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Sonntag, 8. August 2010

Musik: Tired Pony – The place we ran from

cover

Wenn Gary Lightbody von Snow Patrol vor etwas wegrennen müsste, dann vor seiner unverwechselbaren Stimme. Fand ich sie auf dem Album “Final straw” und vor allem im Song “Run” noch toll, wirkte sie ab “Chasing cars” penetrant. Sie ist Snow Patrols Markenzeichen und schloss bislang eine Weiterentwicklung der Band aus. Ob Gary Lightbody in einer neuen Band diesem Fluch entrinnen kann oder die logische Kette der Fortbewegung von “Run” über “Chasing cars” zu “The place we ran from” einfach fortgesetzt wird, zeigt das Album des Joint Ventures Tired Pony.

Wenn sich Mitglieder von Snow Patrol, R. E. M. und Belle & Sebastian zusammenfinden, Jacknife Lee (u. a. Produzent von U2, Bloc Party und Weezer) mitmischt und sich Gäste wie Zooey Deschanel / M. Ward und Tom Smith die Ehre geben, ist die Aufmerksamkeit des Publikums gesichert. Das Ergebnis klingt natürlich nach Snow Patrol und viele Passagen austauschbar wie der typische R. E. M. Sound, dessen Reiz gerade in seiner Nichtexistenz besteht. Es ist einfach die Kombination der Elemente aus Indierock/Pop und  Folk/Country. Die britische Melodieverliebtheit findet sich vornehmlich in Lightbodys Gesangspassagen. Folk / Country werden auf “The place we ran from” nicht wirklich gelebt sondern in Form der Verwendung der entsprechenden Instrumente angedeutet.

Wie häufig bei sogenannten “Supergroups” ist auch bei Tired Pony das Ganze nicht mehr als die Summe der Teile. Aber allein die Kombination dieser macht das Album hörenswert. “The place we ran from” ist solide Kost, die vor allem dann auffällt, wenn die Gäste Gary Lightbodys Gesang unterstützen oder gar ersetzen dürfen (“Get on the road”, “I am a landslide” und “The good book”, welches auch auf einem Editors-Album hätte erscheinen können).

“Dead American writers” ist der Hit des Albums. Das er als solcher auch auf einem Dutzend anderer Platten hätte erscheinen können spricht für die “Markreife” welche die musikalische Verbindung aus Indierock/Pop und Folk erreicht hat. Führen reife Märkte fast immer zu Mergern, ist die Gründung von Tired Pony eine logische Entwicklung und “The place we ran from” ein Glied in dieser Entwicklung. Aber eines, welches sich nett anhören lässt. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Video zu “Dead American writers”:

“The place we ran from” klingt nach:

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