So viel "Indie" verträgt die deutsch Radiopop-Landschaft.
Durchhaltevermögen hat Axel Bosse eindeutig bewiesen: Bereits 2005 erschien sein Debüt. Erst mit seiner vierten Platte "Wartesaal" erreichte er die Album Top 20. Umso eindrucksvoller waren die Steigerungen zu Platz vier ("Kraniche", 2013) und sogar zur Spitzenposition mit "Engtanz" vor zwei Jahren. Ich denke in Bosses Fall war das Erfolgsrezept einfach das erwähnte Durchhaltevermögen. Über die Jahre haben sich die potentiellen Hörer vermutlich einfach an ihn und seine gefälligen Songs gewöhnt.
Bereits bei "Engtanz" erkannte ich Ähnlichkeiten zu Thees Uhlmann und eine Orientierung in Richtung "Poprock". Nun folgt mit "Alles ist jetzt" Bosses echtes "Tanzalbum", zumindest spielt er mit tanzbaren Rhythmen. Gepaart mit seinen eingängigen Texten ergibt das im Schwerpunkt radiotauglichen Indiepop. Grundsätzlich klingt Bosse noch immer stellenweise nachdenklich, aber die besagten Rhythmen spülen die Melancholie-Vorwürfe weitgehend hinweg. Daher funktionieren für mich die Songs "Alles ist jetzt" und "Augen zu Musik an" ganz gut.
Von Thees Uhlmanns letztem Album war ich nicht begeistert, aber im direkten Vergleich mit Bosse dürfte Thees gerne mal wieder nachlegen. Oder Tomte zusammentrommeln.
Das Video zu "Augen zu Musik an":
Das Video zu "Augen zu Musik an":
"Alles ist jetzt" ist:
Ich finde auf dem Foto sieht er auch ein wenig aus wie Thees: