Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Dienstag, 31. August 2010

Vorhören: Brandon Flowers - Flamingo

Während einer Reise durch den Westen der USA reiste ich aus Las Vegas vorzeitig ab. Ich fürchte Brandon Flowers’ Album gefällt mir ähnlich gut wie die künstliche Stadt. Daher bin ich auch nicht böse, dass dieser Albumstream nur Snippets der Songs ins Internet schickt.

Zumindest in den Charts wird das Album einschlagen.

Fluch oder Segen: Ich + Ich-Trennung

Ich + Ich trennen sich “vorübergehend”. Grundsätzlich betrifft mich das nicht, aber mich interessiert, ob das Radio nun mit weniger oder doppelt so vielen gleich klingenden Songs gefüttert wird. Ich sag’ nur “Hydra”.

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Montag, 30. August 2010

Vorhören: Junip - Fields

Während einige Musiker erst einmal im Schutz einer Band Mut sammeln müssen, bevor sie Solo aktiv werden (siehe Brandon Flowers und sein Solo-Debüt, welches Ende der Woche erscheinen wird) und andere Musiker nach diesem Schritt und schlechten Erfahrungen wieder in den Schoß der Band flüchten (Robbie Williams), wandte sich José González seinem Projekt Junip wieder zu, obwohl er beachtliche Solo-Erfolge vorweisen konnte. Von seinem Debüt-Album “Veneer” wurden über 700.000 Einheiten verkauft. Bekannt wurde er vor allem durch Coverversionen von “Teardrop” (Massive Attack)

und “Heartbeats” (The Knife)

Seine eigenen Songs müssen sich nicht hinter diesen Beispielen verstecken.

Daher bin gespannt auf das Junip-Album “Fields”. Hier kann man es sich schon jetzt als Stream anhören. Ab dem 10. September darf man es dann sogar käuflich erwerben.

Sonntag, 29. August 2010

Musik: Wir sind Helden – Bring mich nach Hause

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“Nun haben wir eben die hohen Erwartungen, die uns gesetzt werden, endlich mal nicht erfüllt, Hurra.”

Diese war eine der Reaktionen der Band auf den verhaltenen Erfolg des vorangegangen dritten Albums “Soundso”, nachzulesen im Wir sind Helden-Buch. “Soundso” war kein schlechtes Album und ich vermute im Nachgang haben noch einige geduldige Hörer die ein oder andere Song-Perle darauf entdeckt. Vor allem war es für Wir sind Helden ein zweifellos willkommener Anlass, ein “Reset” einzuleiten. So kam es auch zur bislang längsten Veröffentlichungspause und zur Zusammenarbeit mit einem neuen Produzenten.

Bring mich nach Hause” ist nun auf dem Markt und weniger ein Befreiungsschlag als eine eindeutige Kursbestimmung in Richtung Indiepop und Abgrenzung gegen den Grönemeyer-Mainstream geworden. Die Helden sind gereift. Charmante Kindlichkeit wurde outgesourct an die eigenen Kids und Synthiesounds werden nun vornehmlich von “echten” Instrumenten erzeugt. So fallen die Unterschiede zwischen der “Standard-Platte” und den Songs im Akustik-Gewand der Bonus-CD auch nicht riesig aus. In beiden Fällen treten die Texte im Vergleich zu den Vorgängeralben noch mehr in den Vordergrund. Und dort trifft Berliner Befindlichkeitslyrik auf Wort- und Songwitz. Da werden selbst aus einem dämlichen T-Shirt Slogan hörenswerte Liedzeilen gezaubert. So charmant Judith Holofernes auch ihre Welt besingt, man muss ihr in diese nicht zwangsläufig folgen wollen. Man kann sie sich auch einfach als Dokumentarfilm vorstellen. “Bring mich nach Hause” ist der Soundtrack dazu. Stimmungsmäßig erscheint dieser pünktlich zum gefühltem Herbstbeginn.

“Alles”, der Titelsong, “Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mir mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt” und “Kreise” sind bislang meine Lieblingstitel. Alle Songs auf “Bring mich nach Hause” verfügen jeweils über einen eigenen Charakter und trotzdem lassen sie sich auf einer silbernen oder schwarzen Scheibe vereinen. “23.55: Alles auf Anfang” hätte sich vielleicht auch auf einem der früheren Werke der Band finden können.

Ich verspüre bei “Bring mich nach Hause” bislang nicht die Begeisterung, die ich den ersten beiden Alben der Helden entgegenbringen konnte. Trotzdem ist “Bring mich nach Hause” bislang das beste deutschsprachige Album des Jahres. Obwohl die Band die drei Jahre sicherlich gut genutzt hat (auch im Sinne der Rentenkasse), war sie doch eigentlich zu lange weg. Schön, das sie wieder “da” ist. 

Die Bonus-Edition enthält zusätzlich alle Songs des Album in Unplugged-Versionen und sollte daher dem Kauf der “ordinären” Version klar vorgezogen werden.

“Alles” wurde so in der “NDR Talkshow” dargeboten:

EinsLive kann mit einem Wir sind Helden-Akustikset aufwarten.

Wir sind Helden-Tour:

  • 17/10/2010     Amsterdam    
  • 18/10/2010     Luxembourg    
  • 19/10/2010     Hamburg   
  • 21/10/2010     Mainz   
  • 22/10/2010     Stuttgart    
  • 24/10/2010     München    
  • 25/10/2010     Erlangen   
  • 26/10/2010     Berlin   
  • 28/10/2010     Bielefeld    
  • 29/10/2010     Leipzig   
  • 31/10/2010     Köln    
  • 01/11/2010     Köln    
  • 02/11/2010     Dortmund    
  • 11/11/2010     Wien   
  • 13/11/2010     Linz   
  • 14/11/2010     Graz    
  • 16/11/2010     Zürich    
  • 17/11/2010     Bern   

“Bring mich nach Hause” klingt nach:

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Samstag, 28. August 2010

Scientology für Einsteiger

Hier ein Ausschnitt aus der Serie “Boston legal” mit einer herrlichen Beschreibung einiger Scientology-Ansichten:

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Freitag, 27. August 2010

Musik: Marie Fisker – Ghost of love

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Die Dänin Marie Fisker lieh dem Electro/Folk-Musiker Trentemøller (die Betonung liegt auf Electro) bzw. dessen Album “Into the great wide yonder” ihre Stimme und damit verlieh sie dem Album etwas Seele. Überprüfen kann man das anhand des Songs „Sycamore feeling“:

Marie Fisker hat aber auch ihr Solo-Debüt “Ghost of love” eingespielt und dieses erscheint heute in Deutschland. Sie mischt darauf überzeugende Songschreiber-Qualitäten mit ihrer intensiven Stimme. Da klingen meist PJ Harvey und Patti Smith mit. Manchmal schafft sie aber auch als Kontrast dazu eine fast sterile Distanz. Stimmungsmäßig fühle ich mich bei vielen Songs an Velvet Underground erinnert. Nur mit einer Nico, die inzwischen die Pubertät, einige Schachteln Zigaretten und einige Gläser Whisky hinter sich hat.

Das Album nimmt etwas Anlauf, bevor es mit dem vierten Song “Jack of heart” einen Höhepunkt ansteuert und ab der Mitte mit den Titeln “My love my honey”, “Devil tear” und “City lies” ein paar der besten PJ Harvey-Songs seit Jahren abliefert und mit dem Duett Marie Fisker/Steen Jørgensen in Form des Songs “Good till now” würdig endet.

“Ghost of love” ist hauptsächlich rockig, ohne Folk- und Country-Einflüsse leugnen zu können. Zum Ausgleich wird auch etwas Pop beigemischt.

Dort gibt es den Song “City lies” als Download und weitere als Stream.

Das ist eine Unplugged-Version des Songs “Jack of heart”:

Marie Fisker Solo-Tour:

  • 08.09. Berlin
  • 09.09. Berlin
  • 10.09. Berlin
  • 23.09. Hamburg

Und mit TRENTEMØLLER:

  • 08.10. Berlin
  • 09.10. Hamburg
  • 10.10. Köln
  • 11.10. München
  • 12.10. Wien

“Ghost of love” klingt nach:

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Video: Seth Lakeman – Hearts & minds

Nun habe ich doch ein offizielles Video zum aktuellen Album gefunden:


 

Donnerstag, 26. August 2010

Musik: Seth Lakeman – Hearts & minds

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In Großbritannien brachte es Seth Lakeman aus Devon bereits vor “Hearts & minds” auf vier veröffentlichte Soloalben und eine Mercury Prize Nominierung. In Deutschland steht nun die Veröffentlichung seines aktuellen Werkes an.

Seth Lakeman macht Folkrock. Im Vergleich zu den weiteren aktuellen britischen Vertretern des Genres (Mumford & Sons, Noah & The Whale, Laura Marling) lässt sich beim ihm der Folk-Anteil am wenigsten leugnen: In fast jedem Song scheint zumindest durch die Instrumentierung die tiefe Verwurzelung im Folk durch. Violine, Banjo und Mandolinen werden zur konstanten Begleitern. Lakemans markante Stimme und die klaren (nicht simplen) Songstrukturen des Albums wirken der Belanglosigkeit entgegen, die ich bei folklastiger Musik oftmals verspüre. Da klingen Rock und Pop mit und Lakeman lässt den Singer/Singwriter durchscheinen, den er im Irish Pub sicherlich vorzüglich geben könnte, nachdem der vorab die größere Bühne “gefolkrockt” hat.

Auch in seinen Texten schafft Lakeman die Kombination recht aktueller Themen mit solchen Stories, die Folkmusik einen Teil ihres Charakters verleihen (z. B. “Preacher’s ghost”).

Während sich auf der Insel einige kritische Stimmen erheben, welche nach fünf Alben die Grenzen der musikalischen Entwicklung Lakemans erreicht sehen, kann er in Deutschland mit einer gewissen Frische ans Werk gehen. Für mindestens ein gutes Album reichen seine Fähigkeiten allemal. Wer von der britischen Folkattacke noch nicht gesättigt wurde, sollte Seth Lakeman ein Ohr leihen. “Hearts & minds” möchte keine Tiefen ergründen oder gar erschaffen und fordert dem Hörer daher nicht viel ab.

Produziert wurde “Hearts & minds” von Tchad Blake, der auch schon für und mit Elvis Costello, Peter Gabriel und Tom Waits aktiv war.

Ein aktuelles Video habe ich nicht gefunden, dafür gibt es auf der Myspace-Site des Künstlers den Song “Hard working man” als Download und hier das Video zum älteren Titel “Race to be king”:

Aktuell ist Seth Lakeman als Support für Runrig unterwegs:

  • 27.08. Gelsenkirchen
  • 28.08. Hamburg
  • 31.08. Berlin
  • 01.09. Leipzig
  • 02.09. Köln
  • 03.09. Stuttgart

“Hearts & minds” klingt nach:

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Mittwoch, 25. August 2010

SZ-Interview: Judith Holofernes

Vorfreudesteigerung auf das neue Helden-Album gefällig? Hier ein Interview mit Judith Holofernes.

Dienstag, 24. August 2010

Musik: Eels – Tomorrow morning

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Seit 15 Jahren ist E mit den Eels aktiv. “Tomorrow morning” ist das neunte Studioalbum der Band und das letzte Album der Triologie, die im Juni 2009 mit “Hombro lobo” begann. Während dieses sich hauptsächlich um das Thema “Begierde” (Zitat E: "The before. The hunger that starts everything.") drehte, wandte sich das Nachfolgewerk “End times” weniger berauschenden Themen zu (E: "The after, and how you deal with the aftermath."). Nun begrüßt “Tomorrow morning” verhältnismäßig freudig die willkommene Erlösung (“The redemption, a new beginning and another chance. The blooming of all new possibilities. The hope that was always there coming to fruition."). Ich meine nicht die Erlösung in Form des Endes der Triologie sondern einen optimistischen Blick in die Zukunft, sofern diese weitere Eels-Werke in solcher Qualität bereithält.

“Tomorrow morning” ist weniger rockig als “Hombro lobo” und weniger andächtig als “End times”. Konzeptgemäß klingt es heiterer und hoffnungsvoller (in den Grenzen, die einem Mann mit dieser lesenswerten Vorgeschichte gesetzt sind) als die beiden Begleitwerke und elektronischen Elementen wird deutlich mehr Raum eingeräumt.

In “I’m a hummingbird” klingt E kurzzeitig wie Mark Knopfler. Die beiden würden doch mal ein lustiges Duo abgeben. “Spectacular girl” ist einer der griffigsten Songs des Albums und wurde daher clever als Albumvorbote ausgewählt. “This is where it gets around” fällt durch seine Electrobeats auf und ist einer meiner Favoriten auf “Tomorrow morning”. Angetan bin ich von dem Kontrast zwischen trockenem Bass und der Glockenspiel-Leichtigkeit in “The man”. Vergleichbares leisten die Beats und der “nanana”-Refrain in “Mystery of life”. Das rockigere “Looking up” ist weiter auf der Website der Band erhältlich.  Das Cemballo verleiht “Oh so lovely” eine schöne Grundstimmung. Die Vielzahl solcher Einfälle macht aus “Tormorrow morning” vielleicht das bislang experimentellste Album der Band.

Ein wenig Eels-Ermüdung spürte ich nach zwei Eels-Werken in recht kurzer Zeit im Vorfeld des “Tomorrow morning” Erscheinungstermins. Bereits wenige Durchläufe (die brauchte ich allerdings) des Albums ließen diese verschwinden. Natürlich hätte E statt einer Triologie eine hervorragende Knallerplatte veröffentlichen können. Aber hört selbst, welche kleinen Perlen uns dann verborgen geblieben wären. Und wer hätte gedacht, dass man für “gute Laune Musik” noch einmal zu einer Eels-Platte greifen könne? An die ergreifende Tiefe des Vorgängers “End times” reicht das Album nicht heran, aber derart unterschiedliche Alben sollte man auch gar nicht vergleichen müssen. “Tomorrow morning” ist der Abschluss der Triologie und hoffentlich der Startschuss für weitere Großtaten. “Mindestens ein Eels-Album für jede Stimmung” sollte das Motto lauten und damit hat E ja noch einiges vor sich.

Die “Limited edition” wird durch vier Songs einer Bonus-CD aufgewertet. Diese hätten in jeder Hinsicht auf auf die “normale” Ausgabe gepasst. Da die Bonussongs komplett hörenswert und stellenweise bezaubernd (habe ich gerade dieses Wort benutzt?) sind, hätten sie dort sogar hingehört und daher lautet meine Empfehlung: Wenn schon, denn schon. Die Bonussongs sind es wert.

Das Video zu “Spectacular girl”:

Und die Tourdaten:

  • 07.09. Hamburg
  • 10.09. Berlin
  • 11.09. München
  • 12.09. Wien
  • 13.09. Graz
  • 14.09. Hohenems

“Tomorrow morning” klingt nach den:

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Video: Björk - The Comet Song

Wurden Björk und ihre Stimme nicht eigentlich für Kinderlieder geboren?

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Montag, 23. August 2010

Video: The Coral – More than a lover

“More than a lover” ist die zweite Single des hörenswerten Albums “Butterfly house”. Und dies ist das Video zum Song:

Hier gefunden.

Sonntag, 22. August 2010

Buch: Richard Doetsch – The 13th hour

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Betrachtet man ausschließlich die Verbrechen und den Kampf der Gerechtigkeit gegen das Böse, handelt es sich bei “The 13th hour” um einen knapp überdurchschnittlich spannenden Thriller. Der Kunstgriff des Autors bestand in Idee, die Story von “hinten nach vorne” zu erzählen.

Nick Quinn wird verhört, weil man ihn des Mordes an seiner Frau bezichtigt. Die Situation erscheint klar und eindeutig, bis Nick die Möglichkeit erhält, 12 Stunden in die Vergangenheit zu reisen. Allerdings nicht “am Stück” sondern jeweils im Stundentakt, d. h. erst eine Stunde, dann zwei Stunden,… Über das Wie und Warum sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen, sonst verpasst man eine wirklich lesenswerte Entwicklung: Nick ist den wahren Tätern auf der Spur und kämpft damit nebenbei gegen einen Flugzeugabsturz, der über 200 Menschen den Tod bringt und einen Einbruch, der die Ursache der Vorkommnisse ist.

