Hoffnung für einen angenehmen Sommer-Hit?
Wenn ein Album mit einem solchen Song beginnt, muss man es auf Anhieb lieben oder als radiotauglichen Kram schnell vergessen. Eine Weile war ich eher skeptisch, doch dann kam mir dieser Gedanke: Falls "Spirits" der Sommer-Hit der Jahres 2016 wird, bleibt uns vielleicht eine wirklich nervige Dauerbeschallung durch einen Song mit irgendwelchen stampfenden Beats oder gar ein Fußball-Song erspart. Daher ernenne ich "Spirits" hiermit zum offiziellen Sommer-Hit 2016.
Der Titel stammt vom kürzlich erschienen dritten Album "Hope" der Strumbellas. Der Vergleich mit Mumford & Sons ist unvermeidlich: Die Debüt-EP der Kanadier erschien 2009, im gleichen Jahr wie der erste Longplayer der Engländer. Beide stehen bei Glassnote Records unter Vertrag und nun ja, musikalisch kann man beide im weitesten Sinn unter "Folk-Rock" einordnen. Doch während sich Mumford & Sons mit ihrem dritten Album weitgehend von dem bis dahin erfolgreichen Konzept gelöst haben, bleiben The Strumbellas dieser Ausrichtung treu.
Die gefällige Mischung aus Folk, Indiepop, Alternative Country, Indierock und Singer/Songwriter schmeichelt und es ist nahezu unmöglich, sich der Wirkung der Refrains zu entziehen. Klar, das klingt schon recht poliert und eben radiotauglich, doch irgendwie dann auch authentisch.
Dave Schiffman stellt als Produzent eine interessante Wahl dar. In dieser Funktion stand er bislang eher für Rock- und Punk-Klänge (z. B. Thrice, Anti-Flag, PUP). Die Liste seiner Referenzen als Aufnahmetechniker oder "Mixer" ist hingegen vielseitig und annähernd unendlich (z. B. Johnny Cash, Weezer, Red Hot Chili Peppers, Tom Petty).
"Hope" zeigt keine Ausfälle und mit "Shovels & dirt", "Dog", "Young & wild" und "Wild sun" nach dem schon erfolgreichen Opener (s. o.) weitere Höhepunkte.
"Hope" klingt nach: