Die besten Geschichten schreibt das Leben. Und ich schreibe mit.

Freitag, 21. Mai 2010

Musik: The National – High violet

cover

2005 wurde ich gefragt, was ich für die zu diesem Zeitpunkt beste Band der Welt hielte. “Coldplay” lautete meine Antwort. Die Definition von “beste Band” ist ein Kompromiss zwischen den Parametern “gut” und “erfolgreich”. Coldplay fuhr damals mit “X & Y” die Ernte ein, die mit den starken Vorgängeralben verdient wurde.

Aktuell würde meine Antwort auf die gleiche Frage vermutlich “The National” lauten. “High violet” ist The Nationals “X & Y”. Mit starken Alben und Anerkennung in der Indie- / Alternative-Anhängerschaft hat die Band die Grundlage für den aktuellen Erfolg geschaffen. Die Marketing-Kanonen feuerten schon im Vorfeld der Veröffentlichung aus allen Rohren und sorgen für die Schneise, durch welche die Band nun mit ihrem fünften Album im Gepäck marschiert. An diesem Album können sich neue “Mainstream-Fans” und “early adapters” erfreuen. Ich bin gespannt, ob die die Fraktionen beim Nachfolger auch noch einig sein werden.

Auf “High violet” werden verschiedenste Indie-Einflüsse mit annähernd britischem Anspruch an Melodien verquickt und Ecken und Kanten mit feinem Popsandpapier abgeschschmirgelt. Gegenüber “Boxer” wurde wieder ein Gang hochgeschaltet. “High violet” kann man als Kompromiss zwischen den beiden Vorgängeralben ansehen. Das Kapital der Band ist weiterhin Matt Berningers Bariton, auch wenn dieser in bislang bei The National selten gehörte Höhen getrieben wurde.

Meine aktuellen Lieblingssongs sind “Anyone’s ghost”, “Little faith” und “Conversation 16”.

“High violet” ist ein wirklich gutes Album. Nicht mehr oder nicht weniger. Hören sollte es jeder.

Das Video zur “Bloodbuzz Ohio”:

Und ein Livemitschnitt der zweiten Single “Anyone’s ghost”:

“High violet” klingt nach:

image