Vor allem die rasante stundenweise Entwicklung erinnert an “24”. Die eigentliche Handlung ist nicht wirklich überraschend (ok, das Ende hält noch etwas parat), die Charaktere sind recht “straight forward” gut bzw. böse. Auf der Ebene wird dem Leser nicht sonderlich viel Gehirnschmalz abverlangt. Aber in einer Welt, in der sich einige Zuschauer von “Inception” überfordert fühlen, muss man diese Tatsache ja schon fast auf der Habenseite aufführen. Es geht auch mehr um die Frage, ob Nick es schafft, die Handlung nachhaltig zu beeinflussen.

Das Buch fesselte mich recht schnell, ab der Mitte lies die Spannung etwas nach. Das lag vor allem daran, dass ich “The 13th hour” nicht am Stück las. Wer sich an dem Hintergrund der Zeitreisen nicht stört, kann sich gerne dem Thriller hingeben. Es lohnt sich.

Samstag, 21. August 2010

Vorhören: Eels – Tomorrow morning

Zu den Eels muss ich ja wohl nicht mehr viel sagen. Das aktuelle Album “Tomorrow morning” gibt es hier als Stream.

Freitag, 20. August 2010

Vorhören: Wird sind Helden - Bring mich nach Hause

Ob Ihr das neue Album der Helden nach Hause holt, es senden lasst oder ob Ihr es gar nicht haben möchtet, könnt Ihr anhand des Streams entscheiden. Das klappt aber nur für eingeloggte Myspace-User.

Hier gefunden.

Musik: Ghinzu – Mirror mirror (Erinnerung)

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Heute erscheint das Album “Mirror mirror” der Belgier von Ghinzu offiziell in Deutschland. Ich verweise auf meine Hörempfehlung für alle Indierock-Fans. Gerade wer Muse auf dem mit ihrem letzten Album eingeschlagenen Weg nicht so gern folgen möchte, könnte mit “Mirror mirror” Spaß haben.

Kein Video, aber ein starker Titelsong:

Den Kuchen tische ich gerne erneut auf:

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Donnerstag, 19. August 2010

Musik: Studio Grande – Lass es uns trotzdem tun

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Nach ihrem in meinen Ohren geglückten Comeback haben Selig bereits das nächste Album angekündigt. Alternativer Rock mit deutschen Texten (“Alternativer Deutschrock”?) scheint also durchaus noch anzukommen. Die Indie-Ausprägung dieser Richtung wird sowieso durch die Bands im und um das Grand Hotel van Cleef stark vertreten. Irgendwo zwischen diesen Polen tummelt sich auch Studio Grande. Weniger britisch cool als Tomte, weniger charismatisch als Kettcar und weniger rockig als Selig stellen sie sich dar. Dafür verzichten sie auch weitgehend auf Kitsch und Gefühlsduselei. Jeder Song könnte im Radio laufen, aber keiner in der Indiedisco.

Lass es uns trotzdem tun” ist das dritte Album der Band um Kai Berner. Gelobt wurden auch die Vorgängerwerke, der Durchbruch blieb aber bislang aus.

Der Song “Nichts ist ok” ist aus meiner Sicht das Highlight des Albums. Diesen sollte man sich einmal zu Gemüte führen. Bei Gefallen steht dem Konsum des kompletten Werks dann nicht mehr viel im Wege.

Weitere Kostproben:

Der Opener “Der Moment der bleibt”:

Und “Weil wir zu müde sind”:

“Lass es uns trotzdem tun” klingt nach:

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Mittwoch, 18. August 2010

16 + 1 musikalische Fragen

Irgendwas war da doch noch in den Weiten des Internets… genau Stöckchen. Julia von 49suns hat mich herausfordert. Hier das Ergebnis.

1. Ein Lied aus deiner frühsten Kindheit:

Kinderlieder klammere ich mal aus. Bei meinen Recherchen fand ich heraus, dass es zwischen meinen frühen Erinnerungen an Serien Zusammenhänge gibt. Sowohl der Titelsong von “Captain Future” als auch der von “Patrick Pacard” wurden von Christian Bruhn komponiert und von Lady Lily gesungen.

Da ich bereits recht früh mit einem Saxofon (damals noch Saxophon) spielen lernte, kommen mir darüber hinaus tatsächlich “echte” Songs in den Sinn. Daher kann ich hier guten Gewissens “Gimme some lovin’” nennen.

2. Ein Lied, das dich an einen Urlaub erinnert:

Good Charlotte schaffte es mit “The river” auf meine “Californian Soundtracks”. Dieses (und viele weitere) Lieder ist seither untrennbar mit einigen Kilometern auf amerikanischen Highways verbunden. Allerdings hatte ich die Studioversion dabei und nicht so eine mäßige Live-Version.

3. Ein Lied, von dem du in der Öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du es eigentlich ganz gerne magst:

Coco Jamboo” von Mister President ist ja wohl nicht peinlich, oder? Aber hej, ich war jung und die Band brauchte das Geld. Die Maxi-CD steht noch in meinem CD Regal und wird dort von Motorpsycho und Mudvayne bewacht.

4. Ein Lied, das du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast:

Ich fürchte es handelt sich um “Like the way I do” von Melissa Etheridge. Da ich seit den frühen 90er Jahren Discos besuche und meine Vorliebe schon immer Rockmusik galt, musste ich diesen Song häufig über mich ergehen lassen. In meiner Stammdisco lief der Song jeden Freitag. Nachdem ich mich vom Gast zum Plattenleger entwickelt hatte, kam ich leider weiter nicht häufig genug an dem Song vorbei. Ich habe ihn bestimmt 300 mal in meinem Leben gehört. Aber ich habe nie, nie, nie auf ihn getanzt! Und ich habe ihn auch nie, nie, nie gerne gehört. Aber das Volk liebt ihn nun einmal…

5. Ein Lied, das eine deiner liebsten Bands repräsentiert:

Die Beantwortung der Frage nach meiner “liebsten Band” erfordert eigentlich schon die Ausarbeitung einer Abhandlung zu dem Thema. Aber mit Tool liege ich keinesfalls komplett daneben und der Song “Stinkfist” gibt m. E. einen kleinen aber guten Einblick in die Genialität der Band.

