Wann ist die spannendste Zeit einer Band? Genau, wenn man gerade noch fast unbekannt ist, dann mit einem neuen Album überraschend großer Erfolg kommt und die Band selbst das alles noch gar nicht richtig begreifen kann. Spannend bleibt das so lange, bis dann plötzlich so gut wie jeder die Gruppe / den Künstler gut findet und entsprechendes „Grönemeyer“-Publikum auf Konzerten herumsteht, bei den Singles freudig mitsingt, ansonsten höflich klatscht und sich bei anderen Besuchern beschwert, sobald diese zu wild mittanzen (z. B. erlebt bei Fury In The Slaughterhouse, Wir sind Helden).
So wie Thees Uhlmann Tocotronic auf Tour begleitete machte dies Hilmar Bender mit Tomte. Er verdingte sich dabei meist als Hüter des Merchandising-Standes. Zu jedem Konzert gibt es ein paar Stories und Anekdoten. Neben einem Verweise auf ein Konzert in Hamburg im Jahr 1997 fanden die weiteren Konzerte zwischen Juni 2003 und Juni 2006 statt. Das war natürlich für Tomte eine spannende Zeit. Die Tour zu „Hinter all diesen Fenstern“, die „Hansen Band“ (aus dem Film „Keine Lieder über Liebe“) und natürlich die Veröffentlich von „Buchstaben über der Stadt“. Also genau die Zeit, die ich oben beschrieben habe. Da Bender nicht bei allen Konzerten dabei war, ergibt sich natürlich kein vollständiges Bild, aber die umfassende Bandbiographie kann ja irgendwann noch geschrieben werden.
Für Musik-Kenner und vor allem Freunde des Labels „Grand Hotel van Cleef“ (u. a. Kettcar, Pale, Olli Schulz) ist das Buch eine Bibel, für alle anderen ein schöner Einblick in das Tourleben. Sehr kurzweilig und extrem empfehlenswert.