soll, weil vor allem die komplizierten und vielfältigen Nachnamen vieler Amerikaner der Grund für diese "Lockerheit" sei.
Dienstag, 8. Januar 2008
Musik: Burial - Untrue
Ich erprobe immer wieder gerne den Konsum elektronischer Musik, um dann enttäuscht festzustellen, dass sie mich meist nicht umhaut. Unkle und Gus Gus stellen zwei der wenigen Ausnahmen dar.
"Untrue" erschien Ende 2007 und wurde an vielen Stellen gelobt. Natürlich machten mich solche Lobeshymnen neugierig. Während diese Musikrichtung auf Burials Myspace-Seite als "Hardcore / 2-step / Garage House" bezeichnet wird, findet man auch die Kategorie "Dubstep". Da habe ich wieder was gelernt.
Was auf den ersten Blick wie ein zufälliges Durcheinander der einzelnen Spuren und Geräusche wirkt, formt sich schließlich zu Songs. So werden Beat und Bass nur mehr als Folie für großes sonisches Gefühlskino benutzt, das in erster Linie durch seine sphärischen und emotionalen Qualitäten überzeugt. Burial bannt den Alltag oder besser: die Allnacht Süd-Londons als verwaschen-graues Szenario in einen Manga gewordenen Film noir.
(intro.de)
Das Album wird hier als Stream angeboten.
Video: "Ghost hardware"
Mal sehen, ob sich mir diese Platte unter "Laborbedingungen" öffnet. Solche Sachen klappen oft nur in Clubs, wenn überhaupt...
Montag, 7. Januar 2008
Heldentaten
Ich mag Wir sind Helden ja wirklich gerne. Aber auch sie machen das, wofür sie von den plattenkaufenden Fans kein Lob ernten dürfen: Die Wiederveröffentlichung einer aktuellen CD "Soundso". Diese kommt nun als "Tour-Edition" daher. Ich habe sie mir zugelegt (will jemand die erste Version kaufen?) und muss sagen: Die Zugabe kann sich sehen lassen. Ein Konzertmitschnitt und ein Vorgeschmack auf das in ca. vier Wochen erscheinende Buch "Wir sind Helden - Informationen zu Touren und anderen Einzelteilen. Ein Wir sind Helden-Tagebuch".
Der Ausverkauf-Beigeschmack lässt sich nicht leugnen. Sollte die gewohnte Qualität beibehalten werden, gibt es allerdings keinen Grund sich zu beschweren. Da bin ich mal gespannt.
Sonntag, 6. Januar 2008
Heimatkunde: Sespenroth
Ein Spaziergang führte mich heute nach Sespenroth. Vor gut 150 Jahren wanderten alle Bewohner des Dorfes in die USA aus. Auch heute ist Auswandern sicher oft ein Schritt in eine ungewisse Zukunft. Wie wird den Menschen wohl damals zu Mute gewesen sein?
Die Bewohner des Dorfes waren anscheinend auf die Schnallen-macherei spezialisiert. Als sie damit ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen konnten, entschlossen sie sich, ihr Glück in den USA zu versuchen. Sie landeten dann in Milwaukee.
Samstag, 5. Januar 2008
Quiz
Ich habe ein tolles Musik-Quiz gefunden. Hier muss (oder darf) man mindestens 48 Album-Cover aus den letzten zwölf Monaten anhand von Ausschnitten erkennen. Ich habe es geschafft, aber mit einem iPod möchte ich deshalb nicht bestraft werden...
Diese Cover habe ich nicht erkannt und bin für diesbezügliche Hinweise dankbar.
Freitag, 4. Januar 2008
Je kälter desto voll?
Kürzlich ist mir eine interessante Theorie über den Einfluss des Klimas auf die Lebensgewohnheiten der Menschen zu Ohren gekommen: Menschen aus klimatisch begünstigten Regionen, die fast ganzjährig "freien Zugang" zu frischen Lebensmitteln haben leben demnach maßvoller. Sie kennen keinen Mangel an Lebensmitteln und ernähren sich entsprechend. Menschen aus kälteren Regionen haben es in diesem Sinne schwerer, müssen sie sich doch Vorräte anlegen und vor allem die Zeiten den Mangels durch "Gelage" in Zeiten verfügbarer Nahrung ausgleichen. Klar, inzwischen gibt es Kühlschränke und durchgehende Kühlketten. Mit dieser Theorie lässt sich aber der Hang unserer nordeuropäischen Nachbarn zu Alkoholexzessen erklären: Wenn es was gibt, erst einmal tanken, wer weiß, wann es wieder Nachschub gibt. Demgegenüber stehen Mittelmeerländer, die weniger für Saufgelage als für "savoir vivre" stehen.
Ich werde mich in Form von Reisen opfern müssen, um diese Theorie zu prüfen.
Donnerstag, 3. Januar 2008
Geschriebene Worte im Blog... und auf Papier
Dany ruft zu einer "Blog-Bücher-Aktion" auf. Dem komme ich gerne nach.
1. Welche 5 Bücher würdest Du vorstellen?
Ich werte von mir gelesene Bücher nur sehr grob und vergleiche sie nicht wirklich miteinander. Daher stellen meine fünf Bücher keine Rangliste dar.
1. Simon Beckett - The chemistry of death, weil das Buch zwar nicht besonders anspruchvoll, aber spannend ist.
2. Jonathan Safran Foer - Extremely loud & incredibly close, weil das Buch für meine Lesegewohnheiten sehr untypisch und wahrscheinlich daher so interessant für mich war. Das Wort "rührend" nutze ich hier natürlich nicht.
3. John Twelve Hawks - The traveler, weil auch hier Spannung
und Unterhaltungswert über kleinere inhaltliche Schwächen hinwegtrösten.
4. Mo Hayder - Tokyo, weil dieser Roman nicht nur spannend ist, sondern auch noch über ein geschichtliches Ereignis aufklärt und die Erzählweise beeindruckt.
5. Arto Paasilinna - Nördlich des Weltuntergangs, weil dieses Buch sogar ohne offensichtliche Spannung fesselt. Der Stil des Autors ist einfach klasse.
2. Welchen Autor, welche Autorin fändest Du erwähnenswert und warum?
Arto Paasilinna, weil sein Bekanntheitsgrad in Mitteleuropa noch nicht da ist, wo er hingehört. Leider kann ich seine Bücher nicht im Original lesen, aber wenn ich davon ausgehe, dass sie durch die Übersetzung sicher nicht besser werden... Witz, Skurilität und Sarkasmus in Reinkultur.
3. Welches Buch bringst Du mit Deiner Kindheit in Verbindung?
Obwohl ich in meiner Kindheit einige Romane gelesen habe, haben doch die Asterix-Bände einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
4. Welches ist dein Lieblingsbuch?
Noch kein Buch habe ich ein zweites Mal gelesen. Aber sehr gut hat mir vor einigen Jahren "The Pillars of the earth" gefallen. Auch "The Manson Murders" und "American Psycho" fand ich toll.
5. Und welches Buch findest Du absolut überschätzt?
Die Bibel, weil sie von vielen Menschen zu ernst und vor allem wörtlich genommen wird.
Mittwoch, 2. Januar 2008
Von Hunden und Deutschen
Im Magazin "Brandeins" habe ich einen interessanten Artikel gefunden: Ein pakistanischer Ethnologe berichtet von seiner einjährigen "Expedition" in ein Dorf im Rheinland. Der Artikel bietet interessante Einblicke in "unser Leben".
Dienstag, 1. Januar 2008
Musik: The Mary Onettes
Ich denke stimmungsvolle Musik stellt einen würdigen Start ins neue Jahr dar. Aus diesem Grund erwähne ich hier gerne die Mary Onettes aus Schweden, die uns letztes Jahr mit ihrem tollen Debütalbum beglückt haben. Ich bin gespannt, was das neue Jahr musikalisch bringen wird.