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Freitag, 20. Juli 2007

Buch: John Twelve Hawks - The traveler

Ich hatte das Buch bereits erwähnt, aber nach Beendigung der Lektüre muss ich feststellen: Man kann auch noch ein paar Worte mehr darüber verlieren.

Das Buch hat alles, was ein unterhaltsamer Kinofilm benötigt:

  • Eine bedrohliche Kulisse: Es handelt in der Zukunft, die Menschheit wird zu großen Teilen überwacht und gesteuert.
  • Schwarz / weiß: Ja, das Buch schon, der Film sicher nicht. Ich meine aber damit eine eindeutige Trennung zwischen „Gut“ und „Böse“, so dass man nicht lange überlegen muss, wer gewinnen soll. Man darf ja das amerikanische Publikum und die durch RTL und Bild-Zeitung gefügig gemachte Bevölkerung nicht abhängen.
  • Eine Verschwörung auf höchster Ebene: Die „Bösen“ stehen kurz davor, die perfekte Überwachung und Manipulation zu ermöglichen.
  • Ein Funken Hoffnung: Nur sehr wenige Menschen („Traveler“) verfügen über eine Gabe, die der Menschheit dieses Schicksal ersparen kann (und teilweise wissen sie es noch gar nicht)
  • Einzelkämpfer auf der Seite der „Guten“: Mit Schwertern bewaffnete Kämpfer, welche die „Traveler“ beschützen. Hier tritt vor allem Maya auf. Eine Einzelkämpferin, die natürlich von einer attraktiven, kühlen Frau gespielt werden muss. Ich sag nur „Aeon Flux“…
  • Potentielle Opfer in ausreichender Anzahl: Sowohl die „Guten“ als auch die „Bösen“ heuern Söldner an. Die können reihenweise niedergemetzelt werden, ohne dass es jemanden stört. Dazu kommen noch die „Splicer“: Gentechnisch veränderte Tiere, die als Kampfmaschinen eingesetzt werden (natürlich von den Bösen) und in gewissen Grenzen Verletzungen schnell wieder „heilen“ können. Man hat sie schon einmal erschossen aber wenig später tauchen sie wieder auf. Man stelle sich nur die unendlichen Möglichkeiten der Schockeffekte im Kino vor.
  • Ein offenes Ende.

Referenzen sind „Matrix“, „1984“, „Illumninati“, „Kill Bill“ und vielleicht ein wenig „X-Files“. Damit sollte sich doch fast jeder ködern lassen.

Das Buch hat ca. 500 Seiten und ist flüssig zu lesen. Ich mag besonders die vielen kleinen Kapitel, da kann man dann immer gut unterbrechen, wenn man zu müde wird... Nach ca. 400 Seiten ändert sich m. E. die Erzählgeschwindigkeit merklich. Man könnte vermuten, dass der Autor sich dort überlegt hat, vielleicht doch drei Bücher aus der Story zu machen.

Anspruchsvoll ist das Buch sicher nicht, aber unterhaltsam und spannend. Für mich bestand der Reiz des Buches wirklich darin, mir den Film schon vorzustellen („Literatur ist Kopfkino“). Und wenn der Film dazu irgendwann in die Kinos kommt, verlinke ich auf diesen Eintrag! Soll mir dann keiner kommen mit „habe ich nie von gehört“.