6. Ein Lied, in dem du dich selbst wiederfindest:

Wenn ich dieses schon gefunden hätte, müsste ich nicht wöchentlich so viel neue Musik hören. Hoffentlich finde ich es nie… ;-) Aber richtig gut finde ich “New noise” von Refused, “Screamager” von Therapy? (das Lied ist so klasse, dass ich es noch einmal separat posten werde) und “Back together” von Babybird.

7. Ein Lied, das dich an eine spezielle Begebenheit erinnert:

Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett” war der Hit unserer Abiband, obwohl ich deutlich nach 1962 mein Abi gemacht.

8. Ein Lied, bei dem du am besten entspannen kannst:

Musik dient mir eigentlich sehr selten zur Entspannung. Mit Alice In Chains’ “MTV Unplugged” im Hintergrund konnte ich immer ganz gut lernen. Sony Music Entertainment möchte anscheinend nicht, dass ich an dieser Stelle mit bewegten Bildern näher darauf eingehe. Davon unabhängig sind alle Songs auf diesem Album gut.

9. Ein Lied, das für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht:

Während meiner Zeit in England hatte ich viel Spaß. Damals lief neben “Back together” (siehe 6.) “Writing to reach you” von Travis auf XFM rauf und runter. Exemplarisch für meine besten Discozeiten sollte ich wohl zusätzlich “If you could only see” von Tonic nennen. Hammersong.

10. Ein Lied, das momentan ein Lieblingssong ist:

Jetzt im Moment? Diese Woche? Dieses Jahr?

Dead American writers” von Tired Pony gefällt mir heute ganz gut. Außerdem bin ich noch immer beeindruckt von “Colouring of pigeons” von The Knife.

11. Ein Lied, das du deiner besten Freundin widmen würdest:

Die Diskussion um “beste Freundin” erspare ich mir. Daher ersetze ich “beste Freundin” mit “allerbeste Freundin” und kann mal locker die Jeremy Days mit “Sylvia suddenly” nennen.

12. Ein Lied, bei dem du das Gefühl hast, dass es außer dir niemand gerne hört:

Ich begleite Songs gerne durch eigene musikalische Beiträge (mitsingen und irgendwie rhythmisch herumtrommeln). Allein dadurch kann ich anderen Menschen fast jeden Song vermiesen. Eine Ausnahme bildet der Song, mit dem ich die nächste Frage beantworte. Den kann ich perfekt!

Ich finde, viele von mir für “gut” bis “sehr gut” befundene Songs sind nicht so erfolgreich, wie sie in einer gerechten Welt sein müssten. Aber damit kann ich leben. Im Gegenteil habe ich eher ein Problem damit, wenn ehemalige “Geheimtipps” keine solchen mehr sind und entsprechende Konzerte von “Mainstreamherumstehern” bevölkert werden.

Falls ich mit Gewalt konkret werden muss, erwähne ich Nils Petter Molvaer. Meine Zuneigung zu seiner Musik können nicht viele Menschen um mich herum nachvollziehen. Exemplarisch nenne ich seinen “Song of sand”.

13. Ein Lied, das du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst:

Tribute” von Tenacious D. Herrlich. Muss ich gleich mal wieder hören. Ansonsten sind mir Lyrics nicht wichtig (siehe 3.), weil ich bei aller Achtung vor den musikalischen Talenten einiger Musiker weniger Respekt vor deren Lebensansichten habe.

14. Ein Lied, bei dem du dich bestens abreagieren kannst:

Pearl Jams Version von “Sonic Reducer” allein schon wegen der Zeile “I don’t need anyone”. Und wenn das nicht hilft, muss “Krieg” von Wumpscut ran.

15. Ein Lied, das auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte:

Könnte ich den Zeitpunkt dieses Events einigermaßen vorhersehen, würde ich vielleicht ein Mixtape / eine Playliste oder wie eine freie Zusammenstellung von Songs zu diesem Zeitpunkt heißen wird erstellen. Notfalls soll sich jemand hier bedienen.

Not ready yet” von den wunderbaren Eels und “I was never here” von Babybird sind sicherlich heiße Kandidaten zur Untermalung des Anlasses.

16. Ein Lied, das du zu den besten aller Zeiten rechnen würdest:

Da ich zu “allen Zeiten” auch die Zukunft rechne und ich weiter in der Hoffnung auf den perfekten Song lebe, könnte ich höchstens Zwischenstände nennen. Da jeder Song “seine Zeit” hat, tue ich mich sowohl in der Bewertung der “Klassiker” als auch in der Vergötterung meiner aktuellen oder vergangenen Lieblingssongs schwer. Gerade die Glorifizierung älterer Songs finde ich schlimm, weil ein Großteil der Bewunderung der Zeitzeugen in der Erinnerung an deren eigene “Hochzeit” besteht. Kann mal bitte jemand herausfinden, ob die von der Mehrheit der Menschen genannten Lieblingsbands ungefähr dann wirklich erfolgreich waren, als die treuen Fans Musik entdeckten (im Alter von 16 bis ca. 20 Jahren?). Nur so ließe sich erklären, dass Menschenmassen die Konzerte der Rolling Stones und U2 stürmen.

