Erstaunlich indierockig und erstaunlich wenig Pathos.
Zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Razorlight-Albums "Slipaway fires" vergangen. Und spätestens nach Adam Greens Intro und dem mit ihm gemeinsam eingespielten Song "Got to let the good times back into you life" sollte klar sein, dass Razorlight-Frontman Johnny Borrell diese zehn Jahre nicht zur progressiven musikalischen Weiterbildung genutzt hat. Sein 2013 Solo-Debüt "Borrell 1" war musikalisch entbehrlich und schaffte es nicht einmal in die Top 100 in seiner britischen Heimat. Überhaupt hat er dort keinen guten Ruf. Schon "Slipaway fires" konnte dort bei weitem nicht mehr an den Erfolg des selbstbetitelten Zweitwerks anknüpfen. In Deutschland hingegen kam die Band erst mit dem Hit "Wire to wire" im Jahr 2008 in der Wahrnehmung einer breiteren Öffentlichkeit an. Vielleicht erinnern sich ja noch viele der Fans von damals an die Band und verhelfen somit dem vierten Album "Olympus sleeping" zu einem erneuten Erfolg.
Die Platte klingt erfreulich frisch und vielseitig: Indierock, Britpop und sogar ein paar Garage Rock-Gitarren. Borrell scheint sich nicht nur an die Hochzeit seiner Band sondern auch an sein kurzes Gastspiel bei The Libertines zu erinnern.
"Razorchild", "Good night", "Carry yourself" und der Titelsong sind die Highlights auf "Olympus sleeping".
Das Video zum Titelsong:
"Carry yourself"
Razorlight live in Deutschland im Februar 2019:
- 06.02. Berlin
- 11.02. München
- 12.02. Köln
- 13.02. Hamburg