Souverän.
Da hob ich kürzlich noch hervor, dass bei The Sherlocks gleich zwei Brüderpaare am Werk sind und nun fällt mir auf, dass bei The National die gleiche Konstellation vorliegt. Verrückte Musikwelt.
Mit "Alligator" war The National die Indierock-Band der Stunde, der Nachfolger "The boxer"
deutete bereits das Potential für eine längefristige Wirkung der Band
an. Spätestens nun mit "Sleep well beast" meldet die amerikanischen Band
ihren Anspruch auf den Titel der "Indierock-Band des noch jungen
Jahrtausends" an. Arcade Fire hat sich mit deren aktuellem Werk "Everything now" m. E. aus dem Wettbewerb verabschiedet.
Dafür
haben The National ihren Wirkungsbereich weit über die Strahlweite der
Band ausgedehnt. Sänger Matt Berninger überzeugte mit seiner prägenden
Baritonstimme auch auf El Vys "Return to the moon",
während Hauptsongwriter Aaron Dessner als Produzent, Komponist oder in
sonstigen Funtionen u. a. Sharon van Etten, Birdy, Frightened Rabbit und
viele andere unterstützen durfte. Gitarrist Bryce Dessner ist ein nicht
weniger gefragter Komponist, dessen Arrangements nicht nur im
Klassikbereich überzeugen sondern auch gefragte Musiker wie u. a. Sufjan
Stevens, Johnny Greenwood und Justin Vernon überzeugten. Die
Devendorf-Brüder wissen sich auch nebenher zu beschäftigen, u. a. bei
LNZNDRF.
Trotz all dieser Ablenkungen fanden die Herren mal wieder zusammen und so kam vier Jahre nach "Trouble will find me"
das siebte Album "Sleep well beast" zustande. Hier bei PvG erhielt
"Trouble will find me" durchweg positive Bewertungen. Die glatte
Produktion gab aber durchaus Anlass zur Kritik. "Sleep well beast"
erscheint mir als vielfältigere und gelungenere Kombination aus
gebügelt-relaxten und kantigeren Titeln. Meine Favoriten sind "Day I
die", "Turtleneck", "I'll still destroy you" und vor allem "The system
only dreams in total darkness". Bei dem letztgenannten Titel freue ich
mich vor allem über die Rückkehr des Gitarrensolos.
Das Video zu "Day I die":
Die Tour ist ausverkauft, ich denke um Karten für den Auftritt in der Elbphilharmonie wird sich öffentlich geprügelt:
- 21.10. Hamburg
- 23.10. Berlin
- 24.10. Berlin
"Sleep well beast" ist: