Ein tolles Festival im Vorjahr ließ mich über das dieses Jahr m. E. etwas schwächere Line-Up hinwegsehen und wieder die Reise nach Lüneburg antreten. Die hervorragenden Wetteraussichten mit Ausblicken auf ca. 30°C trugen zur Vorfreude bei.
Der Mittwoch begann wieder recht entspannt, da die Besucher langsam eintrudelten und man sich in Ruhe das Gelände anschauen konnte. Gegenüber dem Jahr 2017 gab es nur wenige Änderungen, selbst die Food-Trucks und sonstigen kulinarischen Angebote waren weitgehend identisch. Ach ja, eine neue Baumdeko hatte sich das Festival gegönnt.
Musikalisch freute ich mich an diesem Tag vor allem auf die Intergalactic Lovers aus Belgien, die 2017 noch ein "Guerilla-Konzert" auf der Wiese veranstaltet hatten. Dieses Jahr durften sie auf die Bühne. Vorab wurde die Sängerin Lara Chedraoui noch im Rahmen der "Galore Live-Interviews" befragt. So konnte man einiger über die belgische Musiklandschaft sowie über die Geschichte der Band erfahren. Dieses Jahr feiert sie ihr zehnjähriges Jubiläum. Übrigens trinkt die Band traditionell vor Auftritten Gin Tonic, vielleicht erweist sich diese Information in Rahmen eines Wohnzimmerkonzerts mal als hilfreich.
Beim späteren Auftritt auf der Waldbühne war die Sängerin mit der gesamten Band dann in ihrem Element. Tolle Songs und der Schatten der Bäume waren an diesem Tag eine gelungene Kombination.
Musikalisch wilder wurde es danach mit Isolation Berlin. Deren aktuelles Album "Vergifte dich" erfuhr einige Aufmerksamkeit und entsprechend selbstbewusst trat die Band auf. Einige der Songs rissen mich auf Anhieb mit, Live konnte mich die Band überzeugen.
The Lion & The King kannte ich noch nicht, aber sein Label Grand Hotel van Cleef ist ja durchaus ein Indikator für hörenswerte Musik. Außerdem lockte mich die Aussicht auf die üblicherweise entspannte Stimmung im "Grünen Salon". Tom George hat sich seit 2014 komplett der Musik verschrieben und nach seiner Aussage hat er diese Entscheidung noch keinen Tag bereut. Das finde ich gut, denn seine durchaus nachdenklichen aber wundervollen Songs haben mich sehr neugierig auf seine drei Alben gemacht. Dank seines Hemds stellte George vor dem Bühnenbild ein schönes Suchbild dar.
Zeitgleich erfreuten sich die Massen bereits des beliebten Massenkaraokes. Einige gebrüllte Refrains störten etwas die ruhigen Titel dieses Sets, aber es ist schön, dass derart unterschiedliche Stimmungen parallel auf Festivals ausgelebt werden können.
Beim Massenkaraoke schaute ich nur kurz vorbei, da ich noch an der Fledermauswanderung teilnahm. Ich lernte viel über Fledermäuse und freut mich sehr über die erspäte Wasserfledermaus.
Auf dem Rückweg schaute ich nur kurz bei Hudson Taylor vorbei. Unauffälliger Folkrockpop, der einen lauen Sommerabend passend untermalte.