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Freitag, 16. November 2007

Ab ins Schlachthaus… nun aber wirklich

Ich war einmal Fury In The Slaughterhouses weltgrößter Fan. Mit der Platte „Jau“ ging es los. Mein erstes „Rock-Konzert“ besuchte ich am 4.6.1991, es spielte Fury (mit dem Support act Swimming The Nile). Der Gitarrist stand vor dem Gig an der Theke und trank unbehelligt von den Besuchern sein Bier. Mein erstes Konzert-T-Shirt war natürlich auch von der Band. Meine erste CD-Liste war auch von ihnen beeinflusst: Die Spaltenbreite für „Artist“ musste natürlich den Namen komplett anzeigen können. Sehr gefreut habe ich mich auch über die Weihnachtskarte aus dem Jahr 1991:

Insgesamt brachte ich es auf neun oder zehn Konzerte. Auf einem Konzert (1.10.1993 in Weißenthurm) ergatterte ich gar eine Setlist des Gigs, die bis heute mein Zimmer schmückt.

Natürlich sieht die etwas mitgenommen aus, die würde auf der Bühne nicht geschont, war nämlich das Exemplar des Sängers. Fury-CDs nehmen ca. 20 cm meines CD-Regals ein.

Fast jedes „mixed tape“ wurde mit einem Fury-Song veredelt. Im „Anyway“ gehörten die Songs zum festen Programm. „Every generation got it‘s own disease“ passte auch zu gut zu Depeche Mode. Ich muss aber auch zugeben, dass die Begeisterung mit der Zeit nachließ. Mit dem breiteren Erfolg war die spannende Zeit einfach vorbei (hier schon mal erwähnt). Nach dem Album „The hearing and the sense of balance“ und dem nicht wirklich gesegneten Versuch international erfolgreich zu werden fiel es mir schwer, der Band weiter intensiv „zu folgen“. Erschwert wurde mir das „Fan-sein“ auch durch das inzwischen auflaufende „Grönemeyer-Publikum“ auf den Konzerten, die „Time to wonder“ war leider vorbei. Die „Bodenständigkeit“ der Band drückte sich in der über 20 Jahre nur in einer Position veränderten Besetzung und leider auch in einer gewissen Berechenbarkeit des Outputs der Band aus. Eine tatsächliche musikalische Weiterentwicklung fand nicht statt, Versuche in dieser Richtung waren eher peinlich (man denke nur an die Single „Are you real“ mit Rap-Einlage, oder noch besser: man vergesse den Song). Richtig cool war die Band wirklich nicht mehr. Ich kaufte mir jeweils noch die Alben, teilweise wanderten diese aber ungehört ins Regal, Hauptsache das Gesamtwerk war komplett.

Die Band besteht seit nunmehr 20 Jahren und hat für 2008 ihre „The best of 20 years – farewell & goodbye-Tour“) angekündigt. Trotz der oben erwähnten Kritik ist das ein Schlag für mich, damit geht tatsächlich ein Teil meiner „Jugend“ verloren. Ich habe Karten für das Abschiedskonzert am 30.08.2008 in Hannover. Wer mich u. U. gerührt sehen möchte, sollte dort auflaufen. „Won’t forget these days“, in der Tat.