Dramatisch und düster.
Die Anzahl der bei Wikipedia zu Künstlern hinterlegten Musikgenres ist für mich immer wieder ein Quell der Überraschungen. Zola Jesus hätte ich bislang profan als Mischung aus Synth-Pop, Electro und Goth bezeichnet. Wikipedia bemüht allerdings die Bezeichnung "Hypnagogic Pop". Schaut selbst, was das sein soll.
Hinter Zola Jesus steckt Nicole Hummel oder auch Nika Roza Danilova, man weiß nicht so richtig. Auf jeden Fall lebt sie in den USA. Ihre ersten drei Alben erfuhren durchaus Interesse bei Hörern und Kritikern. Nach einem kurzen Ausflug zu Mute Records für das vierte Album "Taiga" ist Zola Jesus wieder bei Sacred Bones Records gelandet. Die relativen Charterfolge des dritten Albums "Conatus" konnte Frau Hummel nicht wiederholen oder gar toppen. Dafür war "Taiga" einfach zu uninspiriert und mehr "Tundra" statt "Taiga".
Das fünfte Album "Okovi" liefert mit seinem Namen erfreulicherweise wieder das Bild für Vergleiche: Das Wort steht für "Fesseln". Der Goth-affine Hörer wird die Stimmung des Albums gerne nutzen, um sich von selbiger fesseln zu lassen. Gleichzeit bekennt sich Zola Jesus auch wieder zu den Fesseln, die sie sich mit den ersten Alben angelegt hat. Der Fluchtversuch mit "Taiga" ist kläglich gescheitert.
Für mich ist "Okovi" eine Mischung aus Synth-Pop, Electro und Goth und gelungener als der Vorgänger. Die Originalität und trotz aller Depressionen auch die Tiefe von "Conatus" werden allerdings nicht erreicht. "Soak", "Veka" und "Wiseblood" sind meine Empfehlungen darauf.
Das Video zu "Soak":
Natürlich darf ein Song zum Thema "Exhumierung" nicht fehlen:
Zola Jesus' Tourdaten:
- 28.10. Köln
- 20.11. Nürnberg
- 22.11. Berlin
- 23.11. Leipzig
- 25.11. Frankfurt
- 29.11. Hamburg