Aber wenn ein guter Song sowohl einen gewissen Anspruch erfüllen als auch in der Breite des Publikums wahrgenommen (= erfolgreich) sein sollte, dürfte man m. E. Coldplay nicht gänzlich außer Acht lassen. Und “Clocks” ist einer ihrer besten Songs. Aber der beste Song aller Zeiten ist auch dieser nicht.

16+1. Ein Lied, welches zusätzlich erwähnt werden muss:

Irgendwie geht es hier ja um Lieblingssongs. Und einen solchen Fragebogen kann ich nicht ohne Erwähnung eines Titels der Editors beenden. Daher ist die Antwort auf diese Frage: “An end has a start”.

So, dieses Stöckchen steht zur freien Verfügung.

Dienstag, 17. August 2010

Konzert: Young Rebel Set im Café Glocksee in Hannover, 13.08.2010

Selten ging ich so schlecht vorbereitet zu einem Konzert. Ich wusste, dass das Young Rebel Set beim Grand Hotel van Cleef unter Vertrag steht, und dass die Band die GHcV-Allstars im Fußball geschlagen hatte. Außerdem hatte ich mir den Song “Won’t get up again” angehört. Das Zitat des Labels (“Johnny Cash trifft Bruce Springsteen trifft die Libertines treffen Oasis treffen Pogues”) hatte ich bereits erwähnt.

Gelegenheit und macht Konzertbesuche und so ging es Freitag ins Café Glocksee. Die sieben Bandmitglieder füllten sie Bühne komplett aus und die von ihrer Musik ausgehende Atmosphäre das Café Glocksee. Beste Irish Pub-Stimmung und gute Laune wurde da geboten. Libertines, Oasis und Johnny Cash habe ich live nicht herausgehört, aber Pogues und Bruce Springsteen waren dabei. Pogues machten allerdings klar den größeren Anteil aus. Die unbekannten Songs gingen meist sofort ins Ohr. Auf Dauer fiel es mir schwer, die Unterschiede zwischen den einzelnen Songs auszumachen. Erst nach dem Konzert merkte ich, dass ich bereits einige Melodien summfähig aufgenommen hatte. Ich schätze mit dem Album werde ich mich mal befassen müssen.  P1010058 (Small)

Montag, 16. August 2010

Welcome back: Manic Street Preachers

Mit ihrem 2009er Album “Journal for plague lovers” hatten sich die Herren der Manic Street Preachers wieder einige Credits erspielt. Bald werden sie mit “Postcards from a young man” nachlegen. Ich bin gespannt, ob sie das Niveau und die Richtung des Vorgängers halten oder ob das Album wieder ein Rückschlag wird. Den Song “I'm leaving you for solitude” gibt es hier und nicht auf dem Album. Daher muss ich wohl noch ein paar Wochen warten, bis ich mir ein belastbares Urteil erlauben kann.

Sonntag, 15. August 2010

Film: Inception

Unter der groben Inhaltsangabe des Films konnte ich mir vorab nicht viel vorstellen. Das wollte ich auch nicht. Nach seinen Batman-Glanztaten vertraute ich dem Regisseur Christopher Nolan blind.

In der ersten Szene wurde Leonardo DiCaprio am Strand angespült. Kurzzeitig befürchtete ich die Titanic-Fortsetzung. Doch diese Erinnerung an DiCaprios Jungendsünde verflog schnell. “Inception” ist ein durchweg packender Film. Die Warnung vor der Komplexität der Handlung halte ich für übertrieben. Wer die Windows Ordner-Struktur versteht, sollte auch mit den verschiedenen Ebenen der Erzählung gut klarkommen.

Der Protagonist des Films ist Cobb (DiCaprio). Er ist ein Profi in der Infiltration der Träume anderer Menschen. Die Extraktion von Wissen aus dem Unterbewusstsein ist das Ziel dieser Aktivitäten. Die Königsdisziplin ist allerdings das Einpflanzen eines Gedankens. Mit der Aussicht auf die Erfüllung eines eigentlich unerfüllbaren persönlichen Wunsches wird Cobb zur Durchführung einer solchen Mission genötigt. Mit Hilfe seiner Helfer kreiert Cobb einen Plot, der das Opfer der Attacke auf diversen Traumebenen (“Traum im Traum”) manipulieren soll.

Was soll ich sagen? Der Film ist einfach gut. Innerhalb der knapp 2,5 Stunden Spieldauer empfand ich keine Sekunde als langweilig. Selbst die kurze Kinopause erhöhte nur die Spannung und ließ etwas Zeit, sich über das Publikum zu wundern. Folgen da einige Frauen noch immer dem Kerl, in den sie sich in “Titanic” verguckt haben?

Endlich wird mal wieder ein Film geboten, dessen Handlung über die gesamte Spieldauer trägt. Draufgepackt werden noch Action, etwas Humor, Spezialeffekte, die nicht auf Plausibilität geprüft werden müssen, da sie in Traumwelten stattfinden und Matrix-Momente. Toll.

Auch die weiteren Schauspieler überzeugten durchweg. Zu einigen hat Nolan anscheinend einen guten Draht, durften sie doch schon in “Batman begins” bzw. “The dark knight” mitwirken (Michael Caine, Cillian Murphy, Ken Watanabe). Anscheinend mag Nolan Cillian Murphy besonders gerne, wenn dieser einen Sack über dem Kopf trägt.

