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Montag, 19. Juli 2010

Musik: Feeder – Renegades

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1997 stieß ich auf das Debütalbum „Polythene“ der Band Feeder aus Wales, da diese in einem Artikel als „Grunge-Version“ des Britpop gehandelt wurde. Die Aktivierung dieser beiden Schlüsselreize verführte mich umgehend zur Anschaffung. Und in der Tat war das Album für britische Verhältnisse dieser Zeit ausgesprochen „hart“. „Kerrang!“ und „Metal Hammer“ waren u. a. Magazine, welche das Album gerne erwähnten. Im Verlauf der weiteren Alben der Band wich die Härte überwiegend leiseren und melodischeren Tönen. Der Tod des Drummers Jon Lee während der Aufnahmen zum Album „Comfort in sound“ markierte den Aufbruch in melancholischere Gefilde. Mark Richardson nahm zu diesem Zeitpunkt die Drumsticks in die Hand. Dieser kam von Skunk Anansie und kehrte 2009 zu seiner alten Band zurück.

Auch dieser Drummerverlust führte wieder zu merklichen Änderungen: Das Feeder-Stammpersonal war eine Weile als „Renegades“ unterwegs. Liveshows unter diesem Namen sollten vom Erwartungsdruck bezüglich des Feeder-Backkatalogs befreien. Bislang unterteilte ich diesen in die kräftigeren Werke vor der Einführung des Euro im Jahr 2002 und die getrageneren Alben nach dieser Zeit. Bereits 2008 deutete sich auf “Silent cry” eine erneute Orientierung in Richtung “Rock” an.

Und schon sind wir beim siebten Studioalbum der Band angekommen. „Renegades“ wurde es getauft und es klingt wie die spätgeborene jüngere Schwester von „Polythene“. Harte Gitarren lassen alte Smashing Pumpkings-Vergleiche wieder aufleben. Die Beliebigkeit der letzten beiden Alben wich kompromissarmen knackigen Songs. Lediglich „Down to the river“ dürfte die Fans der späteren Phase der Band versöhnlich stimmen. Und die Tatsache, dass noch für dieses Jahr ein weiteren Album mit bedächtigeren Songs angekündigt ist. Da man es selten allen Hörern recht machen kann, versucht es die Band eben mit zwei Alben. Die Fans der “prä-€-Ära” dürften mit “Renegades” schon mal milde gestimmt werden und die weitere Entwicklung der Band mit Spannung erwarten.

Ich entdeckte bislang weder Höhe- noch Tiefpunkte auf “Renegades”, welches pro Durchlauf 40 Minuten kurzweilig unterhält.

Das Video zum Song “Call out”:

Ausführlichere Kostproben bietet der Albumplayer auf der reduzierten Website der Band.

“Renagades” klingt nach:

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