Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Dienstag, 18. September 2007

Kasperletheater

Nachdem sich die Herren Schäuble („Terroristen haben die Atombombe“ – apropos, haben den Gag nicht schon andere Herren gebracht und damit einen Krieg begründet?) und Jung („Flugzeuge abschießen“ – doof, wenn die Soldaten dann nicht auf ihn hören oder das Flugzeug bis zu seinem Befehl einfach schon lange den Luftraum über Deutschland verlassen hat, auf die ein oder andere Weise) schon zur allgemeinen Erheiterung beigetragen haben, möchte Frau Zypries (ist die eigentlich nicht verheiratet oder warum hat die keinen Doppelnamen?) auch ihren Beitrag leisten: Es soll den „Besuchern“ von Ausbildungskamps für Terroristen an den Kragen gehen. Nachlesen kann man das z. B. hier. Die Ausbildung in einem Lager an sich soll straffrei sein, aber das Vorhaben, das dort angeeignete Wissen zur Begehung einer terroristischen Gewalttat zu nutzen soll unter Strafe gestellt werden.

Wie habe ich mir die entsprechende Kontrolle vorzustellen? Der Mensch, der eben sein Diplom im Terrorcamp erworbene hat, reist nach Deutschland ein und wird bei der Einreise befragt:

Grenzbeamter (mit Oberlippenbart und Goldkette): „Waren Sie in einem Ausbildungslager für Terroristen?“
Vermeintlicher Terrorist: „Ja.“
Grenzbeamter: „Planen Sie die dort erlernten Fähigkeiten für böse Zwecke zu gebrauchen?“
Vermeintlicher Terrorist: „Nein.“
Grenzbeamter: „OK, schönen Tag noch.“

Ich finde dazu passt auch diese Meldung. Drei Kokainschmuggler wurden aus der Haft entlassen, weil es der Berliner Staatsanwaltschaft erst mit mehrmonatiger Verzögerung (und somit nicht mehr fristgerecht) gelang, die entsprechenden Akten für das Revisionsverfahren an den Bundesgerichtshof zu senden.

Sollten da nicht erst einmal die Hausaufgaben gemacht werden, bevor man versucht, die Welt zu retten?