Jetzt hat Nolan wohl absolute Narrenfreiheit für sein drittes Batman-Werk. Und DiCaprio wird wohl noch ein paar Leute anstellen müssen, welche die Drehbücher zurücksenden, die nicht mindestens super sind.

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Samstag, 14. August 2010

Musik: The Coral – Butterfly house

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Seit 2002 veröffentlichte die Band The Coral fünf Studioalben, bevor sei 2008 mit “The singles collection” auf die (auf der britischen Insel erwähnenswerten) Erfolge zurückblickten. Auch mit dem “Butterfly house” getauften sechsten Album tut die Band das, was sich schon immer gut und anscheinend gerne tat: Zurückblicken auf die goldenen Zeiten blumig-fröhlicher Musik. Während sie zu Beginn der Karriere geschickt Indierock-Elemente einbaute, ging dieser Einfluss inzwischen merklich zurück. Wikipedia schreibt die Band diesen Genres zu:

  • Indie Pop/Rock
  • Psychedelic folk
  • Alternative country

Ich denke, man kann die Auswahl für das aktuelle Album auf “Psychedelic folk” und Indiepop beschränken.

“Butterfly house” erfreut mir tollen Harmonien und Melodien. Das Gesamtwerk ist derart homogen, dass es schwerfällt, Hoch- und Tiefpunkte auszumachen. Ecken und Kanten sollte man nicht erwarten. Der Titelsong bringt die Gesamtstimmung des Albums auf den Punkt, während “North parade” den Indierock-Gedanken noch einmal aufnimmt. Ein Album für einen langen Sommer. Fehlt nur noch der lange Sommer.

Das Video zu “1000 years”:

Den Titeltrack des Album gibt im Tausch gegen Eine E-Mail Adresse auf der ansonsten spartanischen Website der Band.

Neben der “Deluxe Edition” für 70 Pfund gibt es eine “Limited Edition” mit fünf Bonustracks. Diese hätten den Rahmen der Standardedition nicht gesprengt.

Live:

27.10.2010 Köln, Luxor

  • 28.10.2010 Berlin, Frannz Club
  • 30.10.2010 Wien, Szene
  • 31.10.2010 München, 59:1
  • 02.11.2010 Zürich, Abart

“Butterfly house” klingt nach:

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Freitag, 13. August 2010

Kurzfilm: Spike Jonze - I'm Here

Spike Jonzes Kurzfilm “I’m here” gibt es hier. Zumindest der Soundtrack sollte ihn sehenswert machen.

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Donnerstag, 12. August 2010

Video: Young Rebel Set - Won`t get up again

Grand Hotel van Cleef zeugt oftmals für Qualität. Das Label meint:

Johnny Cash trifft Bruce Springsteen trifft die Libertines treffen Oasis treffen Pogues.

Dann werde ich dem Young Rebel Set wohl mal etwas Zeit widmen müssen. Hier für alle das Video zu “Won’t get up again”:

Young Rebel Set - Won`t get up again from Grand Hotel van Cleef on Vimeo.

Arbeitsteilung

Ich freue mich immer wieder gerne, wenn die “ein-Mann-Handyzubehör-und-Batterien-Versender” (es scheint da eine Häufung in einigen Postleitzahlengebieten zu geben) die Versandmitteilung mit der Nachricht “wir haben Ihre(n) Artikel eben der Versandabteilung übergeben” zumailen. Ich stelle mir das ungefähr so vor:

“Kevin?”

“Keeevin!”

“Ja?”

“Bring’ jetzt mal die Sachen zur Post.”

“Ich schaue aber Fernsehen.”

“Kannst Dich auch nachher noch vor die Glotze hauen. Jetzt bring’ die Sachen zur Post sonst setzt es was.”

“Immer ich. Geh’ doch selber!”

“Ich mache ja schon den anderen Kram hier am Computer. Wenn Du schon nicht zur Schule gehst, kannst Du wenigstens ein wenig helfen.”

“Keine Lust.”

“Jetzt gehst Du sofort oder ich rufe Papa an.”

“Der schläft doch bestimmt noch. Wann kommt der eigentlich mal wieder vorbei? Ich brauche mehr Taschengeld."

“Jetzt auch noch mehr Taschengeld wollen… meinst Du das Geld wächst auf Bäumen? Wir müssen auch zum Amt dafür. Jetzt gehst Du sofort zur Post, sonst gibt es diesen Monat gar kein Taschengeld mehr. Und nimm Cathleen mit!”

“Boah, aber dann dürfen wir auch dem Rückweg zu McDonalds.”

“Von mir aus, aber dann wird heute nicht mehr gekocht.”

Mittwoch, 11. August 2010

Für alle Fälle

Ich sehe es kommen: Nun wird sich jeder IT-Nerd zusätzlich zu seinem Android-Handy ein iPhone zulegen. Deswegen.

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Dienstag, 10. August 2010

Musik: John Grant – Queen of Danmark

cover

Die Band The Czars war wohl nur mäßig erfolgreich. Vielleicht kenne ich einige ihrer Songs, aber ich habe nicht nachgeforscht. Anscheinend handelte es sich eher um Kritiker- als um Publikumslieblinge. Der große Durchbruch blieb offensichtlich aus, so dass von der Band 2004 nur noch John Grant übrig blieb. Enttäuscht bzw. von der Realität eingeholt verabschiedete er sich weitgehend (bis auf einige Tätigkeiten für die Flaming Lips und Midlake) vom Musikbusiness und wandte sich wieder seiner Dolmetschertätigkeit zu, die ihn vor seinen “Musikjahren” nach Deutschland verschlagen hatte.

Midlake waren es, die diese Entwicklung nicht hinnehmen wollten. Im Rahmen ihrer Aufnahmen zu “The courage of others” lotsten sie John Grant nach Denton, Texas um ihn tatkräftig bei seinen eigenen Aufnahmen zu unterstützen.

Harmonieverliebt wandelt John Grant auf “Queen of Danmark” zwischen großartigen Momenten, Kitsch (einige Songs hätten “La boum” untermalen können) und augenzwinkernden bis sarkastischen Aufheiterungen. Der Beginn des Albums ließ mich ehrfürchtig zurück. Spätestens ab dem Refrain des Songs “Sigourney Weaver” wich dieses Gefühl der ständigen Aufmerksamkeit, ob ich am Ende nicht doch einem Weird Al Yankovic-Scherz aufgesessen sein könnte. Im Endeffekt sorgt aber genau diese Stimmung für eine Lockerheit, die “Queen of Danmark” als das dauerhaft reizvollere Ergebnis im Vergleich zu “The courage of others” erscheinen lässt: In den wirklich großartigen Momenten toppt es auch die starken Midlake-Titel und mit den sarkastischen Songs beweist John Grant den Mut, den Midlake mit ihrem Albumtitel fordern. Zudem bietet die Stimme des Sängers das gewisse Etwas, welches “Queen of Danmark” besonders macht.

Irgendwo zwischen grenzenloser Anmut und Flight Of The Conchords landet John Grant damit. Die Wechseldusche der Gefühle und Stimmungen erinnert durchaus an Antony and the Johnsons, allerdings ist der potentielle Nerv-Faktor geringer.

Die Musikzeitschrift Mojo verlieh “Queen of Danmark” den “Instant Classic”-Titel. Diese Ehre wurde bislang nur Joanna Newsoms “Have one on me” und den Fleet Foxes zuteil.

Besonders gefällt mir der Song “Sigourney Weaver”. Die als Download erhältliche Variante des Album enthält vier zusätzliche Songs. Bei den Bonustiteln “That’s the good news” und “Supernatural defibrillator” vermutete ich zuerst einen Fehler bei der Erstellung der CD fürs Auto… aber es handelt sich in der Tat um John Grants Songs und… man muss sie gehört haben.

Die erste Single ist “I wanna go to Marz”, die Midlake-Beteiligung daran hörbar:

Ein komplettes Konzert (aufgenommen im Juni in Stockholm) gibt es hier als Stream.

“Queen of Danmark” klingt nach:

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Montag, 9. August 2010

Vive la France / Bella Italia

Sommerurlaub bei unseren lebenslustigen europäischen Freunden verbracht? Schöne Einblicke in die politischen Situationen Frankreichs und Italiens gibt es bei “hr2 der Tag”. Gegenüber solchen Regierungschefs muss sich selbst unser aktuelles Kabinett nicht verstecken. 

Sonntag, 8. August 2010

Video: Wird sind Helden - Alles

Mal gespannt, ob das neue Album “Bring mich nach Hause” eine Heldentat wird. Hier das Video zum Song “Alles”:

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Musik: Tired Pony – The place we ran from

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Wenn Gary Lightbody von Snow Patrol vor etwas wegrennen müsste, dann vor seiner unverwechselbaren Stimme. Fand ich sie auf dem Album “Final straw” und vor allem im Song “Run” noch toll, wirkte sie ab “Chasing cars” penetrant. Sie ist Snow Patrols Markenzeichen und schloss bislang eine Weiterentwicklung der Band aus. Ob Gary Lightbody in einer neuen Band diesem Fluch entrinnen kann oder die logische Kette der Fortbewegung von “Run” über “Chasing cars” zu “The place we ran from” einfach fortgesetzt wird, zeigt das Album des Joint Ventures Tired Pony.

Wenn sich Mitglieder von Snow Patrol, R. E. M. und Belle & Sebastian zusammenfinden, Jacknife Lee (u. a. Produzent von U2, Bloc Party und Weezer) mitmischt und sich Gäste wie Zooey Deschanel / M. Ward und Tom Smith die Ehre geben, ist die Aufmerksamkeit des Publikums gesichert. Das Ergebnis klingt natürlich nach Snow Patrol und viele Passagen austauschbar wie der typische R. E. M. Sound, dessen Reiz gerade in seiner Nichtexistenz besteht. Es ist einfach die Kombination der Elemente aus Indierock/Pop und  Folk/Country. Die britische Melodieverliebtheit findet sich vornehmlich in Lightbodys Gesangspassagen. Folk / Country werden auf “The place we ran from” nicht wirklich gelebt sondern in Form der Verwendung der entsprechenden Instrumente angedeutet.

Wie häufig bei sogenannten “Supergroups” ist auch bei Tired Pony das Ganze nicht mehr als die Summe der Teile. Aber allein die Kombination dieser macht das Album hörenswert. “The place we ran from” ist solide Kost, die vor allem dann auffällt, wenn die Gäste Gary Lightbodys Gesang unterstützen oder gar ersetzen dürfen (“Get on the road”, “I am a landslide” und “The good book”, welches auch auf einem Editors-Album hätte erscheinen können).

“Dead American writers” ist der Hit des Albums. Das er als solcher auch auf einem Dutzend anderer Platten hätte erscheinen können spricht für die “Markreife” welche die musikalische Verbindung aus Indierock/Pop und Folk erreicht hat. Führen reife Märkte fast immer zu Mergern, ist die Gründung von Tired Pony eine logische Entwicklung und “The place we ran from” ein Glied in dieser Entwicklung. Aber eines, welches sich nett anhören lässt. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Video zu “Dead American writers”:

“The place we ran from” klingt nach:

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