Weder Comeback noch Musik überraschen.
Wäre dieses Album vor fünf Jahren erschienen, wäre es eben ein weiteres LCD Soundsystem-Album gewesen. So ist es aber das Comeback-Album, nachdem James Murphy im Jahr 2011 das letzte Konzert der Band gespielt und vermarktet hat. Nun ist LCD Soundsystem nicht die erste Band, die nach einem "Ende" zurückkehrt. Doch in meiner Erinnerung verkündete Murphy damals recht überzeugend, das bezüglich LCD Soundsystem alles gesagt bzw. gespielt ist. Ebenso gut erinnere ich mich aber auch an die Stimmen, die bereits damals ein Comeback in einigen Jahren prophezeiten. Mit den ersten beiden Alben "LCD Soundsystem" und "Sound of silver" hat sich die Band so viele Fans erspielt, dass kein Comeback eigentlich nicht vorstellbar war, selbst wenn Murphy mit "Drunk girls" vom letzten Album "This is happiness" einige Credits verspielt hatte.
Seit 2016 gab LCD Soundsystem bereits einige Konzerte (u. a. unter dem Motto "Back from the dead" an Ostern), nun erschien mit "American dream" das vierte Studioalbum seit Gründung der Band vor 15 Jahren. Die vorab veröffentlichten Titel "Call the police" und "American dream" kamen recht unscheinbar daher und sie dämpften meine Erwartungen doch arg. Interessanterweise gehören gerade diese beiden Tracks zu den schwächeren Titeln des Albums. "Other voices", "How do you sleep?" und "Emotional haircut" hingegen zeigen die Energie, die ich an LCD Soundsystem schätze. In seiner Gesamtheit ist "American dream" eine sichere Bank und für James Murphy eine gute Gelegenheit, die Konzertsäle dieser Welt in wilde Electro-Punk-Discos zu verwandeln. Leider sind aktuell keine Deutschland-Konzerte geplant.
"Tonite":
"Call the police":
"American dream" ist: