Mo Hayders Bücher haben vor allem zwei Dinge gemeinsam: Brutalität und der Blick in menschliche Abgründe. Während ich von Hayders Jack Caffery Reihe nicht so angetan war, bin ich noch immer beeindruckt von “Tokyo”. Daher reizte mich auch “Hanging hill”, welches gut ohne Jack Caffery auskommt.
Die Handlung dreht sich um die Aufklärung des brutalen Mordes an der 16jährigen Lorne Wood. Die Protagonistinnen sind die durch das Leben an sich schon überforderte Sally und ihre Schwester Zoë, die bei der Polizei in dem Fall ermittelt. Man erfährt viel über deren Lebenswege, die sich erst im Rahmen der Handlung wieder kreuzen. Für einen Thriller wird recht viel Background geboten. Ähnlich einiger anderer Hayder-Bücher finden die beiden Erzählstränge erst nach geraumer Zeit zueinander. Die Story nimmt sehr viele Wendungen und wirkt ab und an überfrachtet. Etwas weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Trotzdem wird über weiter Strecken der Erzählung die Spannung aufrecht erhalten.
“Hanging hill” ist nach “Tokyo” das beste Hayder-Buch, welches ich bislang gelesen habe. Nicht zu zart besaitete Thriller-Freunde auf der Suche nach neuem Material werden von der Lektüre nicht enttäuscht werden.